Wien kann vieles – schön und malerisch sein zum Beispiel, und manchmal sogar inspirierend: hier ein kleiner Guide der Wiener Filmschauplätze (von alt nach neu).

 

Sodom und Gomorrha – Die Legende von Sünde und Strafe (R: Michael Curtiz/Michael Kertész 1922)

Ein aufwendiger Stummfilm aus den 1920er Jahren – eine der größten und teuersten Produktionen der österreichischen Filmgeschichte – bei dem Michael Curtiz, der uns auch Casablanca beschert hat, Regie führte. Gedreht wurde mit gewaltigen und dekadenten Filmkulissen u.a. am Laaerberg, im Lainzer Tiergarten oder in Schönbrunn. 

 

Der Dritte Mann (R: Carol Reed 1949)

Der Klassiker. Man kann natürlich die "Dritte Mann Tour" buchen und dabei einen Trip durch die Wiener Kanalisation wagen, oder man erkundet die (oberirdischen) Wege des Harry Lime, gespielt von Orson Welles, auf eigene Faust: den so oder so besuchenswerten Wiener Zentralfriedhof oder das Riesenrad im Prater. Die ikonische Szene mit der schwarzen Katze wurde vor der Schreyvogelgasse Nummer 8 gedreht und das Palais Pallavicini am Josefsplatz im Ersten Bezirk diente als Wohnhaus Limes. Den Nachtclub Casanova in der Dorotheergasse 6 kann man auch immer noch besuchen...

 

James Bond – Hauch des Todes (R: John Glen 1987)

Der fünfzehnte James Bond-Film (damals aktueller Darsteller: Timothy Dalton) wurde zum Teil in Wien gedreht: Ganz klassisch unternimmt der Agent hier eine Fiakerfahrt durch Schönbrunn oder eine Runde auf dem Riesenrad. Auch die fotogenen Gasometer sind zu sehen. Wien musste in dem Film aber als ein Double Bratislavas herhalten: Für Darstellungen der dortigen Oper wurden die Wiener Volksoper und die Sofiensäle verwendet. Aber hey, Hauptsache ein Bond-Film in Wien! Der damalige Bürgermeister Helmut Zilk sagte sogar, man könne für James Bond „gerne die U-Bahn in die Luft sprengen.“

 

Before Sunrise (R: Richard Linklater 1995)

Der perfekte Film für Winterabende auf der Couch – oder auch für einen Entdeckungsspaziergang auf den Spuren von Jesse und Celine, dem filmischen Liebespaar, das wesentlich zu Wiens romantischem Ruf beigetragen hat: vom Riesenrad (Schauplatz des ersten Kusses) zum Friedhof der Namenlosen im 11. Bezirk, mit Zwischenstopps im Café Sperl oder im Kleinen Café am Franziskanerplatz, zur Kirche Maria am Gestade (Passauer Platz) und der Mölker Bastei, über den Zollamtssteg und in die Arena oder ins Roxy. Besonders besuchenswert – auch für Nicht-Frischverliebte – ist das Schallplattengeschäft Teuchtler in der Windmühlgasse im 6.

 

Klimt (R: Raoul Ruiz 2006)

John Malkovich als Klimt ist wieder einmal im Semper-Depot, im Café Central und auf der Baumgartner Höhe mit dem Otto Wagner Spital unterwegs. Malkovich hin oder her, die Baumgartnerhöhe und die angrenzenden Steinhofgründe sind immer einen Ausflug wert.

 

Weitere Filme

Es gibt natürlich auch viele (österreichische) Filme, die Wien nicht nur als Kulisse, sondern auch als Lebensform inszenieren und Seiten der Stadt abseits von Tourismus und architektonischen oder historischen Sehenswürdigkeiten zeigen: darunter die Brenner-Filme mit Wien in "Komm, süßer Tod" (R: Wolfgang Murnberger 2000), "Nordrand" (R: Barbara Albert 2000), "Die Klavierspielerin" (R: Michael Haneke 2001), "Echte Wiener 2" (R: Barbara Gräftner 2010), "Mahler auf der Couch" (R: Percy Adlon 2010), "Atmen" (R: Karl Markovics 2011) oder "Jack" (R: Edward Berger 2014), in dem, wie in "Before Sunrise", auch wieder das Roxy vorkommt (nur dabei vielleicht ein bisschen weniger romantisch wirkt). Weitere heimische Produktionen mit Drehort Wien sind "Was hat uns bloß so ruiniert (R: Marie Kreutzer 2016) und "Wilde Maus" (R: Josef Hader 2017)

 

 

Wer einfach so unsere schöne Stadt entdecken möchte, findet hier die passenden Orte.

 

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