Der Dezember schreit nach warmen Getränken und romantischen Spaziergängen. Vor allem in Wien wird es zu dieser Jahreszeit unfassbar romantisch. Von überall her sieht man Lichter und die Innenstadt ist aufwendig dekoriert.
Falls du eine Abwechslung bei deinen Spaziergängen suchst und die Christkindlmärkte die zu voll sind, sollten unbedingt die verborgenden Kleinode der Stadt erkunden. Die sogenannten „Durchhäuser“, welche einen ganz besonderen Zauber in die Gassen Wiens bringen.
Raimundhof
Mariahilfer Straße 45 / Windmühlgasse 20, 1060 Wien
Ein Durchhaus bezeichnet eine Abkürzung zwischen zwei parallel verlaufenden Straßen, die von beiden Seiten zugänglich ist. Heute sind diese meist zu Einkaufpassagen und netten Innenhöfen umfunktioniert worden. Abseits vom Geschehen von der viel besuchten Mariahilfer Straße findet man ganz versteckt den Raimundhof. Zahlreiche kleine Läden findet man in der Gasse und zwischen den vielen Stiegenhäusern findet man hier einen Ort, der einen kurzzeitig vergessen lässt in einer Großstadt zu sein. Trink ein Glas und schmöker durch die Geschäfte, vielleicht findest du ja das passende Weihnachtsgeschenk für deine Liebsten!
Durchhäuser Weihburggasse
Weihburggasse 14 und 16, 1010 Wien
Mitten im Franziskanerviertel, einem der ältesten Stadtteile Wiens, findet man in einem versteckten Innenhof eine süße Boutique namens „Die vermischte Warenhandlung“, die sich selbst als „Fachgeschäft für alles Schöne“ bezeichnet. Hier findet man Allerlei an kunterbunten Kuriositäten und Raritäten – Postkarten, Kerzen, Kalender, Seifen, Deko, Definiertes und Undefiniertes – und vielleicht auch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk. Nebenan befindet sich außerdem ein verträumtes Bücher Antiquariat und zwei Türen weiter „der Weihnachtssalon“, wo 365 Tage im Jahr Weihachten herrscht. Außerdem: Was an der Weihburggasse 14 als Durchhaus beginnt, führt weiter zu den verwinkelten, netten Gässchen Ballgasse und Blumenstockgasse.
Sünnhof
Landstraßer Hauptstraße 28 / Ungargasse 13, 1030 Wien
Nicht weit vom Rochusmarkt verbindet der gassenähnlicher Sünnhof die Landstraße mit der Ungargasse. Es handelt sich um einen typischen Biedermeierkomplex aus dem Jahr 1837, der an der schmalsten Stelle nur 5m breit und etwa 170m lang ist. In den ebenerdigen Gewölben arbeiteten früher Handwerker wie Schuster, Schlosser, Korbflechter etc., die in den darüberliegenden Stockwerken wohnten. Man kann daher von einem frühen Gewerbehof sprechen. Heute befinden sich hier ebenfalls Geschäftslokale und das „Hotel Biedermeier“. Side fact: Die Ungargasse heißt übrigens so, weil sich hier früher eine Fernhandelsstraße nach Ungarn befand.
Durchhaus Neustiftgasse
Zwischen Neustiftgasse 16 und Lerchenfelder Straße 13
Zwischen Neustiftgasse und Lerchenfelderstraße befindet sich dieses schöne Durchhaus, welcher auch „Freiwilliger Durchgang“ genannt wird. Es gibt kaum einen Menschen, der beim durchgehen nicht kurz stehenbleibt und innehält, so schön ist es. Die schon fast südländische, besondere Stimmung begleitet einen durch die drei Höfe und sechs Stiegenhäuser hinunter. Umringt wird man von Cafés, Restaurants und Galerien, welche von wunderschönen Blätterbaldachin eingebettet sind.
Durchhäuser an der Wollzeile
Wollzeile 4, 5 und 9, 1010 Wien
Das Gebäude an der Wollzeile 9 ist ein elegantes Durchhaus mit bogenförmigen Veranden, von dem aus man auf den K.u.K. Hofzuckerbäcker L. Heiner sehen kann. In der Nähe, an der Wollzeile 4 und 5 befinden sich außerdem zwei weitere Durchhäuser: Der Große Zwettlerhof in dem sich unter anderem das Dommuseum befindet und das Durchhaus in dem der touristische Figlmüller haust. Der Name des letzteren Durchhauses ist euch aber vermutlich noch nicht untergekommen: es handelt sich um den „Schmeckender-Wurm-Hof“. Hier befand sich einer Legende nach im Keller eines Gebäudes ein Drache, früher auch „Wurm“ genannt; „schmecken“ verwendete man früher auch für „riechen“.
Der Amerlinghof
Stiftgasse 8, 1070 Wien
Ein besonders schönes Plätzchen ist der Durchgang Amerlinghaus. Man gelingt hier zum Amerlingbeisl, welches ein verstecktes Lokal mit viel grün im 7. Bezirk ist. Im Innenhof kann man abgeschottet vom Großstadtlärm zur Ruhe kommen und leckeres Essen und Trinken genießen! Und das Beste: Zur Weihnachtszeit wird hier leckerer Punsch bis 23 Uhr ausgeschenkt!
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