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Best of Heurige: Stammersdorf

Idyllischer, authentischer und viel günstiger als in Grinzing – die Heurigen der Stammersdorfer Kellergasse.
Autor:in
Miriam Kummer
30.04.2019

Es ist ein weiter Weg bis nach Stammersdorf. Wer sich bereits stolz auf die Schulter klopft, weil er den Floridsdorfer Spitz erreicht hat, sollte sich lieber in Gelassenheit und Vorfreude üben. Schließlich benötigt die Straßenbahnlinie 31 von dort noch ein ziemliches Stück, bis ins tiefste Trasdanubien. Am besten eine Jause einpacken und die Fahrt genießen. Es gibt jede Menge zu sehen.

Wer durchhält, wird belohnt: Idyllische Gässchen, schiefe Häuser, Weinberge und ein Heuriger neben dem anderen.

Damit mehr Zeit zum Weintrinken bleibt, hier eine Auswahl unserer Stammersdorfer Lieblingslokale:

Weingut Helm

Stammersdorfer Straße 121

Besonders stolz sind die Betreiber auf ihre prämierten Rotweine. Darüber hinaus gibt es in Form von kaltem und warmem Buffet eine adäquate Unterlage, die dank hausgemachten Mehlspeisen und zahlreichen saisonalen Spezialitäten von Ganslessen bis Heringsschmaus noch Unterstützung erfährt. Danach seid ihr jedenfalls gerüstet, um euch Sturm und Wein zur Brust zu nehmen. Und was dort nicht getrunken wird, kommt einfach mit. Schließlich zählt Gassenverkauf hier zum guten Ton.

Im Sommer sitzt man im schönen großen Garten, im Winter im eher rustikalen Innenraum.

Haus Schmidt

Stammersdorfer Straße 105

Der liebliche Gastgarten ist nicht nur ziemlich lauschig, sondern hält zudem eine besondere Attraktion parat: eine alte Eichenbaum-Presse aus dem Jahre 1807. Denn Edelbrände sind die größte Leidenschaft von Inhaber Josef Schmidt. Und die solltest du unbedingt verkosten!

Neben dieser großen Auswahl an Selbstgebrannten locken ein reichhaltiges Buffet und leckere Mehlspeisen. Bei all den vielen Ablenkungen dürft ihr den Wein und Sturm nicht vergessen, denn auch die Klassiker sind sehr gut.

Heuriger Klager

Stammersdorfer Straße 14

Hier steht die Arbeit in und mit der Natur im Zentrum. Die Familie Klager geht mit Leidenschaft ihren Aufgaben im Weingarten nach, um zum Abschluss mit einem besonders guten Wein belohnt zu werden. Dabei muss jede Kleinigkeit sitzen – vom Rebschnitt über die Laubarbeit bis hin zur manuell durchgeführten Weinlese. Nur letztere stellt sicher, dass bereits an Ort und Stelle das beste Material ausgewählt wird, versichern die Erzeuger. Tochter Katharina mischt das Traditionshandwerk mit einem ordentlichen Schuss Experimentierfreude und produziert seit einigen Jahren ihre eigene Weinlinie.

Gegessen wird am besten das knusprige Grillhendl, das zarte Surschnitzel oder ein paar der selbstgemachte Knödel.

Zur Christl

Stammersdorfer Kellergasse 83

Ein Heuriger, der sich in geradezu optimaler Lage befindet. Der bezaubernd schöne Blick über Wien wird zur Sonnenuntergangszeit beinahe kitschig. Aber habt ihr euch erst an die idyllische Kulisse gewöhnt, schaut am besten gleich auf die Speisekarte. Denn dort finden sich mit Schweinsbraten, faschierten Laibchen und Co. einige echte Klassiker der Szene.

Zudem wird eingefleischten Vegetariern mit Gemüse-Auflauf und einigen Strudelvariationen ein Friedensangebot unterbreitet, während es mit diversen Heurigen-Aufstrichen, Salaten sowie einer Wurst- und Käse-Auswahl auch genügend kalte Speisen für Zwischendurch gibt. Nicht zu vergessen die selbstgemachten Apfel- und Topfenstrudel, die sich als ideale Magenschließer anbieten, bevor der Alkohol endgültig in Strömen fließt.


Helmut Krenek am Weingut Göbel

Stammersdorfer Kellergasse 151, 1210 Wien

Wer die Kellergasse bis zum Ende hinaufspaziert, wird belohnt, denn das Beste kommt in Stammersdorf tatsächlich zum Schluss. Ganz wichtig: Auf dem Weg noch Platz im Magen lassen, denn die Speisen gehen hier weit über normales Heurigen-Niveau hinaus. Auch das Ambiente im modern-reduzierten Innenraum ist wenig traditionell. Umso idyllischer ist der Gastgarten. Wir hoffen also auf ein paar schöne letzte Herbsttage.


Weitere schöne Ausflugslokale findet ihr hier.

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