Allein für den vom Wiener Wasser verwöhnten Gaumen der Städter*innen kann sich der Ausflug ins Hochschwab zum Schiestlhaus bereits lohnen – da befinden sich nämlich die Quellen für die Wiener Hochquellwasserleitungen und selbstgemachte Limonaden in den Almhütten. Die ein bis zwei-stündige Fahrt in die Steiermark lohnt sich an richtig traumhaften Spät-Sommertagen allemal, weil es weitaus weniger Menschen herzieht als beispielweise zur Rax und die Sonne das steil aufragende Felsenpanorama traumhaft in Szene setzt, Je nachdem, wie viel Zeit man sich zum Murmeltiergeschrei horchen und Rehkitze spotten nehmen mag, gibt es eine passende Wander-Option.

 

 

Anfahrt

Am bequemsten ist die Anfahrt sicherlich mit dem Auto: Von Wien aus fährt man etwa 1,5h über die Semmering Schnellstraße bis zur Anfahrt Mürzhofen und übern Turnau zum Seetal bei Seewiesen, wo man einfach vor den Schranken parken und direkt beschwingt loswandern kann. Auch öffentlich ist die Fahrt unkompliziert, dafür kann die Reise aber schon gut 4,5 Stunden dauern: Zwei Stunden fährt man mit dem Zug bis nach Bruck/Mur und danach noch mal knapp eine Stunde mit dem Bus 172, bevor man im Seetal ankommt.

 

Wander-Optionen 

1. Wer öffentlich anreist und daher erst später am Berg ist, kann sich auf jeden Fall zum Ziel setzen, innerhalb von 2,5 bis 3 Stunden die Voisthaler Hütte zu erreichen und sich bei einer frischen Minz-Holunderlimo zu entspannen. (Es gibt sogar vegane Optionen für’s Essen.) Der Aufstieg ist sehr dankbar und bereits von Beginn an wunderschön. Ein bisschen anstrengend kann es durch die 800 Höhenmeter dabei aber schon werden.

2. Wenn man sich, von frischster Bergluft motiviert, wieder losgerissen hat, geht es noch rauf zum Schiestlhaus, dem ersten Niedrigenergiehaus Österreichs. Hier kann man nach etwa drei Stunden Wanderung nach der Voisthaler Hütte ja zu einem Kaiserschmarrn einkehren, bevor man sich auf den Rückweg macht.

 

Tour mit Übernachtung

1. Wer sich mit einer Nächtigung im Schiestlhaus für einen Sonnenuntergang am Berg entscheidet, kann am nächsten Tag noch einen kleinen Anstieg von 130 Höhenmeter zum Hochschwabgipfel bewältigen, bevor es über die Häuselalm zurück zum Start bei den Seewiesen geht.

2. Wenn man diese Route zum Gipfel weglässt, lohnt sich sich nach dem Anstieg zum Schiestlhaus auch eine Übernachtung in der Voisthaler Hütte. Von dort aus geht es am nächsten Tag nur noch den gleichen Weg wie am Vortag 2h zurück zu den Seewiesen.

3. Wer mit dem Auto gestartet ist und am Ende der Tagestour noch nicht die Nase voll von Bergluft hat, der kann einfach gleich im Tal bleiben und campen! Um es bis Einbruch der Dunkelheit wieder zum Fuß des Berges zu schaffen, sollte man für den Abstieg vom Schiestlhaus etwa 4,5 Stunden einplanen. Ganz in der Nähe von den Seewiesen empfiehlt sich der günstige Campingplatz Rosskogler, der zwei wundervolle Freizeitteiche umzäunt. Hier hat man am Folgetag die Möglichkeit, sich für die Wanderung mit einer Abkühlung zu belohnen, bis man sich entscheidet, den Rückweg in die Stadt anzutreten.

 

Spezialtipps

Wanderneulinge, die noch etwas Angst haben sich zu verlaufen, sind mit der App von Komoot gut aufgehoben. Die kostet zwar einmalig, dafür zeigt sie einem sie zum Teil Trampelpfade an, die man selbst erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennt.

An sonnigen Tagen die Cap und Creme nicht vergessen! Besonders viel Schatten gibt es auf der Tor nämlich nicht. Die Tour ist deshalb auch noch im etwas kühleren Früherbst zu empfehlen.

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