Um zwei Uhr früh kommen bekanntlich die besten Ideen: 60 km nach Bratislava? Das schafft man mit dem Radl doch locker in einem Tag. Challenge accepted und am nächsten Morgen kommt man nicht mehr aus. 

 

Die Tagestour

Fährt man mit wenig Stopps zügig durch bis Bratislava, braucht man in etwa 4-5 Stunden. Ein Teil der Strecke geht kerzengerade geradeaus. Mangels Schatten und Abwechslung sind die 50er Sonnencreme von der Mama, ein Helm und wahlweise ein Freund oder reichlich Musik (Akku aufladen nicht vergessen!) mitzunehmen. Wer längere Pausen machen möchte, der sollte früh losfahren, denn es gibt viel zu sehen:

 

Etappe 1: Wien bis Groß-Enzersdorf

Verfahren kannst du dich eigentlich nicht. Nur die Richtung muss passen. Starten kann man überall am Donaukanal oder der Donau selbst, immer flussabwärts. In Freudenau, wo der Donaukanal auf die Donau trifft, muss man aufpassen, die richtige Brücke zu erwischen. Sonst verliert man sich leicht auf Donauinsel oder Praterspitz. Am Besten überquert man die Donau über das Kraftwerk und fährt auf der linken Donauseite weiter. Ab hier muss man dann nur noch den Schildern Richtung Hainburg folgen. 

Den ersten Stopp kann man kurz nach der Wiener Grenze einlegen und sich in Hermis Radlertreff im Schatten großer grüner Gösser-Schirme mit frischem Liptauerbrot stärken. Sche urig ist’s bei der Hermi in ihrem kleinen Selbstbediehnungshütterl.

Weiter geht’s auf unveränderter Landschaft den Damm entlang.

 

Etappe 2: Groß-Enzersdorf bis Orth an der Donau

Rechts und links umringen dich die Donauauen mit unglaublich viel Grün und kleinen Teichen und Bächen, nach vorne und hinten bekommt man das Gefühl der Weg ginge bis zum Schwarzen Meer so weiter.  

In Orth an der Donau kann man zwischendurch den Beinen etwas Abwechslung gönnen und durch das kleine Zentrum schlendern. Wer Lust und Zeit für Sehenswürdigkeiten hat, der kann das Schloss Orth besichtigen und auf den Aussichtsturm klettern.

 

Etappe 3: Orth an der Donau bis Hainburg

Natur pur! Wer sich ein bissl Proviant in Orth besorgt hat, kann am selbstauserkorenen Lieblingsplätzchen die Picknickdecke ausbreiten, Grillen zirpen und Frösche quaken hören. Kurz vor Hainburg muss die Donau dann nochmal überquert werden.

Auch Hainburg an der Donau ist einen kleinen Zwischenstopp wert. Im DonauCafe am Hainburg Beach, wo sich samstags in der Cocktail Happy Hour die Landjugend versammelt, kriegt man um knapp 10 Euro den vermutlich weltgrößten Putenbruststreifensalat. In den Gassen und am Schlossberg kann man die überraschend vielseitige Geschichte des kleinen Städtchens erkunden.

 

Etappe 4: Hainburg bis Bratislava

Hinter der Grenze wird die Landschaft hügeliger und riesige Mais- und Sonnenblumenfelder ziehen vorbei. Von hier kann man in der Ferne schon die Zielstadt sehen!

In Bratislava bleibt man dann am besten über Nacht. So gibt’s erst mal eine Dusche und anschließend Essen, Trinken, Party oder ein bisschen Shopping. Denn Bratislava hat viel zu bieten. Wer sich zuerst einen Überblick verschaffen will, kann sich die Stadt in der UFO Bar von oben anschauen. Ob du musst oder nicht, geh aufs Klo - die Aussicht darfst du auf gar keinen Fall verpassen.

Coole Atmosphäre und leckeres Abendessen, auch vegetarische und vegane Optionen, bekommt man im Urban House. Auch die Cocktail-Karte kann sich sehen lassen und falls man ein Hostel gebucht hat, super Frühstück gibt's auch im Urban House. 

Du hast das Nachtleben des kleinen Städtchens unterschätzt, einen Shot zu viel erwischt und magst dich am nächsten Tag beim besten Willen nicht mehr auf dein Rad schwingen? Halb so wild, die ÖBB bringt dich und dein Rad notfalls günstig und schnell nach Wien zurück.

 

Wer lieber am Neusiedlersee Radln möchte, der findet hier die schönsten Lokale und Bademöglichkeiten

 Alle Bilder: Laura Gschwandner

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