Bärlauch spaltet die Gemüter, die einen lieben den „grünen Knofi“, die anderen schimpfen über den Geruch und haben Angst sich zu vergiften.
Achtung, schmackhafter Bärlauch und giftige Maiglöckchen Blätter sehen sich zum Verwechseln ähnlich!
Natürlich gibt’s Bärlauch zur Saison auch in den meisten Supermärkten - selbst geernteter schmeckt aber besser. Bärlauch kann man auf verschiedenste Arten verarbeiten: zu Suppen, Salaten oder Saucen. Das einfachste Rezept, von dem man lang etwas hat: Bärlauch, Pinienkerne, Parmesan, Gewürze und Olivenöl in den Mixer geben, mixen bis eine cremige Masse entstanden ist – et voilà, fertig ist das Bärlauch Pesto.
Bärlauch wächst prinzipiell an allen Orten, wo es schattig und feucht ist, meistens im Wald oder an Bachufern. Wir sagen euch einige Orte in Wien, wo ihr (gratis) Bärlauch pflücken könnt.
Schlosspark Pötzleinsdorf
Ein Ausflug zum Pötzleinsdorfer Schlosspark lohnt sich alleine deshalb, weil man am Weg dorthin mit der Straßenbahn an den hübschen Vorstadthäusern im 18. Bezirk vorbeifährt und sich ausmalen kann, ob reiche alte Damen mit vielen Katzen hier wohnen oder doch eine schicke, junge Familie mit Zwillingen und einem Golden Retriever. Oben angekommen, geht es durch ein riesiges, schmiedeeisernes Tor in den Park hinein. Wenn man ein Stück nach oben spaziert, kommt man zum Waldrand. Den meisten Bärlauch gibt’s natürlich ein bisschen abseits des Weges. Also einfach drauf los pflücken!
Donau Auen
Im Nationalpark Donau Auen findet man ebenfalls weite Flächen, die mit Bärlauch bedeckt sind. Der Wiener Teil des Gebiets ist auch öffentlich mit U-Bahn und Bus zu erreichen. Vom Nationalpark Haus Wien lobAu geht’s los. Den Bärlauch findet man wieder hauptsächlich in den schattigen Regionen unter Bäumen. Achtung: Das Bärlauch pflücken im Nationalpark ist teilweise verboten, da die beschilderten Wege, nicht verlassen werden dürfen, also überleg dir gut, wie viel dir die Bärlauch Cremesuppe wert ist.
Wienerwald
Auch der Wienerwald ist natürlich ein wahres Bärlauch Paradies. Wer die Bärlauch Ernte mit einer kleinen Wanderung verbinden will, sollte mit der 43er Straßenbahn bis zur Endstation Neuwaldegg fahren und von dort auf die Mostalm spazieren. Dort gönnst du dir dann erst mal einen Spritzer oder was zu essen - mit oder ohne Bärlauch.
Lainzer Tiergarten
Im Naturschutzgebiet des Lainzer Tiergartens ist die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen ein großes Anliegen. Deshalb ist auch hier das Pflücken von Bärlauch (eigentlich) nicht gestattet. So lange man aber von jeder Pflanze nur 2-3 Blätter nimmt, um die Zwiebel nicht zu gefährden, und das Risiko eingeht, Bußgeld zu zahlen, falls man erwischt wird, spricht nichts dagegen, zumindest für den Eigenbedarf, ein paar Blätter Bärlauch mitzunehmen. Aber auch ohne große Bärlauch-Ausbeute ist der Tiergarten einen Besuch wert, wo kann man sonst so in Einklang mit Wildschweinen und Hirschen spazieren gehen?
Steinhofgründe
Die Steinhofgründe im 14. Bezirk sind ein riesiges Erholungsgebiet mit 42 Hektar. Hier gibt’s Spazierwege, Wiesen, aber auch viele Bäume, wodurch auch hier viel Bärlauch wächst. Sehr zu empfehlen ist ein kleiner Spaziergang zur Otto Wagner Kirche, die man schon von weitem an der goldenen Kuppel erkennt. Von den Stufen vor der Kirche kann mit Blick über Wien herrlich die Sonne genießen. Aber auch in den Wiesen kann man sich, dank Hundeverbot, getrost niederlassen. Da die Steinhofgründe kein Naturschutzgebiet sind, kann man auch, ganz ohne schlechtem Gewissen, so viel Bärlauch pflücken, wie man tragen kann. Dabei kann es schon mal passieren, dass man sich mit einem Reh um die besten Plätze streiten muss.
Prater
Wer das Bärlauch pflücken nicht mit einem Ausflug ins Grüne verbinden will, kann auch einfach im Prater nach dem grünen Knoblauch suchen. Schau dich um nach schattigen und feuchten Orten, dort sollte dann welcher zu finden sein.
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