Wer braucht schon den Strand von Malibu? Nix is so schen wie Wiens Bäder samt Badewasch’l, ohne die Gäsehäufel und Co einfach nicht das selbe wären. Egal ob groß, klein, ulkig, mit Muskeln oder mit Schmäh bepackt – die Badewaschl sorgen für Sicherheit und Ordnung, was bei über 2 Millionen Badegästen pro Saison gar nicht so leicht ist.
Wir haben Erich gefragt was diesen Beruf für ihn ausmacht und wie er mit unfolgsamen ‘’Gschroppn’’ umgeht.
Steckbrief
Erich (57)
Nationalität: Österreicher
Daheim in: Klosterneuburg
Bademeister seitdem ich 23 bin / seit 34 Jahren
Im Winter bin ich ...
… arbeitslos bzw. kümmere mich um mein kleines Haus und alles, was im Sommer vernachlässigt wurde. Im Sommer komm ich zu nix!
Das Schönste am Job des Bademeisters ist ...
… an der frischen Luft zu sein und die Kolleginnen und Kollegen.
Das Nervigste ...
… sind unfolgsame Gäste und Handys in den Schwimmbecken.
Ich bleibe cool durch: Schatten und genügend Trinken
Oranges oder grünes Twinni: Grün! Aber am liebsten die Klassiker, Vanille & Schoko
Liebster Badeplatz: Ein einsamer Tümpel oder Bacherl im Wald
Das größte Klischee über Bademeister, das stimmt:
Bist du a leiwander Gast – bin i a leiwander Waschl, aber es geht auch anders.
Das größte Klischee über Bademeister, das nicht stimmt:
A Cornetto - braungebrannt, muskulös und in ultimativer Bademeister Pose
Wie viele Menschenleben hast du in deiner Karriere schon gerettet?
So wirklich bewusst noch keines. Wir leiten die Rettungskette ein und dann sind die Leute innerhalb kürzester Zeit in den Händen der Rettungskräfte.
Die Besucherzahlen haben sich in den letzten Jahren verdoppelt.
Wie das Gänsehäufel zu seinem Namen kam: Die angeschwemmten Inseln wurden als „Haufen“ bezeichnet. Früher wurden sie vor allem zur Gänsezucht genutzt. Et.voilà - das Gänsehäufel!
Was passiert, wenn ich vom Beckenrand springe?
Dann bekommst ‘nen Anpfiff‘ – wortwörtlich.
Und wenn ich trotzdem springe?
Dann lass ich ma‘ schon was einfallen. Zum Beispiel immer wieder die Hausordnung laut vorlesen.
Ab wie vielen Verwarnungen fliegt man raus?
Das kommt echt drauf an, wie man sich anstellt. Wichtig ist es konsequent zu sein. Wenn es heißt beim nächsten Mal muss man raus – dann passiert das auch.
Top 3 der am häufig gestellten Fragen?
Ist dir nicht heiß? Wie viel Grad hat das Wasser? Wird es heute noch regnen? – „I bin ka Wetterquaxl“
Top 3 der häufigsten Unfälle/Verletzungen?
Fußverletzungen vom Fußball spielen, kleinen Schürfwunden die ein Pflaster benötigen und Insektenstiche.
Wird man oft angeflirtet?
Am Kinderbadestrand klarerweise nicht so, aber a Gaude mit den Stammgästen kann’s auch. Das Stammpublikum ist hier besonders wichtig.
Es gibt manch‘ Leut‘ die hab ich damals rausgeschmissen als sie Gschroppn waren. Jetzt kommen sie mit den eigenen Kinder zu uns.
Wie viele Pfeifferl verbraucht man pro Saison?
Eine Vox 40 aus Hartplastik hält dir einige Jahre. (Früher hatten die Pfeifen ein Kork Kügelchen drinnen – wenn dieses abgenutzt war klang es, als wäre der Ton stecken geblieben. Das war a Kas.)
Am Tauchen – oder doch am Untergehen? Gerade am Abend hat man oft ein Gegenlicht – da ist das Fernglas sehr nützlich. Auch um zu schauen ob ein Erwachsener mit dem Kind schwimmt.
Wie viele Schichten Sonnencreme braucht man pro Tag/ wie viele Tuben pro Saison? Oder ist Schmieren gegen die Berufsehre?
Ich schmiere zu selten, ein Grund sind die gelben Creme Flecken auf der Kleidung, die ja rein weiß bleiben sollt.
Was hat sich am Beruf geändert?
Man braucht a bisserl mehr Gefühl, und man muss konsequenter sein. Die Halbwüchsigen sind schon ein bisschen respektloser geworden. Wenn man nicht durchzieht mit dem was man droht, dann nehmen sie einen nicht mehr ernst. Freundlich, aber konsequent muss man sein.
GEWINNSPIEL
Zum Auftakt unserer Badewaschl Serie verlosen wir eine Bademeister Grundausstattung in Form von 1 x Wiener Linien Netzplan Badetuch und 1 x Wiener Letten. Teilnehmen kannst du auf Facebook! #staytuned
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