Die hübsche Gemeinde Perchtoldsdorf liegt nicht weit von Wien entfernt und lädt zu herbstlichen Wanderungen und zum Genießen ein. Nach der körperlichen Anstrengung habt ihr euch eine Jause auf der Hütte, einen Melange in einen der Kaffeehäuser im Zentrum oder einen Spritzer beim Heurigen verdient. Ein Ausflug zahlt sich aus und wir verraten euch, was ihr alles unternehmen könnt.

 

Wanderung zur Kammersteinerhütte, Teufelsteinhütte und zum Steinbruchsee

 

Der Ausgangspunkt der gemütlichen Wanderung durch den Wienerwald kann der Marktplatz in Perchtoldsdorf sein, von dort aus könnt ihr den ausgeschilderten Weitwanderweg 01 und 04 in Richtung Josefswarte und Kammersteinerhütte folgen. Der Weg führt euch zuerst an der beeindruckenden Burg, durch das historische Zentrum Perchtoldsdorf und über die Perchtoldsdorfer Heide. Öffentlich erreicht ihr den Marktplatz Perchtoldsdorf mit dem Bus aus Richtung Liesing Bahnhof. Alternativ könnt ihr auch bis zur Straßenbahnlinie 60 bis zur Endstation Wien-Rodaun fahren und von dort aus Richtung Marktplatz marschieren. Mit dem Auto erreicht ihr Perchtoldsdorf über die Autobahn A21, bei der Ausfahrt Perchtoldsdorf abfahren und den Beschilderungen in das Zentrum folgen. Euer Auto könnt ihr im Ortszentrum abstellen.

Zur Kammersteinerhütte gelangt ihr in etwa 2 Stunden Gehzeit. Die Waldhütte liegt auf 572 Höhenmeter und ist das ganze Jahr über bewirtschaftet. Auf der Hütte und der Aussichtsplattform Josefswarte genießt ihr eine wunderschöne Sicht auf das Wiener Becken, das Leitha- und Rosaliengebirge, die Kleinen Karpaten und die Hundsheimer Berge. Das ein oder andere Schmankerl könnt ihr auch noch auf der Hütte probieren, wie etwa eine Kaspressknödel-Suppe oder Linsen mit Semmelknödeln. Richtig deftig! Aber beachtet, dass ihr auf der Hütte nur mit Bargeld bezahlen könnt.

Beim Kachelofen könnt ihr euch auf der Kammersteinerhütte mit einem kleinen Schnaps wieder aufwärmen und für den Rückweg stärken. Oder ihr wollt lieber noch in einer weiteren Hütte einkehren. Die Franz-Ferdinand-Hütte und die Teufelsteinhütte liegen beide etwa 30 Minuten Gehzeit entfernt. Die Teufelsteinhütte befindet sich auf dem sogenannten Parapluiberg und ist eine urige Schutzhütte mit feiner Hausmannskost.

Nicht weit von der Hütte entfernt findet sich der Mountainbikeweg Parapluie-Strecke und der wunderschöne Steinbruchsee, der auch im Herbst sehenswert ist. Einfach den Beschilderungen folgen. Die Franz-Ferdinand-Hütte bietet einen ebenso gemütliche Einkehrmöglichkeit. Bei gutem Wetter könnt ihr euch bei einer gschmackigen Suppe auf der Terrasse wieder zu Kräften kommen. Im Spätsommer wurde auf der Franz-Ferdinand-Hütte auch das Event Techno am Berg gefeiert. Auf diesem Instagram-Profil bleibt ihr informiert und erfahrt wo der nächste coole Rave für Wander*innen stattfinden soll.

Hunde sind in allen genannten Hütten gern gesehene Gäste. Die Wanderroute im Naturpark Föhrenberge ist für alle Wander*innen geeignet, die es lieber gemütlicher angehen lassen wollen und die Natur erleben wollen. Festes Schuhwerk ist erforderlich und eventuell auch ein Fernglas mitnehmen, um die Landschaft auf den Aussichtsplattformen bewundern zu können.

 

Spaziergang auf der Perchtoldsdorfer Heide – Naturbeobachtungen & Drachen steigen lassen

 

Für einen entspannten Sonntagsspaziergang könnt ihr das Naturjuwel Perchtoldsdorfer Heide entdecken. Von Wien aus erreicht ihr die Heide öffentlich mit der Straßenbahnlinie 60 bis zur Endstation Wien-Rodaun. Von dort aus spaziert ihr etwa 15 Minuten über den Zugang Dr.Gorlitzer-Gasse zur Heide. Wenn ihr das Ausflugsziel mit dem Auto erreichen wollt, dann fahrt ihr auf die Autobahn A21 bei der Ausfahrt Perchtoldsdorf ab und gelangt über das Ende der Berggasse zum Heideparkplatz.

