Die Freibäder schließen langsam, die Temperaturen sinken und die Abkühlung tut erstmal gut. Bevor die Uni wieder beginnt, kann man die Zeit noch nutzen und den Geist anregen lassen: Wiens Kunsthäuser empfangen dich mit offenen Armen und haben wieder einiges zu bieten! Hier die Highlights in der goldenen Jahreszeit:
Sex in Wien "Lust. Kontrolle. Ungehorsam"
Achtung, nicht jugendfrei! Anhand zahlreicher Beispiele vom 19. Jahrhundert bis heute erzählt die Ausstellung von der Entwicklung der aufregenden Beziehung von Sexualität und Stadt. Nach der Idee von Wien Museums-Direktor Matti Bunzl wird nun in Kooperation mit QWIEN, dem Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte, eine Bandbreite von rund 550 Ausstellungsobjekten präsentiert. Vom Blickkontakt bis zur ersten Tuchfühlung und der „Zigarette danach", über Tabus und Konsequenzen, widmet sich die Sammlung der Großstadt, dem öffentlichen und halb-öffentlichen Raum, dem Schauplatz besonderer Begegnungen. Zu finden sind auch Dokumente aus Polizeiarchiven, historische Verhütungsmittel und die Arbeitstasche einer Sexarbeiterin. (Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen nur für Personen ab 18 Jahren zugänglich.)
15. September 2016 bis 22. Jänner 2017
Wien Museum Karlsplatz, 1040 Wien
Di-So und Feiertag 10 - 18 Uhr
Vienna Contemporary
Vom 22. bis 25. September findet die größte österreichische Kunstmesse statt - mit einem Programm an welchem 112 Galerien aus 28 Ländern teilnehmen. Spannende Vorträge und feinste Artworks - ein Besuch lohnt sich und regt kreative Geister an!
22 und 23. September: 11-19 Uhr, 24. und 25. September: 11-18 Uhr
Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien
Für Studierende mit gültigem Studierendenausweis ist der Eintritt ab 15 Uhr frei!
Nathalie Du Pasquier. BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT
Ihre Auseinandersetzung mit dem Stillleben, gebannt und verarbeitet in Malerei und Muster, Skulptur und Design, textilen Objekten und Keramik, lässt uns in die Welt der Künstlerin eintauchen, in der „Regeln" und Grenzen des Genres ständig durchbrochen werden. Du Pasquier war eines der Gründungsmitglieder des einflussreichen Mailänder Design- und Architekturkollektivs Memphis und entwarf grafische Oberflächenstrukturen für Textilien, Teppiche und Möbel. Ihre eindrucksvollen Werke, Vasen, Werkzeug, Skulpturen und Zeichnungen sind noch bis 13. November in der Kunsthalle zu begutachten.
15. Juli 2016 bis 13. November 2016
Kunsthalle Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Täglich 11-19 Uhr, Donnerstag 11-21 Uhr
Robert La Roche "PERSONAL VIEW"
Die Ausstellung widmet sich einzigartigen Kreationen des österreichischen Designers, dessen Modelle ein Hollywood-Star wie Meryl Streep, oder auch ein Künstler wie Andy Warhol trugen. Ergänzt um Skizzen, Foto- und Filmmaterial, Werbeanzeigen und Artefakte aus dem Archiv des Designers, gibt die Sammlung auch Einblicke in die Entwurfsarbeit und die Gestaltung La Roche´s einzigartiger Kampagnen.
Bis 25. September 2016
MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
Di 10-22 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr
Jeden Dienstag 18-22 Uhr Eintritt frei
WORLD PRESS PHOTO 16
Fotografen aus aller Welt reichen jährlich beeindruckende Momentaufnahmen beim weltweit größten und anerkanntesten Wettbewerb für Pressefotografie ein - bereits zum fünfzehnten Mal in Folge präsentiert WestLicht die World Press Photo Ausstellung. Flüchtende in der Nähe von Röszke, kurz vor der Abriegelung der serbisch-ungarischen Grenze wurden zum Motiv des diesjährigen Preisträgers Warren Richardson. Feinster Fotojournalismus ist noch bis 16. Oktober in der Galerie WestLicht zu sehen. Besonderer Tipp: Das Buch zur Ausstellung ist direkt im Museum erhältlich.
9. September bis 16. Oktober 2016
Galerie Westlicht, Schauplatz für Fotografie, Westbahnstraße 40 ,1070 Wien
Längere Öffnungszeiten für World Press Photo 16: Täglich 11-19 Uhr, Do bis 21 Uhr
AI WEIWEI "translocation – transformation"
Einer der international bekanntesten Künstler der Gegenwart setzt sich mit der aktuellen Fluchtbewegung auseinander und verarbeitet seine Gedanken dazu in seiner ersten großen Präsentation in Österreich. Der Aktivist und Dokumentarist übt Kritik und regt zum Nachdenken an.
14. Juli bis 20. November 2016
21er Haus, Arsenalstraße 1, 1030 Wien
Di-So 11-18 Uhr, Mittwoch bis 21 Uhr
SHUNGA "Erotische Kunst aus Japan"
None of our business - aber jeder hat sich doch schon Mal an absurden japanischen Comic-Pornos belustigt. Wieviel Geschichte erotische Unterhaltung in Japan hat, kann man Ende Oktober im MAK lernen. Quasi jeder japanische Künstler hat bis Anfang des 20. Jahrhunderts auch in großem Stil "Edo-Porn" fabriziert. Auch Hokusai - das ist der mit der Welle - war ein Großmeister auf diesem Gebiet und hat unter anderem mit seinem "Traum der Fischersfrau" ein ganzes Genre bis heute geprägt. Etwas geändert hat sich leider die Rolle der Frau: Während in den ursprünglich meist neunteiligen sogenannten "Frühlingsbildern" auch die Frauen oft die Zügel in der Hand hatten, ist der weibliche Part in den neuzeitlichen Mangas und Animes oft auf das vollbusige, naive Lustobjekt beschränkt (although it´s 2016!).
12. Oktober 2016 bis 29. Jänner 2017
MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
Di 10-22 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr
Jeden Dienstag 18-22 Uhr Eintritt frei
Zu pleite für Kultur? Denkste! Hier erfährst du wie du (fast) gratis ins Museum kommst.
Einleitungsbild: Sex in Wien "Lust. Kontrolle. Ungehorsam" c Wien Museum Karlsplatz
Headerbild: SHUNGA "Erotische Kunst aus Japan" (c) MAK/Georg Mayer