Wenn du heuer mit einem Wohnmobil in den Urlaub fahren willst, nimm dir alle jene Tipps zu Herzen, die ich dir heute aufgelistet hab - beispielsweise um dir den ein oder anderen Wutausbruch zu sparen. Der kommt nämlich spätestens dann, wenn man seine Wohnmobil Jungfernfahrt feiern will, dann aber den Korkenzieher für die mitgebrachte Flasche Wein vergisst und auch keinen Empfang am Handy hat um zu googlen wie man eine Weinflasche auch ohne Korkenzieher aufmachen kann.
Ganz egal wie lange dein Urlaub dauern soll, wer mitkommt oder wohin´s geht - eine halbwegs vernünftige Vorausplanung ist das A und O, wenn du ohne Stolpersteine gemütlich und stressbefreit reisen willst.
Mietcamper finden, buchen, abholen
Schritt Nummero 1 ist natürlich ein potenzielles Zuhause auf vier Rädern checken. Wenn ihr kein eigenes Wohnmobil habt, könnt ihr euch ziemlich easy und innerhalb weniger Minuten ein Wohnmobil mieten. Informiert euch vor der Buchung, ob ihr auch den richtigen Führerschein für den gewünschten Camper habt und auch, welche Leistungen und Ausstattungen im Preis inbegriffen sind. Dass der Camper ein gültiges Pickerl haben und in einem ausnahmslos guten Zustand sein sollte, ist eh klar.
Mit dem Mietcamper vetraut machen
Wenn ihr das gute Stück vom Vermieter abgeholt habt, solltet ihr euch vor der endgültigen Abreise ein bissl damit vertraut machen. Wurscht, ob ihr damit nur bis zum Neusiedlersee fahren wollt oder quer durch Europa, ihr solltet euch ein bisserl mit dem Fahrzeug auskennen und wissen, wo was ist, wie es sich fährt und so weiter und sofort. Checkt den Reifendruck, die Profiltiefe, die Fahrzeugbeleuchtung, die Bremsen, richtet die Rückspiegel auf eure Sitzposition aus, geht einfach mal alles durch, was essenziell ist.
Versicherung abschließen
Die Versicherungsangebote sind so weitreichend, man kann sich theoretisch für absolut alles wappnen, aber das kostet Geld und ist in den meisten Fällen eh überhaupt nicht nötig. Empfehlenswert ist eine ÖAMTC Reiseversicherung und selbstverständlich eine Krankenversicherung. Wenn du vorhast ins Ausland zu reisen, wäre eine Auslandskrankenversicherung sehr ratsam. Die Versicherung vom Wohnmobil hast du bei der Campervermietung bestenfalls bereits mitgebucht.
Reisekosten berechnen
Ohne jeglichen Plan ins Blaue zu fahren kann cool sein, aber in Sachen Reisekosten ist ein smartes Budget noch cooler. Insbesondere, wenn man länger als ein oder zwei Wochen verreisen will. Mach dir eine Liste und kalkuliere alle Kosten (Sprit, Essen und Trinken, Campingplätze, Miete fürs Fahrzeug usw.) mit ein. Vergiss deine Fixkosten aber nicht.
Packliste machen und packen
Eine weitere wichtige - wenn nicht die wichtigste - Liste ist die Packliste fürs Wohnmobil. Man kann schnell mal viel zu viel mitnehmen, was im Endeffekt nur Platz raubt. Mach dir (mal wieder) eine Liste und schreib alles auf, was du mitnehmen magst und musst. Was du auf alle Fälle brauchst sind alle deine Dokumente (Pass, Führerschein, Fahrzeugpapiere, Ecard, Kredit- und Bankomatkarten) und eine umfangreiche Reiseapotheke. Mal abgesehen von deinem Gewand oder Kosmetikartikeln, solltest du auch Campingmöbel, Kochgeschirr und Putzzeugs mitnehmen. In der Regel sind solche Dinge bei Wohnmobilvermietungen bereits an Bord, aber geh auf Nummer Sicher und frage den Vermieter. Wenn du zu faul bist, dir eine eigene Packliste zu schreiben, schau dir mal die hier an.
Gelsengitter und Mückenschutzspray
Ich hätte Mückenspray und Gelsengitter auch zu dem obrigen Punkt schreiben können, aber ich wollte das Thema Gelsen und generell Mücken extra hervorheben - die lästigen Viecher rauben euch Schlaf und Nerv, also rüstet euch!
Apps für Stellplätze
So romantisch manche Instagrammer ihre Wohnmobilreise auch darstellen, so rosarot und Ponyhof ist es auch wieder nicht. Übernachtungsplätze zu finden ist teils echt anstregend und nervenaufreibend. Ladet euch am besten die beiden Apps „Park4night“ und „Campercontact“ runter. Die kostenlosen Apps bieten detaillierte Informationen (z.B. Preise, Bilder oder Reviews) zu tausenden Stellplätzen und wohnmobilfreundlichen Campingplätzen. Man sieht auf einem Blick, wo es welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt und kann sogar auf privaten Stellplätzen oder Bauernhöfen ein Übernachtungsplatzerl finden. Ich hab beide Apps quasi rund um die Uhr auf meiner einjährigen Wohnmobilreise verwendet und werds auch auf meinem nächsten Roadtrip tun.
(Notfall-) Lebensmittel einkaufen
Wer kennts: Man bekommt mitten in der Nacht plötzlich Hunger oder Guster und liebäugelt mit dem Inhalt des Kühlschranks. Ja, das wird euch auf so einem Urlaub mindestens genauso oft passieren, also packt euch allerlei Lebensmittel ein. Nicht zuletzt weil's auch einfach angenehm ist mal eine Woche nicht einkaufen gehen zu müssen und die ganze Zeit entspannt in der freien Wildbahn verweilen zu können.
Bettzeug
Die wenigsten Reisenden nehmen ihr eigenes Bettzeug mit in den Urlaub, aber im Wohnmobil schaut die Welt wieder ganz anders aus. Es gibt nix feineres, als abends den sternenreichen Himmel mit einer Tasse Tee (oder Bier) zu beobachten und sich dabei in sein eigenes Bettzeugs zu kuscheln. Mah, so fein!
Die ersten paar Übernachtungsplätze vorausplanen
Wo wir mal wieder bei „ins Blaue fahren“ wären. Ich rate vor allem Frischgeschlüpften, die noch nicht mit der Übernachtungsplatz-Suche vertraut sind, sich die ersten paar Nächte über die bereits vorgeschlagenen Apps Schlafplätze bzw. Campingplätze zu suchen. Wie gesagt, so eine abendliche (oder nächtliche) Stellplatzsuche kann sich in die Länge ziehen und schlimmstenfalls muss man auf einem Tankstellen-Parkplatz oder so übernachten. Das. wollt. ihr. nicht.
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