Weibliche Vorreiterrollen, zu denen man aufschauen kann, braucht das Land! Vom klassischen veralteten Rollenbild der immer putzenden Hausfrau, der schönen Gefährtin oder dem Luder haben wir in den letzten Jahrzehnten natürlich nur zuhauf gesehen und sind es schlichtweg leid. Es wird Zeit für starke Frauencharaktere mit Tiefe! Netflix & Co. haben das Female Empowerment zum Glück schon lange auf eine neue Stufe gesetzt. Klischeeverhaftete Bilder sind passé - in ist, was echt, was authentisch und vor allem, was vielseitig ist! Deshalb hier unsere besten Serientipps zum Thema.  Ab geht’s...

 

The Marvelous Mrs. Maisel

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Ebenso ein absolutes Must-See und weitere Top-Leistung nach den so beliebten Gilmore Girls lieferte Macherin Amy Sherman-Palladino 2017 mit The Marvelous Mrs. Maisel. Die vielfach ausgezeichnete Serie erzählt von Miriam, einer jungen jüdischen Ehefrau und Mutter in den USA der 50er Jahre, die durch Zufall ihre Begabung für Stand Up Comedy entdeckt und sich weg vom klassischen Rollenbild hin zu einer emanzipierten Frau entwickelt. Inspirierende Geschichte und wahnsinnig schön anzusehen wie anzuhören, grandiose schauspielerische Leistung (der als „Monk“ bekannte Darsteller Tony Shalhoub mimt einen außerordentlich tollen Vater und „Judith“ Marin Hinkle aus Two and a half Man eine ihm in nichts nachstehende Mutter) wie auch ultimativ witzig. Absolutely marvelous!

 

Fleabag

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Was kann man zu Fleabag sagen?! Well... es gibt keinen Vorlaufmoment, schon die ersten paar Sekunden der britischen Serie aus 2016, die auf einem Theaterstück basiert, reißen eine/n regelrecht in die Handlung mit hinein. Und das nicht nur, weil der Main Character die sogenannte „Vierte Wand“ durchbricht. Fleabag ist ungeniert, gnadenlos komisch, traurig, aber auch mutig, ehrlich, frech, stellenweise bedrückend. Manchmal vielleicht ein bisschen viel, aber gerade das lieben wir auch so an ihr. Übrigens spielt die Schreiberin Phoebe Waller-Bridge gleichzeitig auch die Hauptrolle! 

 

Girls

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Hannah Horvath ist Mitte zwanzig und verfolgt ihren Traum, neben nicht so leiwanden Bürojobs als Schriftstellerin in New York durchzustarten. Gemeinsam mit ihren drei Freundinnen tappst sie in einige Miseren und fabelhafte Momente in ihrem Leben, die man als Twenty-Something eben nun einmal nicht auslässt. Mag vielleicht etwas an Sex and the City erinnern, aber die HBO-Serie ist dennoch alles andere als die Geschichte einer typischen Mädels-Clique. Vor allem die Selbstfindung der Frauen steht im Mittelpunkt der Thematik und ist gespickt mit Auszügen von Sexualität und Partnerbeziehungen, die es in sich haben. Die vielschichtigen Charaktere zeigen ihre wahren Seiten, die nicht perfekt sind. Lena Dunham, die die Serie mit autobiografischen Elementen geschrieben hat, spielt selbst die Hauptrolle.

 

Modern Love

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In acht voneinander unabhängigen nur je etwa 30-minütigen Folgen erzählt die 2019 veröffentlichte Serie von John Carney acht verschiedene Geschichten, die von Liebe in unterschiedlichster Form handelt. Sei es romantischer, sexueller, familiärer oder sonstiger Natur. Da ist etwa eine junge Frau, die versehentlich von einem Casual Date schwanger wird oder ein Paar, das nach einer schmerzhaften Trennung irgendwann wieder zueinander findet. Eine manisch-depressive Frau, die versucht, trotz aller Schwierigkeiten mit ihrer Krankheit, Liebe zu finden. Zum Lachen, zum Weinen, zum Nachdenken und auch reflektieren. Wunderbarer Side Fact: Die Geschichten entspringen wahren Begebenheiten, denn sie stammen aus der gleichnamigen Kolumnen-Rubrik der New York Times. Noch dazu sind namhafte SchauspielerInnen wie Anne Hathaway, Dev Patel, Tina Fey und Cristin Milioti mit im Cast.