Alternativ könnt ihr auch den Zugang über die Kleine Heide in der Walzengasse nutzen. Die Perchtoldsdorfer Heide ist ein wichtiges Schutzgebiet, das am Osthang des Wienerwalds liegt und vielen selten gewordenen Tieren und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Die Heide besteht aus zwei Bereichen, der südlichen Kleinen Heide und der nördlichen Großen Heide mit dem Saugraben. Auf der Perchtoldsdorfer Heide könnt ihr auch das süße Treiben der putzigen Ziesel beobachten. Natürlich nur wenn ihr Glück habt und die kleinen Tierchen auch Lust darauf haben sich zu zeigen. Denn sie verlassen ihren unterirdischen Bau nicht gerne bei Kälte oder Regen. Außerdem kann es bereits sein, dass die süßen Ziesel sich schon in ihrem wohlverdienten Winterschlaf befinden. Auch wenn es sicher nett gemeint ist, solltet ihr kein Futter in den Bau der Tiere werfen. Ziesel fressen immer über der Erde.

In dem schönen Naturgebiet gedeihen verschiedenen Kräuter, Trockenrasen, Pannonische Wolfsmilch, Kuhschellen oder Zwergschwertlilien. Neben dem großartigen Ausblick über Perchtoldsdorf und Wien, könnt ihr auch euer inneres Kind ausleben und endlich wieder einmal einen Drachen steigen lassen. Oder wir picknickt auf den weiten Wiesen und lasst euch die feine Herbstsonne auf euer Gesicht strahlen. Die Heide ist ein perfekter Ort dafür.

 

Kaffee trinken und Kuchen essen

 

Falls ihr euren Ausflug in Perchtoldsdorf verlängern wollt, gibt es in der Nähe des Marktplatzes einige Kaffeehäuser, die zu einem entspannten Beisammensein einladen. Im Joe Teecafe (Leonhardiberggasse 1, 2380 Perchtoldsdorf) erwartet euch ein leckeres veganes und vegetarisches Angebot. Die Speisen und die Getränke sind biologisch zertifiziert und werden täglich frisch zubereitet. Die Kuchen werden zuckerreduziert gebacken, viele davon sind vegan und glutenfrei. Das Frühstück ist auch sehr zu empfehlen und könnt ihr auch vor euren Spaziergang einnehmen. Das Joe Teecafe ist eine richtige Wohlfühloase, die chic und modern eingerichtet.

 

Nicht weit vom Joe Teecafe entfernt, befindet sich die urige Konditorei Haindl (Marktplatz 18, 2380 Perchtoldsdorf) Ein Original in Perchtoldsdorf. Da die Konditorei recht klein ist, empfiehlt es sich die Torten oder Schokomaroni mit nach Hause zu nehmen. Für einen längeren Aufenthalt steht das Café Mühle (Marktplatz 7, 2380 Perchtoldsdorf) für euch bereit. Das Kaffeehaus findet ihr direkt gegenüber der malerischen Burg Perchtoldsdorf. Im Gastgarten könnt ihr an einem schönen Herbsttag noch einen feinen Sonnenplatz ergattern. Vielleicht noch eine Bananenschnitte oder einen Karottenkuchen? Das Ambiente ist einfach ein Traum und das Team der Café Mühle einfach super. So lässt es sich leben.

 

Man bringe den Spritzwein: Heurigenkultur in Perchtoldsdorf

 

Nach euren Naturerlebnissen und einem gemütlichen Nachmittag im Kaffeehaus habt ihr noch immer nicht genug von der Marktgemeinde? Dann solltet ihr weiterziehen und zu einen der unzähligen Heurigen spazieren. Welcher Heurigen gerade ausg’steckt is‘, erfährt ihr in diesem Kalender. In einem Umkreis von 5-10 Gehminuten findet ihr im Zentrum der Gemeinde sicher einen Heurigen, der allen durstigen Gästen mit einem Buschen vor der Haustür signalisiert, dass sie gerne eintreten können.

Wie etwa der Heuriger der Familie Drexler-Leeb, Brodl, Jezek, Nigl, Distl, Spiegelhofer oder Wölfinger – um nur einige zu nennen. Lauschiger Gastgarten, urige Stuben, Aufstrichbrote und Henkelgläser mit Spritzwein. Die Atmosphäre beim Heurigen ist immer etwas ganz Besonderes. Hoch lebe das Gebackene! Hier kannst du dir das Schnitzel oder das gebackene Gemüse schmecken lassen. Als Vegetarier*in wird man beim Heurigen zwar schnell fündig, das vegane Angebot ist meist doch sehr rar. Beim Heurigen Sommerbauer gibt es zumindest auch immer ein veganes Gericht. Bei einem guten Glas Wein oder einem Spritzer könnt ihr den feinen Tag in Perchtoldsdorf ausklingen lassen.

 

Lust auf einen weiteren herbstlichen Ausflug? Dann ab nach Krems! Hier kommen die schönsten Tipps!

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