Unkraut liegt im Auge der Betrachter*innen! Manche Spaziergänge laden zum Naschen ein – meistens aber nur, wenn du einen wilden Brombeerstrauch entdeckst oder das Glück hast, an einem niedrig gewachsenen Kirschbaum vorbeizukommen. Dass aber unseren Spazierweg so viel mehr Essbares kreuzt, wissen wir oft gar nicht. Dabei musst du nicht einmal tief in den Wienerwald wandern, um auf die richtigen Kräuter und Wildblumen zu stoßen – vielleicht reicht sogar ein Blick in deinen Innenhof für eines dieser Rezepte.
Achtung!
Pflücke nur, was du wirklich brauchst, und vergewissere dich, dass du weißt, was du gerade pflückst. Manche Blumen und Kräuter, wie der Giersch und der Bärlauch, haben gefährliche Doppelgänger, denen du aus dem Weg gehen solltest! Wenn du auf ihre unterscheidenden Merkmale achtest, bist du auf der sicheren Seite.
Sommerrollen mit Wildblüten
Nichts ist erfrischender als Sommerrollen. Vor allem Sommerrollen, die mit frisch gepflückten Blättern und Blüten gefüllt sind! Dafür nimmst du ein klassisches Rollenrezept deiner Wahl und ersetzt einen Teil der Füllung mit dem, was die Natur gerade hergibt:
Löwenzahn (Blätter und Blüten), Gänseblümchen, Primel, Taubnessel, Veilchen, Bärlauch, Wilde Minze und andere essbare Pflanzen!
Das Schöne am Reispapier ist, dass man die ganze Blumenwiese in deinen Sommerrollen sehen kann. Willst du es allerdings weniger exotisch angehen, kannst du das Reispapier auch durch ein Salatblatt ersetzen.
Vegane Brennnessel-Bratlinge
Der Brennnessel gehst du wahrscheinlich aus gutem Grund aus dem Weg. Sie hat uns alle schon einmal verletzt – Zeit, ihr das heimzuzahlen! Bewaffne dich mit Gummihandschuhen und reiß ihr die Blätter aus, denn sie sind voller Vitamine und Mineralien. Durch das Kochen verlieren die Blätter ihre Waffe. Willst du sie roh verarbeiten, musst du sie einfach mit einem Nudelholz rollen.
Du brauchst:
- 1 Handvoll frische Brennnesselblätter
- 1 Kleine Karotte
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 2 EL Sesam
- 2 EL Haferflocken
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zuerst blanchierst du die Brennnesselblätter drei Minuten lang in kochendem Wasser.
Anschließend tupfst du sie trocken und hackst sie fein. Die Zwiebel und der Knoblauch werden auch feingehackt, die Karotte geraspelt. Ist das erledigt, musst du alle Zutaten miteinander verrühren und für eine Viertelstunde ziehen lassen. Danach kannst du die Masse durchkneten und in Laibchen formen, die du in einer Pfanne mit Öl anbrätst, bis sie von jeder Seite goldbraun sind.
Giersch-Limonade
Schon im Mittelalter war Giersch beliebt als Heilkraut – heute ist es meistens als unerwünschtes Unkraut bekannt, das sich schnell viel Platz nimmt. Dabei liefert die Pflanze richtig viele Vitamine und Mineralstoffe und schmeckt, ganz nebenbei, erfrischend als Limonade!
Du brauchst:
- eine Handvoll frischen Giersch
- 1L Apfelsaft
- eine Bio-Zitrone
- Mineralwasser
Den Giersch quetschst du mit einem Nudelholz oder einer Flasche leicht an, damit die Aromen besser rauskommen. Dann füllst du ihn zusammen mit dem Apfelsaft in ein Gefäß. Die Zitrone schneidest du in Scheiben, drückst sie ebenfalls leicht an und gibst sie zu der Mischung, die du für einige Stunden oder, noch besser, über Nacht stehen lässt. Zum Servieren füllst du die Giersch-Limonade nach Geschmack mit kaltem Mineralwasser auf.
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