Neben der Quadrille und dem Walzer am Wiener Opernball gibt es in der Hauptstadt auch noch andere Möglichkeiten, den Takt der Musik durch den ganzen Körper wandern zu lassen. Oft siegt dann allerdings die Überforderung, in welchem Tanzstudio man was, wo und wie tanzen kann. Um in diese Verwirrung etwas Klarheit zu bringen, folgen eine Übersicht einiger Wiener Tanzstudios, generelle Tipps für den Einstieg und eine Podcastempfehlung, um mit der Materie Tanz leichter in Berührung kommen zu können.

Empire Dance

Ein Tanzstudio, das sich ganz schnell wie eine Familie anfühlt. Mit einem vergleichsmäßig höherem Altersdurchschnitt fühlt man sich auch als Quereinsteiger:in immer willkommen und schnell in die warme Atmosphäre aufgenommen.
Wider der Annahmen Vieler ist es hier (und wie in anderen Studios) möglich, einfach die Tanzstunden zu besuchen, wie es in den Alltag gerade reinpasst, ohne sich für ein regelmäßiges Training verpflichten zu müssen. Es gibt also einen Stundenplan, der (bis auf manche Wiederholungen von Choreographien in aufeinander folgenden Wochen) nicht per se aufbauen ist. Deshalb braucht man nicht befürchten, dass man bereits zu viel verpasst hat, um jetzt noch einsteigen zu können. Ohne Voranmeldung kann man einfach ins Studio des Empire Dance kommen und für eine einzelne Stunde bezahlen. Wer aber merkt, dass sich die Drop-ins häufen, kann mit 5er- oder 10er-Blöcken etwas Geld sparen oder mit den Flatrates alle Classes nach Lust und Laune besuchen.
Neben Commercial und Choreo bietet talentierte Teacher auch Afro Fusion, Waacking, Dance Hall und Dance Hall Female, Kpop, Contemporary und Pilates an. In Einheiten wie Hip Hop Foundation werden eben nicht nur Skills und Techniken vermittelt und die Kondition trainiert, zusätzlich geben die Lehrenden die Philosophie des Tanzes und Denkanstöße zum Mindset während des Trainings weiter.

 

The Unity Dance

Der Plattform für urbane Tanzstile verfolgt seit seiner Gründung das namensgebende Ziel der Akzeptanz, Offenheit und Entfaltung. The Unity Dance funktioniert auch nach dem Prinzip des Stundenplans und der Einheiten, die nicht aufeinander aufbauen. Auch hier sind Drop-ins in jeglichen Stunden ohne Voranmeldung möglich, oder man will die Vorteile der Flatrates genießen.
Für die Jüngeren werden Einheiten wie Dance Kids und Dance Teens angeboten, um schon von klein auf den Zugang zur Musikalität und Freiheit des körperlichen Ausdrucks zu stärken. Neben beispielsweise Commercial, Choreo, Afro und Kpop, bietet The Unity Dance Unterrichtseinheiten, die besonders für absolute Anfänger ansprechend sind. Will man sich erst mal im Tanzen ausprobieren, siegt oft die Unsicherheit, wenn man noch gar keine Tanzerfahrung gemacht hat. Hierfür gibt es Classes, die sich genau an diese Personen richten. Mit Introduction, Groove & Foundation und Basic Choreo (die auch in mehreren Wochen wiederholt wird, damit man länger daran arbeiten kann und nicht alles direkt beim ersten Mal draufhaben muss) ermöglicht das Team einen leichten Einstieg, überhaupt mal die Welt des Tanzens kennenzulernen.

 

Motions by Dietmann Pro

Ähnlich wie bei den vorherigen Studios, kann man beim Motion Dance Studio einzelne Stunden auswählen, sich für 10er-Blöcke oder Monatsflatrates entscheiden. Ein Tipp für die, die ihren Körper nicht nur in den Tanzeinheiten stärken wollen: Es gibt eine extra Flatrate, die alle Work Out- und Stretching-Stunden beinhaltet. In dem neuen Studio im modernen Stil sticht das Angebot an verschiedenen Schwierigkeitsgraden für Hip Hop heraus. Neben dem Open Level, das von allen nach Lust und Laune besucht werden kann, gibt es auch Hip Hop Choreo-Classes, die speziell für Anfänger:innen-Level oder bereits fortgeschrittenere Tänzer:innen gemacht sind. Das Angebot strahlt mit Commercial, Femme Choreo, Contemporary, Zumba und Kpop, richtet sich aber mit Introduction to movement auch wieder an die, die erst ihre ersten Schritte in dieser Sphäre machen und ihren Körper besser kennenlernen wollen.