  

Sex Education

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Ein klarer Favorit für diese Liste ist auch jene britische Serie von 2019, die von einem Jungen handelt, der in seiner Schule den Sextherapeuten mimt. Doch halt, es ist wirklich grandioser als es klingt! Otis ist anders als seine Mitschüler und hat sich in Sachen (theoretischer!) Sexualität so einiges von seiner Mutter, die tatsächlich Sexualtherapeutin ist, absehen können. Schulfreundin Maeve unterstützt ihn in der „Kundenakquise“. Die Serie ist – ganz hingegen dem ersten Eindruck bei der Storyline – wirklich tiefgehend und transportiert einfach ausgesprochen gute Botschaften auf eine Weise, wie es nur wenige Formate können. Garantierte Gänsehautmomente - unbedingt ansehen!

 

Self Made: Das Leben von Madam C.J. Walker

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Basierend auf der Biographie ihrer Nachfahrin, handelt Self made von einer afro-amerikanischen Frau, die Ende des 19. Jahrhunderts vom Unternehmertum träumt. Von der einfachen Wäscherin hin zum Vertrieb einer eigenen Haarprodukt-Linie. Dies gestaltet sich vorerst als etwas schwieriger. Dennoch, Sarah Breedlove bleibt hartnäckig und lässt sich um nichts in der Welt von ihrem Ziel abbringen. Sie schafft es, durch harte Arbeit, einer ausgeklügelter Marketing-Strategie und Leidenschaft, etwas Großes auf die Beine zu stellen. Bemerkenswert schnell durchzusehen und wahnsinnig inspirierend mit toller Besetzung (Octavia Spencer in der Hauptrolle). 

 

Girlboss

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Eine wahre Erfolgsgeschichte erzählt auch Girlboss. In der gleichnamigen Autobiographie, die von Netflix als Serie verfilmt wurde, geht es um die toughe Sophia aus San Francisco, die versucht, etwas Geld, das sie so dringend benötigt, über eBay-Verkäufe von Klamotten einzuheimsen. Der Plan verläuft glimpflich und Sophia steigt – mit so mancher Hürde – die Karriereleiter der Fashion-Industrie empor. Dazwischen geht es natürlich auch noch um die Liebe und Freundschaft. Jedenfalls sehr amüsant anzusehen. Gleichermaßen rebellisch wie fabelhaft ist die Rolle, die keine besser verkörpern könnte als Britt Robertson. So erfrischend frech, rotzig und unangepasst. Allein wegen der Musik lohnt es sich aber schon, Girlboss zu bingen (unter anderen: Bikini Kill, Suzie Quatro und Otis Redding).  

 

Glow

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Ruth Wilder ist als erfolglose Schauspielerin finanziell darauf angewiesen, einen Platz in der Gruppe GLOW (Gorgeous Ladies of Wrestling) zu erhalten, die sie dank ihrer Bekannten Debbie, die die Star-Rolle innehat, auch bekommt. Herrliche female power vibes mit fabelhaftem Setting in den 80er Jahren. Schon der Trailer macht einfach Bock, die Serie direkt zu starten und sich überhaupt einmal in einem Wrestling-Kurs zu versuchen (Achtung, Rückenschmerzen sind vorprogrammiert!! Ja, ich spreche aus Erfahrung). Liz Flahive und Carly Mensch konzipierten die Show, die 2017 veröffentlicht wurde. 

 

I am not okay with this

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Die Idee zur Serie entspringt einer Graphic Novel von Charles Forsman, der auch schon der Kopf hinter The End of the F***king World war. Nicht überraschend also, dass auch sein nächster Coup zündet. Die 17-jährige Sydney, die gerade ohnehin mit der Trauer um den Tod ihres Vaters beschäftigt und bemüht ist, ihre Sexualität zu erforschen, erhält durch ihre Gabe der Telekinese noch eine weitere Bürde, die es zu bewältigen gilt. Tolles Skript – nach der ersten Staffel ist jedoch unsicher, ob eine (corona-technisch bedingte) Fortsetzung möglich ist. Schade, denn der Inhalt überzeugt schon nach wenigen Momenten. 

 

Das Damengambit

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Zu guter Letzt löste das Damengambit gerade einen regelrechten Hype aus. Zahlenmäßig ist es bis dato die erfolgreichste Mini-Serie auf Netflix. Schachspielen ist durch die fesselnde Story rund um Elizabeth Harmon, die in der Serie im männerdominierten Sport zur Meisterin wird, wieder richtig populär geworden. Basierend auf einem Roman von 1983, veröffentlichte Netflix im Herbst letzten Jahres jene Geschichte um das Genie der faszinierend anders wirkenden Rothaarigen, die alle Rekorde bricht. Uuuund: Schachmatt. 

 

Starke Frauen im real life sind Wiens Kulturchefinnen. Hier geht's zu den Interviews! Für noch mehr Inspo solltest du diesen Accounts folgen oder eine dieser Dokus schauen. 

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