Carolin Kornfeld
Eine Reise in die Zeit der Ritter und Burgfräulein ist von Wien aus kein Problem! Niederösterreich und das Burgenland locken mit beeindruckenden Burgen, in denen heute Museen und Veranstaltungsräume zu finden sind. Kunstschätze, atemberaubende Ausblicke und nächtliche Führungen versetzen dich in abenteuerliche Zeiten!
Die Franzensburg im Gartenparadies
Die Franzensburg ist in einer halben Stunde mit dem Bus und per Fußweg von Wien aus zu erreichen. Sie steht im Schlosspark Laxenburg, einem der größten Landschaftsgärten Österreichs. Ein besonderes Highlight ist der 25 ha große Schlossteich, in dem man mit dem Boot an Inseln vorbeifahren und den Garten und die Burg vom Wasser aus bewundern kann. Die neugotische Franzensburg wurde 1801 eröffnet, aber nie bewohnt. Sie war von Anfang an ein Museum, in dem vergangene Zeiten sichtbar wurden. Heute gibt es verschiedene Führungen durch die Burg, etwa die einstündige „MuseumFührung”, die 11 € für Erwachsene kostet und von 23. März bis 3. November täglich um 11, 12, 14 und 15 Uhr stattfindet. Die „Hoher Turm und Dach Führung”, die auch 11 € für Erwachsene kostet, findet im selben Zeitraum täglich um 13 und 16 Uhr statt. Im Juni, Juli und Oktober gibt es auch nächtliche Burgführungen. Ein Tagesticket für den Schlosspark für Erwachsene kostet 3,50 €. Schade für Hundebesitzer ist, dass in der Franzenburg keine Hunde erlaubt sind. Die gute Nachricht: In den Schlosspark kommst du auch mit deinem Wuffi!
Die Friedensburg Schlaining
Am 9. Mai ist die Wiedereröffnung der Friedensburg Schlaining! Es gibt sechs neue Ausstellungen zu den Themen Geschichte, Frieden und Demokratie. Am 9. Mai von 12-17 Uhr wartet die Burg auf deinen Besuch bei freiem Eintritt! An allen anderen Tagen kostet der Eintritt 20 €. Die Burg wurde 1271 das erste Mal urkundlich erwähnt und ist eine der besterhaltenen Burgen Österreichs. Neben den Ausstellungsräumen befindet sich auch eine Vinothek im Weinkeller der Burg. Hier kannst du sogar „Masterclass Weinverkostungen” besuchen!
Die Burg Kreuzenstein, der Filmstar
Die Burg Kreuzenstein steht seit dem 12. Jahrhundert in Leobendorf nördlich von Wien und überzeugt mit einem traumhaften Ausblick. Vielleicht hast du die Burg ja schon als Filmkulisse in „Die Säulen der Erde” gesehen? Auch in „Der letzte Tempelritter” mit Nicolas Cage oder „The Witcher” mit Henry Cavill war die Burg ein Drehort, wie Die Presse berichtet. Die Burg hat auch im wahren Leben schon einiges durchgemacht: Im Dreißigjährigen Krieg war sie eines der wichtigsten Bollwerke vor Wien, den Krieg überstand die Burg aber leider nicht unbeschadet. Erst 1874 wurde sie wieder aufgebaut. Heute können sich Architektur-Fans über die Bauelemente und die Einrichtung der Burg Kreuzenstein aus verschiedenen Jahrhunderten sowie eine Kapelle freuen!
Außerdem findet man eine Sammlung aus dem Mittelalter und Waffen unterschiedlicher Epochen. In einer Höhle des Geheimgangs, der zur Burg gehört, kann man die knöchernen Überreste eines Grönlandwals bestaunen.
Die Burg Kreuzenstein erreichst du von Wien aus in einer etwa 40-minütigen Bahnfahrt und nach einem etwa 40-minütigen Fußmarsch. Sie ist von 1. April bis 1. November täglich geöffnet, von Montag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr.
