Steckbrief Reindorfgasse:
Das Schönste: Hier passiert was
Das Schiarchste: Die Kürze der Gasse
Das Merkwürdigste: der Kulturverein "Alte Säcke"
Das musst du gesehen haben: Block44
Die Reindorfgasse im 15. Bezirk gehört (nicht mehr lange) zu den Geheimtipps der Stadt. Noch sind die Mieten günstig, der Bobo-Anteil überschaubar und viele Geschäftslokale stehen leer. Doch die Wiederbelebung ist in vollem Gange: neben den altehrwürdigen Cafés etablieren sich immer mehr hippe Geschäfte.
Start: Äußere Mariahilferstraße/Reindorfgasse
Die Reindorfgasse befindet sich im unteren Teil des 15. Bezirks zwischen der äußeren Mariahilfer Straße und der Sechshauser Straße. Das schmuddelige Rudolfsheim wird langsam aber sicher gemütlich und an manchen Ecken sogar richtig cool.
Geschenke, Café und Klamotten
Gleich zu Beginn der Reindorfgasse findest du Metware, der Geschenksartikel. Dort gibt es jede Menge Zeugs aus den 90er Jahren wie Videospiele oder Bügelperlen, aber auch weihnachtlichen Baumschmuck und Geschenkartikel. Gegenüber hat sich der Block44 einen Namen gemacht. Es ist nicht nur ein hipper Klamottenladen (amateur-fashion), ein Fahrradgeschäft (fix dich) und ein Café (setz dich), sondern eine Kollaboration dreier bereits etablierter Kreativlabels die hier ihre gemeinsame Basis gefunden haben.
Kunst, Omas Gemütlichkeit, Designer Taschen und ein neuer Haarschnitt
Improper Walls liegt gleich nebenan. In der kleinen Galerie gibt es abwechselnde Ausstellungen und regelmäßige Vernissagen. Das Café Plauscherl sieht aus wie Uromas Wohnzimmer, der Café schmeckt und mit etwas Glück hat der Gast am Nebentisch den Kaiser noch persönlich gekannt.
Zwei Häuser weiter liegen Werkstatt und Headquarter des Wiener Taschen-Labels Urban Tool. Die extrem praktischen und dazu richtig stylishen Designerstücke wurden mehrfach ausgezeichnet und haben es inzwischen von Rudolfsheim-Fünfhaus bis nach Hongkong geschafft. An der Ecke Meinhartsdorfergasse ist vor kurzem ein neuer Grow-Shop eingezogen. Ein paar Meter weiter unten, fast zu übersehen, ist die kleine Wein Handlung von Rudolf Polifka, der tolle Weine - vor allem aus Österreich und Frankreich - vertreibt.
Insider Tipp: Der türkische Friseur am Ende der Gasse frisiert Kids und Herren in Windeseile und das zu einem grandiosen Preis. Und eine Rasur gibt es auch noch dazu.
Grätzl-Food:
Zu Mittag
Ein Café und ein Kuchenstück im Café Plauscherl.
Zum Bier
Im Gasthaus Quell gibt's Schweinsbraten mit Semmelknödel.
Zum Dinner
Die Pizzeria Mafiosi war und ist schon immer ein heißer Tipp unter Studenten. Die skurrilste und zugleich günstigste Pizzeria Wiens mit hervorragender Pizza aus dem Holzofen: Die Pizza Margherita kostet gerade mal 3,20€! An der Decke hängen Fischernetze und Skelette und der Kellner sieht aus, wie der kleine Bruder des Paten.
Frederiks Fazit
Das Grätzl ist ein tolles Beispiel, wie die Außenbezirke belebt werden können, ohne dass der alte Charme verloren geht, Mieter vertrieben werden oder über-renoviert wird.
Einleitungs- und Headerbild: Frederik-Ferdinand Buelacher