6. Schritt

Du solltest auch wissen, dass gewisse Straßen- bzw. U-Bahnlinien in Wien ortstechnisch bedingt eine sehr außergewöhnliche Fahrgastschaft anziehen. Paradebeispiel hierfür ist die viel zitierte U6. Außerdem sind die Leute mit den blauen Lippen, die oft bei der Josefstädter Straße einsteigen, keine Trendsetter der Fashion Week, sondern eher in anderen Sphären - dafür aber meist sehr ungefährlich. 

Merke: Meide die U6 wenn es geht, wenn nicht, bring einen Mundschutz.

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7. Schritt

Von zu Hause bist du es gewöhnt, mit dem Vorglühen nach dem Essen zu beginnen, also gegen halb acht. Und dann ging es nach drei Bier und einer Flasche Obstler vom Opa in die lokale Disko, so gegen zehn/halb elf, wo die versammelte Meute bereits in guter Stimmung war. Wenn du gegen zehn vor der Grellen Forelle, dem Volksgarten oder der Pratersauna auftauchst, könnte es gut sein, dass du gleichzeitig mit der Lieferung der noch ungekühlten Getränke für die Nacht ankommst. Geh heim, schlaf ein bisschen, trink einen Espresso on top und dann bist du gegen halb zwei auch total urban, wenn du auf die Schlange vor den Eingängen triffst.

Merke: Warten lohnt sich. Man feiert kaum vor Mitternacht.

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8. Schritt

Apropos Vorausplanung. Du denkst dir vielleicht am Donnerstag mit deinen Mitbewohnern um 18:30 Uhr, ihr hättet heute gerne eine Pizza vom Italiener ums Eck. Obwohl du mit „Ciao, ich hätte gerne einen Tisch für drei Personen“ und einem charmanten Lächeln das Lokal betrittst, sagt der Kellner nur im vorbeilaufen: „Keine Reservierung, kein Tisch.“ Selbiges passiert euch beim Chinesen, beim Beisl und bei einem zwielichtigen undefinierbaren Lokal, sodass ihr am Ende stehend einen Döner im Neonlicht essen müsst.

Merke: Keine Reservierung, kein Tisch.

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9. Schritt

Die Umstellung von Hotel Mama auf Selbstversorgung ist sicherlich kein Zuckerschlecken. Hinzu kommt, dass du im Supermarkt auf wenig Kooperation hoffen darfst. Erstens kennt man dich nicht und grüßt dich auch nicht mit Namen. Zweitens darfst du dir wenig von Auskünften erwarten. „Schauns bittschen selbst wo´s das finden, segns ja wohl, dass i di Händ´voll hab“ ist noch das Nettere, was du zu hören bekommst. Außerdem: Anschreiben wird hier eher nix.

Merke: Lieber länger suchen als fragen.

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10. Schritt 

Sprache! Am leichtesten wird man dich in Wien als Landei entlarven, wenn du den Mund aufmachst. Hier musst du nun entscheiden, ob du dich überhaupt wienerisch assimilieren möchtest. Wenn nein: Gratuliere zum guten Geschmack. Wenn ja: Versuche Schlüsselwörter wie „lei, voi, xi“ oder landläufig beliebte Suffixe Konstruktionen wie „Vogale, Tellerle, Autole“ beinhart durch ur oder leiwand oder ur leiwand zu ersetzten. Und schon bist du waschechter Wiener.

Merke: Dialekverleumdung kann manchmal (!) Wunder wirken.

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Headerbilder: Andrew Welch und Julia Haupt via Unsplash

Jetzt, wo du perfekt integriert bist, lerne am besten auch noch ein paar interessante Fakten über Wien auswendig

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