Während meine Zimmerpflanzen stetig ums Überleben kämpfen, wird rund um mich herum gesät und gepflanzt, gejätet und geerntet. Mit Stolz tragen meine Freunde dunkle Erde unter ihren Fingernägeln: Trauerränder des Glücks. Bio ist cool, Gärtnern ist cooler. Doch auch wenn ich zugeben muss, dass der Salat aus dem eigenen Garten um Welten besser schmeckt, als die welken Köpfe aus dem Supermarkt, so haben doch die wenigsten in Wien mehr Anbaufläche als das Fensterbrett zur Verfügung. Wer über drei kleine Kräutertöpfe hinauswachsen will und keine Freunde hat, die ihm ein Stück Gartenfläche überlassen, kann sich zum Beispiel einen Mini-Acker mieten.

Selbsternte

Auch viele Bauern haben den Trend erkannt und vermieten Teile ihrer Felder an Städter mit der Sehnsucht nach Landleben. Am häufigsten werden 20 m², 40 m² und 60 m² große Flächen angeboten und gebucht. Die Felder befinden sich vorwiegend am Rande von Wien. Achtung - für die Saison 2020 ist leider alles ausgebucht. Vorrausschauende können aber jtzt schon für 2021 anfragen.

 

Gartenpolylog

Diese Gärtner-Kooperationsplattform betreut verschiedene Gemeinsschaftsgärten. Unter anderem gibt es den Nachbarschaftsgarten am Rande von Wien "Macondo" als Folgeprojekt des CABULA6-Projekts LIFE ON EARTH im Jahr 2010 ins Leben gerufen. Der Gartenpolylog unterstützt die Gärtner*innen bei der Organisation ihrer Beete in den ganz viel afghanisches Gandhana angebaut wird. Außerdem den Lambertgarten, mitten im 16. Bezirk. Über 50 Gärtner*innen gärtnern auf Einzelparzellen und in einem Gemeinschaftsbeet. Der Garten ist nach wie vor offen und wird auch von nicht gärtnernden Nachbar*innen als Aufenthaltsort genutzt. Auf der Website findest du weitere Gartenprojekte und Anregungen, wie du deinen eigenen Gemeinschaftsgarten aufbaust!

 

Gemeinschaftsgarten Donaukanal

U2 Station Schottenring/Ausgang Herminengasse, 300m flussabwärts Richtung Salztorbrücke

Mitgarteln kann hier jeder, solange genug Platz ist. Dieser Garten steht auch für Nicht-Mitglieder oder Passanten offen und ist daher nicht eingezäunt. Freie Beetplätze werden chronologisch nachbesetzt, denn es wird eine Warteliste geführt. Es gibt hier 25 Hochbeete zu je einem Quadratmeter. Die Gruppe der aktiven Gärtner dort umfasst derzeit ca. 35 Personen.

Wenn du mitmachen magst, schreib ihnen direkt eine Mail.

 

Die Salatpiraten

Kirchengasse 44/1, 1070 Wien

Im Oktober 2012 haben die Salatpiraten mit Unterstützung des Stadtgartenamts Wien eine Fläche im 7. Bezirk erhalten. Die Mitglieder verwandelten die Freifläche in eine Anbaufläche. Es geht ums Gärtnern an sich, aber auch um Stadtgestaltung und darum, die Leute zusammenzubringen. Beteiligt sind hier ca. 20 Personen aus verschiedenen Berufen und Altersgruppen. Der Mitgliedsbeitrag fürs Garteln beträgt 30 Euro pro Jahr.

 

Gemeinschaftsgarten Hugo Wolf Park

Rückaufgasse 8,  1190 Wien

Hier gibt es 60 Terassenbeete, sowie Hügelbeete und Hochbeete. Ein Naschgarten aus Obstbäumen und Sträuchern ist gleich daneben. Viele kreative Konstruktionen sind im Naschgarten möglich (Kräuterspiralen, Hügelbeete, Wildbienenhotels). Die Gärtner gärtnern rein biologisch. Jeder ist natürlich auch eingeladen ein Projekt im Naschgarten nach kurzer Absprache zu initiieren. Gärtner und Gärtnerinnen müssen einen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro zahlen.

 

BOKU-Gemeinschaftsgarten

Kollarzgasse 12, 1210 Wien

Natürlich hat die BOKU auch einen Gemeinschaftsgarten, eh kloar! Dort kannst du eine Parzelle von 20 m² gemeinsam mit anderen Studis bewirtschaften und dich mit ihnen über Flächenpflege, Bewässerung, Kompostierung und vieles mehr austauschen.

 

Guerilla Gardening

Hinter dem Skaterpark/Basketballplatz nahe der U4 Längenfeldgasse

Die Rebellen unter den Gärtnern, pflanzen dort, wo es ihnen gefällt. Solange es keine Hanfpflanzen entlang des Rings sind, werden sie von der Stadt Wien geduldet oder sogar unterstützt. So betreiben die Guerillas nun inzwischen auch einen ganz offiziellen Community Garden in der Längenfeldgasse.

 

Fensterbrett

Wer keine Parzelle ergattern konnte, dem bleibt die Beet-Box, ein Starterkit für den urbanen Gärtner. Für jeden Geschmack gibt es eine passende Box mit Saatgut, Anleitung und Stäbchen zur Beschriftung. Ideal für das Blumenkistl, den kleinen Balkon oder den Innenhof. In der Raritäten Box gibt’s zum Beispiel fünf alte Gemüsesorten zum Preis von 14,90. Ein optimales Geschenk für pflanzwütige Freunde.

 

Lust auf noch mehr Pflanzendschungel in deinem Leben? Hier findest du die besten Tipps für deinen Urban Jungle Zuhause!

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