Wir kommen täglich in Kontakt mit dem Bimfahrer, der uns zur Uni oder zur Arbeit bringt, den vielen Fiakerlenkern am Stephansplatz, der netten Verkäuferin bei der Aida, immer dem gleichen Augustin-Verkäufer in unserer U-Bahnstation. Sie sind alle Wiener Originale. Sie machen unser Wien zu dem was es ist. Aber wer sind diese Menschen eigentlich? Wir haben sie besucht und interviewt.

 

ROMAN, das Unikat vom Graben – Und nebenbei Maroni-Verkäufer

Achtung! Hier kommen nicht nur eine extra Portion Maroni, sondern auch eine Ladung Wiener Schmäh und Temperament.

 

Steckbrief

Name: Roman

Nationalität: Österreicher, a Erzwiener. 

Wohnt in: 1090 Wien

Beruf: Maroni Verkäufer seit 3 Jahren

Vorheriger Beruf: 15 Jahre bei der MA48, eigentlich gelernter Installateur und Feinmechaniker

 

Wie bist du zu dem Job gekommen?

Des war a Zufall. „Willst Maroni verkaufen“ – „Ja kloa!“

Und da bin ich! Jedes Jahr von Oktober bis März, a hoibes Johr.

 

Was machst du das restliche Jahr über?

Mein Körper reparieren. Mir den Rücken brechen lassen und wieder zusammen basteln.

 

Was liebst du an deinem Beruf?

Die Leit, die Unterhaltungen, des Theater des i do erleb und die frische Luft. I kann net irgendwo drinnen sitzen. 

 

Was magst du an deinem Beruf nicht so gerne?

Die Leit, wenn sa sich einfoch selba nehmen wollen. Do muss i immer auf die Finger hauen. Oder wenn mi wer bescheissn will. Des hoss i. Und Stimm hob i kane am Abend. 

 

Wieviele Maroni, Bratkartoffel und Kartoffelpuffer isst du selber?

Kan. Weils ma net schmeckt. I verkaufs nur. (lacht)

 

Was ist die Frage, die dir am häufigsten gestellt wird?

„Ein Maroni, ein Maroni gratis bitte?“ Des ko i owa net, die muss I selba zahlen, weil i net da Chef bin!

 

Hast du Freunde bei der Arbeit?

Alle Leit sind meine Freunde. Is ja eh normal oder? Wennst das halbe Jahr do stehst, kennst jeden.

 

Was ist das Verrückteste, was du bei der Arbeit bisher erlebt hast?

(lacht) Das darf i da garnet erzählen. Jetzt rauch ich ma mal ane an.

 

Wo gehst du eigentlich aufs WC und wer schaut auf den Stand in der Zwischenzeit?

Do owe (zeigt auf das öffentliche WC am Graben)! Und aufpassen tun ma die Leit: der Fiakerlenker, der Augustinverkäufer,… Alleine ka ma ja net leben! Man muss sie immer in Szene setzen, ohne dem gehts net und sonst moch i a ka Geschäft.

 

Den Namen von seinem Freund, dem Augustin-Verkäufer haben wir nicht erfahren, aber er schuldet ihm ein Bier.

 

Hast du einen Leitspruch oder ein Zitat woran du immer wieder denkst?

Scheiss Lebn! (lacht sarkastisch)

 

Hast du Wünsche für deine Zukunft?

Kloa – No a paar Kinder und a Frau warad ned übel. Owa momentan hob i eh ka Zeit.

 

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