Testimonial 3: Thomas G.

Salzburger Bua vs. Hipster an der BOKU

Für sein Studium Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der BOKU hat Thomas die Salzburger Idylle verlassen. Mittlerweile macht er schon seinen Master im selben Studienfach und ist zu einer Art Artsy-Hipster-mit-Weltverbesserungssinn geworden – abgerundet mit einer Brille, die an die Ryan Gosling-Memes erinnert.

Die Metarmorphose in Bildern: artsy-fartsy mit dreamy eyes + black & white vs. Tracht und Smiles.

 

Gibt es Momente in denen du dich noch wie ein Landei fühlst? 

Als BOKU-Student ist das daily business! Die Türkenschanze ist eine Art Westösterreich-Microverse.

 

Gibt es einen Secret-Code wie sich Landei untereinander erkennen? 

Mein Salzburger-Land-Dialekt entlarvt mich schnell als Zugezogenen. Aber samma uns ehrlich - Wien is a a Dorf.

 

Bringst du nach dem Heimatbesuch Sachen nach Wien mit?

Klar! Ich fahr' zwar nur mehr alle paar Monate „heim aufs Land“, dafür komm ich dann mit einem extra Koffer voller selbstgemachter Sachen à la Mama zurück. (Die WG sagt danke.)

 

Mit welchem Lied würdest du deine Metamorphose vom Landei zum Stadtkind beschreiben?

Dendemann: Wo Ich Wech bin.

Wohin ich auch geh, dis is' wo ich wech bin
Woher ich auch komm, sicher nicht von schlechten
Im Kopf und im Herz bin ich oft wieder hier
Du kriegst mich aus dem Dorf, doch das Dorf nich' aus mir.

 

Testimonial 4: Marie S.

Multikulti Landei vs. transkultureller Sonnenschein in Wien

Marie ist deswegen ein "Multikulti-Landei", weil sie bisher 21x umgezogen ist. Von Land zu Land. Aufgewachsen ist sie hauptsächlich in Estepona im Süden von Spanien und in Kinheim an der Mosel in Deutschland - the best of both worlds. Jetzt studiert sie Transkulturelle Kommunikation in Wien und verdient sich daneben ein paar Euronen in einem coolen Café. Mit 3 Mitbewohner wohnt sie in einer leiwanden Wohnung in Rudolfscrime.

Die Metarmorphose in Bildern: mit Vans und Jutebeutel in der Stadt vs. mit der Pilzbeute und Mama am Land!

 

Gibt es Momente in denen du dich noch wie ein Landei fühlst?

Ja, die gibt's oft genug! Oft will ich Leute auf der Straße einfach grüßen und lächle sie an. Das verwirrt glaub ich sehr viele in Wien! Außerdem bin ichs, selbst nach 5 Jahren nicht mehr am Land lebend, immer noch nicht gewohnt keine Werkstatt oder Garage zur Verfügung zu haben um was zu basteln, bauen oder lagern…

Die Öffiwartezeiten sind in Wien sowieso chillig, nicht nur im Vergleich zum Land sondern auch zu anderen Städten. Also 10min in der Nacht warten, gar kein Ding!

Sei ehrlich, bist du #team immer voll bepackt mit mamas Essen bzw. goodies von Zuhause wieder nach Wien fährt (und somit riskiert, dass das gesamte Zugabteil nach Bergkäse und Schweinsbraten riecht) oder findest du das eher peinlich)?

Ich bin nur alle 2 Monate bei meinen Eltern, aber auf dem Rückweg bin ich dann meist vollbepackt mit Gemüse und Kräutern aus dem Garten, Kürbiskernöl, Marmeladen, selbst gebackenem Brot und Pflanzenablegern. Letztes Mal hatte ich noch ein Sack voll Erde vom Acker dabei - für die Pflanzenableger eben. Hehe. Manchmal gibt die Mamschki mir auch Mozartkugeln mit.

Kannst du dich noch an den. einen (oder mehrere) Momente erinnern, bei dem du dich als richtige*r Neo-Wiener*in gefühlt hast?

Oh ja! Oft genug und das find ich super! Wenn die Leute die Rolltreppe blockieren und nicht rechts stehen und man sich aus Prinzip einfach genervt an ihnen vorbei schiebt. Ups, geschubst… Und wenn man aufwacht in der U-Bahn oder Nachtbus und man nur denkt ‘ma oida!’, da fühl ich mich schon sehr wie eine Wienerin. Dass man in der lebenswertesten Stadt der Welt wohnt, erzählt man sowieso auch gern und oft!

 

Haben wir dir Lust aufs Landleben gemacht? Dann verpasse auf keinen Fall die Ausstellung "Über Leben am Land" im KUNST HAUS WIEN. Läuft noch bis 25. August!

Mehr zum Thema
 
Design, 10.9.14
 
Kultur, 1.6.15