Anna Irina
Die Kaffeehauskultur gehört zu Wien wie die der Deckel auf den Topf oder das Ghosting zu Tinder. Besonders aromatisch schmeckt der Kaffee (nicht nur auf Tinder-Dates), wenn er direkt aus der eigenen Rösterei stammt, in der viel Wert auf Qualität und Herkunft gelegt wird. Wir präsentieren euch Cafés, die das Rösten der Bohnen selbst in die Hand nehmen.
Jonas Reindl – Coffee Roasters
Wiener*innen werden die Geschichte hinter dem Namen des Cafés bereits erahnen, alle anderen sollten unbedingt vor Ort einmal nachfragen. Herr Jonas Reindl selbst röstet jedenfalls nicht, wohl aber die Kaffeeröster*innen des Cafés, die stets das Ziel verfolgen, das volle Potenzial des schwarzen Goldes in die Tasse zu extrahieren und Feinschmecker*innen zu begeistern. Das Jonas Reindl gibt es nicht nur nahe der Hauptuni beim Schottentor, sondern ebenso im 7. Bezirk, wo auch geröstet wird. Als optimale Ergänzung zum Kaffee werden Croissants, saftiges Bananenbrot und himmlische Kuchen angeboten.
Öfferl
Wer denkt Öfferl hat nur Madame Crousto und Rainer Roggen zu präsentieren, wird staunen: Die Bio-Bäckerei kann sich nämlich zwischen Brot und Kaffee nur schwer entscheiden und hat neben der beliebten Brotfamilie auch viel Zeit und Liebe in die eigene Kaffeeröstung gesteckt. Öfferls Partner*innen stammen aus Lateinamerika und Afrika, wo die Bohnen über die Röstung im niederösterreichischen Gaubitsch schließlich als cremiger Cappuccino, erfrischender Cold Brew oder kräftiger Espresso in die Tassen oder in die Tumbler landen. In den zwei Bistros von Öfferl kann man den Kaffee zu einem umfassenden Frühstücks- und Brunchangebot genießen.
Coffee Pirates
Die Coffee Pirates gelten mit ihrer Gründung im Jahr 2012 als Vorreiter, wenn es um organisch zertifizierten 3rd Wave Coffee mit Specialty Coffee-Röstung in Wien geht. Die Herkunft der Bohnen und die Menschen, die hinter ihrer Ernte stecken, liegt den Piraten am Herzen, weshalb sie mindestens zwei Mal im Jahr in die Herkunftsländer reisen und selbst am Beginn des langen Prozesses mitwirken. Die Lage des Coffeeshops nahe der Hauptuni beziehungsweise beim Alten AKH ist für alle Studis ideal, um Energie für die nächste Vorlesung zu tanken oder zusammen zu kuscheln. So viel Platz gibt’s nämlich nicht, dafür gibt’s aber umso mehr richtig guten Kaffee!
Koun Coffee
Das Café im 22. Bezirk ist noch recht neu: Im Oktober 2021 eröffnet Koun als Specialty Coffee Shop nahe der Vetmed-Uni. Für die dortigen Studierenden liegt Koun also direkt um die Ecke und ist ein idealer Coworking-Space mit zahlreichen Steckdosen und schnellem WLAN. Das Interieur ist schlicht und stylisch, die Bagels super lecker und die Cupcakes sind so schön, dass man sie am liebsten gar nicht aufessen möchte. Der Signature Drink von Koun ist auf jeden Fall der lila Ube Latte, der seine auffällige Farbe von der philippinischen Yamswurzel erhält. Die Kaffeeröstung selbst ist im Vergleich zum Coffeeshop schon etwas älter: Seit 2016 hat sich Jürgen Schweighofer-Furch mit der Röstwerkstatt selbstständig gemacht. Den eigenen gerösteten Kaffee gibt’s natürlich auch für zuhause und kann neben Espressomaschinen und weiterem Zubehör bequem im Online-Shop erworben werden.
GOTA Coffee Experts
Unter dem Motto „We Harvest – We Roast – We Brew – We Serve“ bekommt man bei GOTA Kaffee von echten Expert*innen serviert. Der Chef-Barista, mittlerweile offizieller SCA-Trainer, stammt aus Peru, wo seine Familie eine eigene Kaffeebohnen-Farm führt. Das Café sticht mit seiner blauen Fassade gegenüber des Schwendermarkt sofort heraus und überzeugt auch im Inneren mit einem modernen Design. Am Wochenende kann dort bis 14 Uhr gefrühstückt werden. Darüber hinaus kann man auch Frühstücksboxen zum Abholen vorbestellen.
Akrap Espressobar
In der Espressobar in Mariahilf kann der hausgeröstete Kaffee von Akrap Finest Coffee gekostet werden. Im Vergleich zu anderen 3rd Wave Coffees ist die Röstung hier ein wenig dunkler, was jedoch auf keinen Fall den hochwertigen Kaffee bitterer macht. Mit langsamer Trommelröstung werden die Bohnen geduldig geröstet, um das beste Ergebnis zu erhalten. Die Espressobar selbst ist gleichzeitig eine wahrlich beeindruckende Pflanzenwelt, die nicht nur die Location zu einem echten Hingucker macht, sondern in der die Pflanzen von Kund*innen auch gekauft werden können.
Kaffeefabrik
Die Kaffeefabrik kann man einmal in ihrer Homebase in Wieden und einmal in Mariahilf besuchen. Geröstet wird der Kaffee im 11. Bezirk. Die Kaffeebar in Wieden bietet trotz weniger Sitzplätze viel Platz für Erfahrungsaustausch und Philosophieren mit anderen Kaffeefanatiker*innen. Mehr Sitzplätze findet man in Mariahilf, wo man in den wärmeren Monaten sogar den netten Schanigarten nutzen kann. Die Rösterei ist gleichzeitig eine Kaffeeschule, in der auf den aktuellsten Heim-Siebträgermaschinen von La Marzocco Wissen und Skills rundum Espresso, Filterkaffee und Latte Art vermittelt wird.
Wiener Rösthaus im Prater
Das Wiener Rösthaus im Prater schaut nicht nur idyllisch aus, sondern bietet auch sortenreinen Edelkaffee nach Wiener Tradition. Um Spitzenqualität zu erreichen, werden die handverlesenen Bohnen aus den besten Anbaugebieten importiert, bei milder Hitze geröstet und dadurch mit vielfältigen Geschmacksnuancen wie Schoko-, Blumen oder Fruchtnoten angereichert. Abgerundet wird das Kaffeeerlebnis mit Desserts aus der hauseigenen Patisserie. Solltet ihr nach eurem Besuch vor Begeisterung strotzen, könnt ihr euch gleich zu diversen Schulungen im Vienna Coffee College anmelden.
Rauwolf
Rauwolf Rösthaus und Brewbar befindet sich direkt in der Shopping City Süd. Dort könnt ihr sogar selbst entscheiden, mit welcher gerösteten Sorte euer Kaffee zubereitet werden soll. Ergänzt wird das große Kaffeesortiment mit einem umfangreichen Frühstücksangebot, das euch ideal auf die Shoppingtour vorbereitet. Seit 2016 gibt es auch eine zweite Filiale in Wien Liesing und in den von Rauwolf angebotenen Barista-Kursen in Wien und Umgebung könnt ihr von echten Profis lernen und selbst zu Expert*innen in der Kaffeezubereitung werden.
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