Die Wiener Festwochen finden statt ... und das zum 70. Mal! Auch heuer mit einem vielfältigen Programm aus allen künstlerischen Bereichen – von Theater und Musik, über Tanz und Performance bis zur bildenden Kunst. Darunter spannende Eigenproduktionen und zahlreiche Weltpremieren.

Den Auftakt macht der 14. Mai mit dem großen Eröffnungskonzert mit Mira Lu Kovacs, Golnar & Mahan Trio, Marie Spaemann & Christian Bakanic u.v.m.– heuer pandemiebedingt live auf ORF 2, 3sat und orf.at  – und einer Performance von Florentina Holzinger.

Außerdem eröffnen gleich zwei Ausstellungen: die LIVE-Installation HERE von Maria Hassabi in der Secession Wien, sowie die Gruppenschau "And if I devoted my life to one of its feathers?", kuratiert von Miguel A. López, in der Kunsthalle Wien Museumsquartier.

Ab 3. Juni bis Mitte Juli entfalten sich die Festwochen über die ganze Stadt verteilt. Vom Jugendstiltheater am Steinhof über das F23 zum brut nordwest und den Hallen E+G im MuseumsQuartier zeigen Künstler*innen aus aller Welt ihre neuesten Arbeiten. Mit dabei sind u. a. die kapverdische Choreografin Marlene Monteiro Freitas, deren Arbeiten vor Energie strotzen; der aufstrebende, britische Regisseur Alexander Zeldin zum Thema Ungleichheit(en); The Wooster Group aus New York, erstmals mit einer Brecht-Bearbeitung; der österreichische bildende Künstler Markus Schinwald, der einen Totentanz aufführen lässt; die iranische Theatermacherin Azade Shahmiri, die vom Leben im heutigen Iran erzählt; der designierte Volksbühnen Intendant René Pollesch mit einer neuen Weltpremiere - und und und.

Alle unter 30 bekommen im Webshop, beim telefonischen Kartenkauf mit Kreditkarte und an der Tageskasse 30% Ermäßigung auf Eintrittskarten


Unsere Highlights:

Einkommen. Die bedingungslose Rede von Anna Rispoli

Eröffnungsrede
Wann & wo? 3. Juni Live-Stream mit englischen Untertiteln auf festwochen.at 

Wie würden wir unser Leben organisieren, wenn wir nicht von Erwerbstätigkeit abhängig wären? Wenn für unsere Lebenserhaltung gesorgt wäre – was würden wir tun? 2021 eröffnen die Wiener Festwochen erneut mit einer diskursiven Debatte; die Künstlerin und Aktivistin Anna Rispoli gestaltet eine chorische Rede zum bedingungslosen Grundeinkommen. Ein Appell, über Verteilungsgerechtigkeit, Prekarität und Nachhaltigkeit nachzudenken.

 

Echoic Choir von Unla Sickler & Stine Janvin

Musik, Performance
Wann & wo? 4.-6. Juni im F23, Breitenfurter Straße 176, 1230 Wien


Foto: Ula Sickle

Die Komponistin Stine Janvin und die Choreografin Ula Sickle knüpfen mit ihrer neuen gemeinsamen Arbeit Echoic Choir an körperliche Erinnerungen an. Sie zitieren Elemente der Ravekultur und schaffen einen Echoraum, in dem sich die durch die Pandemie abrupt gestoppten Ereignisse verfangen können. Statt wummernden Lautsprechern sind es pure Stimmen – ein Chor, der den Raum für sich einnimmt.

 

SAHİBİNDEN KİRALIK von Melis Tezkan, Okan Urun / biriken, Özen Yula

Theater
Wann & wo? 9.-12. Juni im Schauspielhaus Wien, Porzellangasse 19, 1090 Wien


Foto: Ilgin Erarslan Yanmaz 

Ein Ensemble marginalisierter Figuren gespenstert durch in Istanbul. Sie wurden von der Großstadt aufgesaugt, prostituieren sich, bewegen sich in einem System von Abhängigkeiten und fragen nach der Möglichkeit von Beziehungen, die nicht von Geld strukturiert sind. Özen Yula beschreibt eine klandestine Subkultur, die korrupte gesellschaftliche Machtverhältnisse reproduziert, diese allerdings in Augenblicken zärtlichen Zusammenseins auch durchbricht.

LAVAGEM von Alice Ripoll / Cia REC

Tanz
Wann & wo? 28. Juni-2. Juli im brut nordwest, Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien


Foto: Renato Mangolin

Die in Rio de Janeiro geborene Choreografin Alice Ripoll gründete 2007 die Gruppe Cia REC, mit der bisher fünf Produktionen entstanden sind. Die Kompanie, bestehend aus Tänzer*innen, die in Favelas aufgewachsen sind, ist heute ein Fixpunkt der brasilianischen Tanzszene. Für ihr neues Stück Lavagem (Waschen) wendet Ripoll das Putzen ins Poetische und tunkt den Bühnenraum in Wasser, Seife und Schaum.

Faith, Hope and Charity. The Inequalities von Alexander Zeldin

Theater
Wann & wo? 1.-4. Juli in der Halle E im MQ


Foto: Sarah Lee

Die Volksküche eines Community Centers in einer britischen Großstadt. Zeldin zeigt unterschiedliche Lebensumstände am Rande der Gesellschaft mit Empathie für die Verletzlichkeit von Menschen, die vom Sozialsystem alleine gelassen werden. Die präzise Spielweise des aus Profis und Laien bestehenden Schauspielensembles unterstreicht die Wirklichkeitsnähe des feinfühligen Sprechtheaters.

SAD SAM MATTHÄUS von Matija Ferlin

Performance, Tanz
Wann & wo? 9.-11. Juli im Jugendstiltheater am Steinhof, Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien


Foto: Ana Buljan

Matija Ferlin schreibt sich mit seinem neuen Solo in die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach ein. Der Titel, aus dem Kroatischen übersetzt: Jetzt bin ich Matthäus. In Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen Goran Ferčec stellt sich der Choreograf und Performer der Aufgabe, eine Begegnung zwischen seinem eigenen Körper und dem mit mehr als 150 Minuten Aufführungsdauer überwältigenden Oratorium zu ermöglichen.

 

Noch ein kleiner Ausblick: Im Spätsommer, von Ende August bis Ende September, erscheinen die Festwochen ein weiteres Mal auf den Bühnen, als ein aufregendes Warm-up für ein neu erblühendes Theater- und Kulturleben.

Mehr Informationen zum gesamten Wiener Festwochen-Programm findest du hier.

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