 

beat1060

Einen Ort zum Wohlfühlen, Trainieren, Austoben und Abschalten bietet das beat1060 für alle über 18 Jahre, die sich ausprobieren und entfalten wollen. beat steht für „bis endlich alle tanzen“ und schreit somit schon förmlich die Philosophie des Ausdrucks durch Bewegung in die Welt. Auch hier erleichtert die Drop-in-Möglichkeit das Teilnehmen an einzelnen Stunden. Mit einem Semestertarif oder einem 5er- oder 10er-Block können Plätze in den einzelnen Stunden reserviert werden, um nicht vor einer ausgebuchten Class zu stehen. Neben Hip Hop und Jazz brilliert das beat1060 mit Angeboten, die sonst nicht so schnell zu finden sind wie Voguing Old-way und New-way, Impro, Floor Work, Krump und Atmung & Bewegung.

 

Vienna Heels

Wie der Name schon verrät, werden hier alle Tänze in hohen Schuhen getanzt. Ihr Ziel ist es zu zeigen, dass jede:r deren eigene Muse sein kann, unabhängig von Herkunft, Gender, Aussehen, sexuelle Orientierung oder Tanzerfahrung.
Da auch diese Art des Tanzens besonderes Training empfiehlt, bietet Vienna Heels unterschiedliche Classes zu Choreographien, aber auch zu Technique & Walk an.
Für die wöchentlichen Einheiten montags und donnerstags sind Drop-ins sowie 2er- oder 10er-Blöcke zu erwerben, zusätzlich gibt es aber immer wieder einen 5-wöchigen Kurs für absolute Anfänger:innen, um in die Welt des Heels Dancing eintauchen zu können.

 

 

Tanzschule Dance4Fun

Tatsächlich bietet die Tanzschule Dance4Fun auch Kurse für Paartänze oder Erwachsene alleine in Tanzrichtungen wie Salsa, Boogie, Rock’n’Roll und Linedance an. Im Kontext unseres Artikels stechen aber besonders die modernen Tanzrichtungen (u.a. Street Jazz) heraus, aber vor allem das weite Angebot an verschiedenen Hip Hop-Stilen beeindruckt sehr. Unterschieden wird in Kids, Beginner, Commercial, Urban, Ladystyle. Wer also bis jetzt den Eindruck hatte, Hip Hop sei immer ein und dasselbe, kann sich in den Einheiten der Tanzschule Dance4Fun (die manchmal Altersbeschränkungen haben) sicher genug austoben!
Wie bei den anderen Studios gibt es auch hier die Möglichkeit von Drop-ins und Abokursen mit monatlicher Zahlung.

 

Bevor du das für dich perfekte Tanzstudio findest, muss erst mal die Hemmschwelle überwunden werden. Was, wenn ich viel schlechter als die anderen bin? Was, wenn mir die Atmosphäre und die Trainer:innen nicht ganz zusagen? Was, wenn mir die angebotenen Stunden zu leicht oder zu schwer sind?
Gut zu wissen: Die meisten Studios bieten Schnupperstunden mit einem günstigeren Preis als dem regulären an. So kannst du ganz unverbindlich hingehen und einfach mal ausprobieren. Oft gibt es spezielle Try-out-Weeks, in denen die Einheitspreise nochmal günstiger sind und die meisten Classes eher einführungsmäßig gehalten werden, damit man sich durch das Programm und die Stile durchprobieren kann. Und talk with your teachers – die sind immer mehr als bereit, dir Dinge zu erklären und dir den Einstieg leichter zu gestalten, du musst das nicht alles alleine herausfinden.

UND AM ALLERWICHTIGSTEN: Tanzen ist da, um Spaß zu machen. Du musst nichts anderes erfüllen, als hinzugehen und innerhalb deiner Limits deinen Körper zu bewegen. Und ja, vermutlich wird es immer jemandem im Raum geben, der:die besser ist als du. Und ja, es gibt schlechte Tage, wo du eine Choreo vielleicht einfach nicht hinbekommst. Aber diese Tage hat Jede:r. Und ganz ehrlich, jede Person im Studio ist so konzentriert, selbst die Choreo und die Schritte zu schaffen, dass niemandem auffallen wird, wenn du Fehler machst. Es geht darum, Spaß zu haben, deinen Körper zu fordern und über dich selbst hinauszuwachsen. Es geht um dich, und nicht um deine Leistung.

Wenn du gerne mehr in die Welt des Tanzens und in die verschiedenen Tanzrichtungen eintauchen willst, höre gerne in den Podcast Grenzenlos – Your Dance Podcast rein und lausche verschiedenen Tänzer:innen beim Erzählen ihrer Erfahrungen.

Hör hier rein!

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Freizeit, 22.8.23