Wien war nie eine Barstadt. Man saß in Beisln und Kaffeehäusern, trank seinen Spritzer und wechselte bei Sperrstund in den Club. Und dann eröffnete eine Bar nach der anderen und alles wurde anders:

Die Barmänner mixten selbstkreierte Drinks aus hochwertigen Alkoholika (den Tequila Sunrise mit Farbstoff und Cocktailkirsche haben wir schon lange nicht mehr gesehen), das Interieur bestand aus rohen Wänden statt Chesterfield-Sesseln und auch die Frank Sinatra CD wurde von dem minimalistischen Sound eines feschen DJs abgelöst. Wieso sollte man also im Club noch Eintritt zahlen, wenn man auch in Bar zwischen schönen Menschen die Nacht durchfeiern konnte? Eben. 

 

The Lounge

Mariahilferstraße 137, 1150 Wien

Im Jänner bewies das Wombats, dass Hostel-Bars nicht peinlich sein müssen. The Lounge ist cool und unkompliziert, irgendwas zwischen Bar und Club und liegt direkt hinterm Westbahnhof. Je nach Party wird  Elektro Swing, Old School Hip Hop oder Drum&Bass gespielt. Die Drinks sind gut und günstig.

 

Beimir

Speckbachergasse 47, Ecke Seeböckgasse, 1160 Wien

Im März bekam Ottakring endlich das, was es verdient: Eine stylishe Bar mit einer fancy beleuchteten Holzschank, Industrielampen und wunderschönen Kristallgläsern. Und natürlich mit perfekt gemixten Cocktails vom fachkundigen Barpersonal.  

 

R&Bar

Lindengasse 1, 1070 Wien

Im April eröffnete eine kleine, sympatische Retro-Bar am Anfang der Lindengasse. Zu essen gibt’s mediterrane Kleinigkeiten wie Topinambur Creme, Quiche oder Tafelspitz Ciabatta, zu trinken exzellente Drinks. Das Publikum ist allerdings etwas älter. 

 

Miranda Bar 

Esterghazygasse 12, 1060 Wien

Wie gemacht für diesen heißen Sommer, eröffnete im Juli neben dem Finkh eine kleine, stylishe Cocktailbar mit einer Leidenschaft für Tiki-Drinks, also exotische Rum-Cocktails. Wer jetzt an den letzten Cluburlaub denkt, liegt völlig falsch. Den Menschen hinter der Miranda Bar gehört unter anderem auch das If Dogs run free, so ist die Qualität der Alkoholika schon einmal gewiss. Dass auch zwei Architekten die Finger im Spiel haben, sieht man sofort. 

 

Botanical Garden

Kolingasse 1, 1090 Wien 

Seit September liegt unter dem Café Stein eine super fancy Cocktailbar. Die rohen Wände wurden im Seemannstattoo-Look bemalt, schummrig beleuchtet und hinter dem langen Bartresen stehen drei Männer, die sich mehr als nur auskennen: Der eine war Barman of the Year, der andere Bartrainer im Tgi Fridays und dem Hard Rock Café und der dritte leitete die legendäre Hammond-Bar.  So besteht auch die Barkarte fast ausschließlich aus Eigenkreationen. Sirupe und Infusionen werden ebenfalls selbst zubereitet und auch die Speisen auf der kleinen Karte klingen super: Vom Käsekrainer im Bangkok-Style bis zum smoked Beef Tartar – alles was man zwischen dem fünften und sechsten Cocktail begehrt.

 

Franz von Hahn

Rotensterngasse 8, 1020 Wien

Ein weiteres Bar-Highlight entstand im Oktober. Die jungen Inhaber haben das alte „A Bar Shabu“ komplett entkernt, aus Beton eine Schank gegossen und ein fancy Lichtkonzept installiert. Die Birnen über der Bar erhellen den puristischen Raum im Takt der Musik. Im Hinterzimmer ist es ein klein wenig gemütlicher, denn hier stehen noch vereinzelt Sessel aus Shabu-Zeiten. Highlight der Barkarte ist ohne Zweifel der Franz von Hahn Cocktail aus Vodka, Tee, Molke, Läuterzucker und Zitronensaft – und nein, den haben wir (noch) nicht gekostet. 

 

Kleinod 

Singerstraße 7, 1010 Wien

Ebenfalls im Oktober eröffneten vier Wiener Gastronomen gleich neben dem Stephansplatz eine schicke Cocktailbar. Die neue Bar wurde von dem auf Yacht-Design spezialisierten Designer Benjamin Toth gestaltet. Sie soll der „Place to be“ für all jene werden, die der Clublandschaft entwachsen, auf der Suche nach qualitätsvollem „Weggehen“ sind – und über das nötige Kleingeld verfügen. Optisch edel mit viel gold, Leder und Onxy-Steinplatten. Als Basis der selbstdesignten Drinks dienen hausgemachte Sirup-Sorten und Tee-Infuses. 

 

Curtain Tanzbar

Petersplatz, 1010 Wien

Das Jahr endet mit der Eröffnung einer Location, die 2014 mit der Nichteröffnung des Jessas für großes Aufsehen sorgte. Seit Ende Oktober hat das Theater „Werk X eldorado“, die ehemalige „Garage X“, eine Tanzbar. Hier soll sich in Zukunft die Musik-, Kunst- und Kulturszene zum Feiern treffen. Und bei der offiziellen Eröffnungsparty Anfang Dezember sah es auch ganz danach aus.

 

Du hast noch nicht genug von guten Bars? Dann gibt's hier unsere liebsten Wiener Tanzbars und hier unsere liebsten American Bars.

 

Header- und Einleitungsbild: Glasses von Hernán Piñera lizensiert über CC BY-SA 2.0 via Flickr

 

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