Kulturgönnung gefällig? Wir geben einen Überblick über die interessantesten Programmpunkte der Wiener Theaterhäuser, die euch im Frühling 2023 erwarten!

 

Schauspielhaus: Die Zukunft reicht (noch immer) nicht (klagt, Kinder, klagt!)

Wie schon der Titel des Stücks, das am 23. März 2023 Premiere feiert, vermuten lässt, wirbelt das Schauspielhaus mit skurrilen Inszenierungen bedeutsame Themen und Probleme unserer Zeit auf. Bereits 2017 uraufgeführt, geben die Schauspieler*innen 2023 ein Update zur Alternativlosigkeit unserer Gegenwart. Erneut werden wichtige Fragen nach dem Erbe, der Schuld, der Trauer und dem Fluch, der die Familien zusammenhält, in den Raum geworfen: Warum dürfen sich eigentlich immer die Toten was wünschen, warum nicht die Lebenden? Im Kampf gegen die globale Erwärmung, Inflation und Teuerungswellen zeigt sich wohl immer deutlicher, dass nur die Erbenden nicht unter den Folgen schwitzen werden.

 

WUK: UNISONO 

Von 2. bis 6. März 2023 wird im Projektraum des WUK die beeindruckende Tanzperformance UNISONO aufgeführt, die die Faszination der Gleichzeitigkeit, die Kraft des Kollektivs und die Ambivalenz eines "Wir" widerspiegelt. Die makemake Produktion wurde für ein generationsübergreifendes Publikum konzipiert und wird von der Musik von Katharina Ernst, deren Sounds schon bei den Wiener Festwochen 2022 zu erleben war, unterstützt. 

 

Volkstheater: Apokalypse Miau

  

Der isländisch-deutsche Schriftsteller Kristof Magnusson wirft die Screwball-Comedy mit kräftigen Gegensätzen auf die Bühne des Volkstheaters und präsentiert eine Weltuntergangskomödie. Bei der alljährlichen Preisverleihung des wohl wichtigsten Theaterpreises geht ganz nebenbei die Welt unter. Ein Schwarzes Loch nähert sich Wien, Vögel fallen vom Himmel, Menschen drehen durch und ein Meteorit trifft das Theater. Doch: The showdown must go on!

 

Burgtheater: Der Zauberberg von Thomas Mann

Vielleicht haben manche von euch das Buch „Der Zauberberg“ von Thomas Mann in der Schule gelesen, geliebt oder verabscheut. Um sich die Lerninhalte des Deutschunterrichts wieder in Erinnerung zu rufen oder dem Werk noch einmal eine Chance zu geben, ist ein Besuch im Burgtheater empfehlenswert, wo die sieben Jahre vor dem Ersten Weltkrieg des Protagonisten Hans Castorp in der abgeschotteten Welt eines Sanatoriums erzählt werden.

 

Kasino: Das flüssige Land

Der 2019 erschienene Debütroman der österreichischen Autorin Raphaela Edelbauer wurde auf die Bühne gebracht und präsentiert (Anti-) Heimatliteratur einer sinnsuchenden Generation als Theaterstück. Im Mittelpunkt steht die Physikerin Ruth, die nach dem Tod ihrer Eltern ins Heimatdorf zurückkehrt und dort mit finsteren Geheimnissen konfrontiert wird, die ihre Sicht auf die Welt und sich selbst völlig auf den Kopf stellen.

 

Schauspielhaus am Heldenplatz: Du, Herbert

An einem zentralen Ort Wiens, dem Heldenplatz, gibt es ab 22. März 2023 eine Performance zweier Schauspielerinnen zu sehen, die ein bedrückendes Gefühl hinterlässt: Männliche Gewalt und Machtausübungen sind in vielen Lebensbereichen allgegenwärtig und zeigen sich im Protagonisten Herbert, der Innenansichten und tägliche Berichte liefert, ohne nach Legitimation und Verständnis zu suchen. Die zentrale Frage, die das Stück in den öffentlichen Raum stellt, lautet: Wie kommt es, dass die gewaltvollen Taten in ihrer Masse überhaupt stattfinden können?

 

Kosmos Theater: Absence

Was geschieht, wenn sich dein eigener Körper plötzlich gegen dich wendet? Diese Frage stellen die beiden Schauspielerinnen ab 28. März 2023 in Absence dem Publikum. Das Stück beschäftigt sich mit den psychischen und physischen Folgen einer Hirnverletzung, der darauffolgenden Gehirnoperation und der eigenen Vergägnlichkeit. Indem verschiedenste Situationen und Zustände gespielt werden, zeigt sich die Rolle der Erinnerung für die persönliche Identität und

 

TAG Theater: Höllenangst

Höllenangst wurde ursprünglich von Johann Nestroy geschrieben und thematisiert humorvoll politische Themen im Zusammenhang mit der gescheiterten Revolution von 1848. Nun wird Nestroys Werk in die Gegenwart verortet und ins Theater an der Gumpendorferstraße gebracht: Soziale Unsicherheiten und verwirrende Gefühle münden in eine moderne Höllenangst vor Krieg, Krankheit und Abstieg. Die sozialen Abstiegsängste betreffen nun auch den sogenannten Mittelstand und diffuse Gefühlslagen erfahren durch soziale Medien ihre digitale Verbreitung.

 

Du stehst lieber selbst auf der Bühne? Check diese Vereine aus, in denen du deine Texte selbst vortragen kannst!

(c) header: Birgit Hupfeld; Apokalypse Miau; Volkstheater; vorschau: Marcella Ruiz Cruz; Das flüssige Land; Burgtheater
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