Es ist ein weiter Weg bis nach Stammersdorf. Wer sich bereits stolz auf die Schulter klopft, weil er den Floridsdorfer Spitz erreicht hat, sollte sich lieber in Gelassenheit und Vorfreude üben. Schließlich benötigt die Straßenbahnlinie 31 von dort noch ein ziemliches Stück, bis ins tiefste Trasdanubien. Am besten eine Jause einpacken und die Fahrt genießen. Es gibt jede Menge zu sehen.

Wer durchhält, wird belohnt: Idyllische Gässchen, schiefe Häuser, Weinberge und ein Heuriger neben dem anderen. 

Damit mehr Zeit zum Weintrinken bleibt, hier eine Auswahl unserer Stammersdorfer Lieblingslokale: 

 

Weingut Helm

Stammersdorfer Straße 121

Besonders stolz sind die Betreiber auf ihre prämierten Rotweine. Darüber hinaus gibt es in Form von kaltem und warmem Buffet eine adäquate Unterlage, die dank hausgemachten Mehlspeisen und zahlreichen saisonalen Spezialitäten von Ganslessen bis Heringsschmaus noch Unterstützung erfährt. Danach seid ihr jedenfalls gerüstet, um euch Sturm und Wein zur Brust zu nehmen. Und was dort nicht getrunken wird, kommt einfach mit. Schließlich zählt Gassenverkauf hier zum guten Ton.

Im Sommer sitzt man im schönen großen Garten, im Winter im eher rustikalen Innenraum.

 

Haus Schmidt 

Stammersdorfer Straße 105

Der liebliche Gastgarten ist nicht nur ziemlich lauschig, sondern hält zudem eine besondere Attraktion parat: eine alte Eichenbaum-Presse aus dem Jahre 1807. Denn Edelbrände sind die größte Leidenschaft von Inhaber Josef Schmidt. Und die solltest du unbedingt verkosten!

Neben dieser großen Auswahl an Selbstgebrannten locken ein reichhaltiges Buffet und leckere Mehlspeisen. Bei all den vielen Ablenkungen dürft ihr den Wein und Sturm nicht vergessen, denn auch die Klassiker sind sehr gut.

 

Heuriger Klager 

Stammersdorfer Straße 14

Hier steht die Arbeit in und mit der Natur im Zentrum. Die Familie Klager geht mit Leidenschaft ihren Aufgaben im Weingarten nach, um zum Abschluss mit einem besonders guten Wein belohnt zu werden. Dabei muss jede Kleinigkeit sitzen – vom Rebschnitt über die Laubarbeit bis hin zur manuell durchgeführten Weinlese. Nur letztere stellt sicher, dass bereits an Ort und Stelle das beste Material ausgewählt wird, versichern die Erzeuger. Tochter Katharina mischt das Traditionshandwerk mit einem ordentlichen Schuss Experimentierfreude und produziert seit einigen Jahren ihre eigene Weinlinie. 

Gegessen wird am besten das knusprige Grillhendl, das zarte Surschnitzel oder ein paar der selbstgemachte Knödel.

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Kultur, 28.9.22