Erinnerungen an die Kindheit: Die Mama verbringt einen Nachmittag in der Küche, um der Familie abends einen dampfenden Topf mit lecker duftenden, saftigen Kraut-Hackfleischröllchen auf den Tisch zu stellen. Die Zubereitung dieser Krautwickel war immer eine Art Kampagne. Zwei bis drei Krautköpfe und jede Menge Hackfleisch und andere Zutaten wurden zu der leckeren Rolle verarbeitet, was uns dann – dank Gefriertruhe – locker den ganzen Winter reichte :) noch etwas Stampfkartoffeln dazu, und fertig ist das opulente Mahl.

Letzte Woche also überkam mich die Lust auf ebendiese Krautwickel von Mutti. Da sie und ihre Kühltruhe aber leider ein paar hundert Kilometer weiter westlich sind, mussten wir also selbst ran.

Während unserer Wickelsession kam übrigens noch ein guter Tipp zum Wickeln von einer lieben Leserin: Die serbische Variante der Krautwickel, die Sarma, kommen dank geschickter Verpackungskunst ganz ohne Bindfaden aus. Hier seht Ihr einen kleinen Clip, der zeigt, wie es geht.

 

Krautwickel mit Stampfkartoffeln

Zutaten für 6 Personen (rund 12 Krautwickel):

1 großer Weißkohl
700 g Hackfleisch, Rind und Schwein gemischt
ca. 100 g Haferflocken
ca. 100 g Semmelbrösel
70 g Dijon-Senf
1 Ei
150 g Rohschinken, gewürfelt
3 große Zwiebeln, fein gewürfelt
1,5 kg Kartoffeln, festkochend
150 ml Sahne
2 TL Kümmel, ganz
ca. 1 TL Paprikagewürz
1 Msp. Muskatnuss
ca. 1,5 l Wasser
ca. 0,5 l Wein
Salz, Pfeffer
Kochfaden

 

Es empfiehlt sich, das Gericht bereits am Nachmittag zu kochen, um es am Abend erneut zu erwärmen.

 

Den Weißkohl vorsichtig in seine einzelnen Blätter zerteilen. Dafür mit einem kleinen Messer rund um den Strunk einschneiden und ca. 24 Blätter vorsichtig abziehen. Anschließend die abgelösten Blätter für jeweils ca. 4 Minuten (oder so lange, bis sie weich sind) kochen und anschließend abtropfen. Den übrigen Kohl in feine Würfel schneiden und beiseite stellen.

Nun das Hackfleisch mit Semmelbröseln, Haferflocken, Senf, Ei, gewürfelten Zwiebeln und etwas Wasser vermischen. Sollte die Masse noch zu locker sein, um sie in der Hand zu formen, einfach etwas mehr Haferflocken und Semmelbrösel beifügen. Mit Salz, Paprikagewürz und Pfeffer abschmecken.

Jetzt geht’s an’s Wickeln: Immer ein möglichst großes Blatt nehmen und eine kleine Handvoll der Hackfleischmasse in die Mitte geben, dann die Seiten einklappen und alles einrollen. Sollte das Hackfleisch nicht ganz bedeckt sein, ein zweites Blatt in entgegengesetzter Richtung darum rollen. Am Schluss mit dem Bindfaden großzügig umwickeln und gut zubinden, sodass sich die Wickel beim Braten nicht lösen können. Das ganze wiederholen, bis die Hackfleischmasse verbraucht ist.

 

Nun in einem großen Topf die Speckwürfel anbraten und ca. 3 Minuten später den gehackten Kohl und den Kümmel hinzugeben. Alles ca. 20 Minuten anbraten. Nach 20 Minuten 1,5 l Wasser hinzugeben und alles für ca. eine Stunde kochen lassen.

Anschließend die Krautwickel je ca. 4 Minuten pro Seite anbraten und zu dem gehackten Kohl in den Topf geben. Alles ca. 1 Stunde köcheln lassen. Sollte die Flüssigkeit die Krautwickel nicht bedecken, etwas Wasser nachgießen. Wir haben dafür das noch heiße Wasser verwendet, in dem wir anfangs die Blätter gekocht hatten.

Die Kartoffeln schälen und in gesalzenem Wasser weichkochen, stampfen und mit etwas Muskatnuss, Sahne, Salz und Pfeffer abschmecken.

Kurz vor dem Servieren die fertigen Krautwickeln aus dem Topf nehmen und das verkochte Kraut mit dem Zauberstab pürieren und abschmecken. Alles heiß servieren und überschüssige Portionen einfrieren.

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