Besichtigen kann man die Burg Kreuzenstein nur im Rahmen einer Führung. Die findet aber in der Regel zu jeder vollen Stunde statt und dauert zwischen 45 und 60 Minuten.
Wichtig zu wissen ist auch, dass man nur bar zahlen kann und ein Erwachsenenticket 15 € kostet. Wenn du auf der Reise in die Vergangenheit Hunger bekommst, kannst du dein Festmahl in der Tavernen-Wirtschaft Kreuzenstein zu dir nehmen: Würstel, Schnitzel und Gulasch aber auch Linseneintopf, Champignon à la Crème oder Krautstrudel stehen dort am Menü.
Die Burg Liechtenstein mit Ausblick über den Wienerwald
Die Burg Liechtenstein liegt im Bezirk Mödling am Rand des Wienerwaldes und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln in etwa 45 Minuten von Wien aus zu erreichen. Das Bauwerk wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert - also zur Zeit der Ritter - von einem Mitglied der Familie Lichtenstein erbaut. Heute erfährt man in den Räumlichkeiten die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner. Zu sehen ist die Burgmöblierung sowie Waffen, außerdem kann man eine Burgkapelle besuchen. Wichtig dabei: Umschauen kann man sich nur im Rahmen einer Führung!
Hintergrundinfos zur Burg und den Liechtensteins erfährt man in der ca. 50-minütigen Burgführung, die für Erwachsene 18 € kostet. Auch Themenführungen, wie eine Schatzkammerführung oder eine Nachtführung mit Turmbesteigung, beide um 25 €, sind möglich. Ein Nachteil für den Instagram-Feed ist, dass man in den Burgräumen leider nicht fotografieren und filmen darf.
Die Burg Perchtoldsdorf lockt mit Veranstaltungen
Die Burg Perchtoldsdorf liegt südlich von Wien und ist mit den Öffis in etwa einer halben Stunde zu erreichen.
Die Burg wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts erbaut. Seine dunkelste Stunde erlebte das Bauwerk während der 2. Türkenbelagerung: Im Jahre 1683 wurde die Burg zerstört. Erst 1960 wurde die Burg zu einer kulturellen Veranstaltungsstätte ausgebaut, nach erneuten Renovierungen gibt es heute einen großen Saal, wo man zum Beispiel klassische Musik genießen kann.
Aber auch andere Genres kommen auf der Burg nicht zu kurz: Das „Burgrock Festival" findet zum Beispiel am 8., 9. und 11. Mai am Abend statt und das bei freiem Eintritt! Zu hören sind etwa Discohits der 70er-Jahre, Rock-Nummern und Austropop-Klassiker, die live von verschiedenen Musiker*innen gespielt werden.
Die Burg Forchtenstein kannst du auch nachts besuchen
Die Burg Forchtenstein steht im Rosaliengebirge im Burgenland und ist mit Bus und Zug in etwa 1 ½ Stunden von Wien aus erreichbar. Die Ursprünge der Burg reichen bis 1300 zurück, Fürst Paul I. Esterházy baute die Burg im 17. Jahrhundert zu einem barocken Hochschloss aus. Heute kannst du eine historische Kunst- und Wunderkammer, ein Zeughaus und Dauer- sowie Sonderausstellungen besichtigen. Ein besonderes Angebot ist das Mystery-Dinner auf der Burg Forchtenstein, ein Mix aus Theater und Kulinarik. Und auch nachts kannst du die Burg Forchtenstein erforschen!
Die Burgführungen finden von 1. April bis 31. Oktober täglich außer dienstags von 10:30 bis 14:30 statt. Ein Burg-Ticket mit Führung kostet 22 €, geht man ohne Führung durch die Burg kostet das 19 € und für einen Schatzkammer-Besuch muss man auch 19 € zahlen. Die Burg ist noch bis Juni montags, mittwochs bis sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. In den übrigen Monaten gibt es davon abweichende Öffnungszeiten.
Einleitungsbild: (c) SLBG/Wolfgang Mastny
