„Wir müssen uns aufteilen!“. „Wo könnten die ersten Hinweise nur sein?“. „Sicher unter dem Tisch!“. „Nein.“. „Dann hinter dem Bildrahmen auf der linken Seite?“. „Auch nicht.“. „Hey schaut mal, haben diese Buchstaben vielleicht etwas mit dem Code zu tun oder sind sie nur Ablenkung?“. „Verdammt, wir verlieren zu viel Zeit, wie sollen wir es rechtzeitig schaffen?“. „Sucht! Schneller, schneller, schneller!“. Das Ganze klingt vermutlich wie eine nervenaufreibende Szene aus einem Hollywoodfilm, ist aber tatsächlich real. Naja, zumindest für eine kurze Weile, denn ungefähr so hören sich die angespannten Team-Unterhaltungen bei einem Live Escape Game an.

 

Wenn Farben, Zahlen, Bilder und Objekte zum Schlüssel werden

Escape Games bzw. Escape Rooms scheinen hier in Wien immer mehr an Beliebtheit zu gewinnen, doch woher kommen sie und wie funktionieren sie genau? Die ursprünglichen Escape Games waren reine Computerspiele. Im Grunde geht es darum, anhand von verborgenen Hinweisen, Codes zu entschlüsseln, verschlossene Türen zu öffnen und sich somit den Weg in die Freiheit zu erspielen. In Japan wurde das Computerspiel seinen Fans 2007 schließlich als Gruppenspiel mit realen Escape Rooms vorgestellt.

Beim Live Escape Game wird eine kleinere Personengruppe, meistens zwei bis sechs Personen, in einen Raum eingesperrt und muss diesen innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits wieder verlassen. In jedem Escape Room befinden sich Hinweise, meist in Form von Farben, Zahlen, Bildern oder Objekten, die es der Gruppe bei der richtigen Kombination ermöglichen, Codes zu knacken und das Spiel schließlich zu gewinnen. Besonders wichtig sind bei dieser Herausforderung folgende Faktoren: Ruhe bewahren, Teamwork, logisches Denken, Kreativität und Geschicklichkeit.

 

Wiener Escape Room „Gangsta's Cage“ im Selbstest

Das Spielkonzept klingt zwar aufregend, aber wie schlägt es sich im Selbsttest? Macht es tatsächlich Spaß in einen Raum eingesperrt zu werden und unter Zeitdruck nach Wegen in die Freiheit zu suchen? Haben Anfänger überhaupt eine Chance die Mission innerhalb des kurzen Zeitlimits zu meistern? Der Anbieter „Scavanger Escape“ hat meine Freundinnen und mich ihren Escape Room „Gangsta's Cage“ testen lassen.

Der aufgebrachte Gangsterboss Salvatore Maranzano hat unsere Clique dazu beauftragt in den Club seiner Rivalen einzubrechen und explosives Beweismaterial, das dem Ruf seiner Familie erheblichen Schaden zufügen würde, zu stehlen. Beim Eintreten in den Escape Room haben wir eine Reise zurück in das New York der gefährlichen Gangsterzeit gemacht. Glücksspiele, Alkohol, Prostitution und kriminelle Machenschaften, wohin das Auge nur gereicht hat. Das Zeitlimit lag in unserem Fall bei einer Stunde.

Als Anfängerinnen sind bei uns besonders die ersten Minuten von absoluter Planlosigkeit, panischem Hin und Herlaufen und verzweifelten „Oh Gott, wir schaffen das nie!“-Rufen geprägt gewesen. Zusätzlich haben wir kaum einschätzen können, wie viel Zeit bereits vergangen war, da wir unsere Handys und Uhren vorher abgeben mussten. Nach einer Weile haben sich dann endlich die ersten potenziellen Hinweise herauskristallisiert und wir konnten mit dem Kombinieren beginnen. Nach den ersten totalen Fehlinterpretationen von Zahlen und Farben, verbesserter Kommunikation untereinander und  Hilfe vom netten Gangsterboss Salvatore Maranzano, konnten wir tatsächlich einen Code nach dem anderen knacken.

Statt Gejammer gab es vor lauter Euphorie nur noch ganz laute „Whoow“-Schreie von uns, die man wahrscheinlich auch noch im Weltall hören konnte. Im „Gangsta's Cage“ werden neben dem logischen Denken, ebenso die unterschiedlichsten Sinne beansprucht und das auf sehr unkonventionelle Art und Weise. Viele Lacher haben uns außerdem die Objekte aus dem Rotlichtmilieu beschert, die zwingend zum Einsatz kommen mussten, um unsere wichtige Mission zu erfüllen. Nach stolzen 59 Minuten und 58 Sekunden haben wir es dann tatsächlich geschafft mit dem Beweismaterial aus dem Club der Gangster-Rivalen zu entkommen.

 

 

Gefängnisausbrüche, Horror-Hotelzimmer oder Abenteuer in der Zauberschule

Jeder Escape Room hat seine eigene Storyline und lässt die Spieler somit für eine Weile, vor allem visuell, in die unterschiedlichsten Welten eintauchen. Zur Einstimmung bekommt jedes Team ein kurzes Intro, welches sie über die genaue Mission und die Regeln aufklärt. Ob ein riskanter Gefängnisausbruch, die Flucht aus einem Horror-Hotelzimmer oder ein Einbruch in das Büro des bösen Zaubererdirektors. Bei den vielen einfallsreichen Storylines gibt es absolut keine Grenzen. Wer mit seinen Freunden aus dem vielleicht eher weniger spannenden Alltag entkommen möchte und es wagt sich einer nervenaufreibenden Herausforderung zu stellen, sollte definitiv einen Escape Room in Wien aufsuchen und sein Talent als Sherlock Holmes testen.

 

Beliebte Escape Rooms in Wien

Spieloptionen:

Escapers

Spieloptionen: "Weltraumabenteuer", "Hitziger Jack"

Scavenger Escape

Spielptionen: „Egyptian Adventure“, „Torture Chamber“ und „Gangsta's Cage“ 

Exit the Room

Spielptionen: „Bomb“, „Madness“, „Murder“, „Prison“

Open The Door

Spieloptionen: „Die Zauberkraft des Magiers“, „Drachenhöhle“, „Nachts im Museum“

First Escape

Spieloptionen: „The Castle“, „Hotel Room 13“, „The Opera“, „Dark Chapel“

 

Virtual Escape Rooms in Wien

Virtual Escape Room Wien

In unmittelbarer Nähe zu TU, (Waaggasse 2, 1040 Wien) findet ihr den Virtual Escape Room Wien. Hier können zwischen zwei bis acht Personen gemeinsam versuchen die Missionen zu bestehen. Die Jungs vom Virtual Escape Room Wien sind dabei echte VR Profis und leiten dich als Gamemasters durch die angebotenen Spiele. Wer neu in der VR Welt ist, wird vor Ort oder telefonisch beraten, welches der vielen Spiele am besten passt. Die Preise liegen bei 29 Euro pro Person.

Spieloptionen: Signal Lost, Sanctum, Escape the Pyramid (Ubisoft), Mission Sigma, Huxley 1&2, The Prison, Beyond Medusas Gate (Ubisoft), The Magic Book, Christmas, Cyperpunk, Jungle Quest.

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