Am ersten Mai gehen Arbeiter*innen seit über 130 Jahren auf die Straße, um sich für ihre Rechte stark zu machen. Du musst aber weder politisch aktiv sein, noch musst du deinen Fuß vor die Türe setzen, um für deine eigenen Rechte einzustehen. Heute gibt nämlich Stellen, die das für dich übernehmen. Wir verraten dir deshalb, an wen du dich wenden kannst, wenn du in der Arbeit über’s Ohr gehauen wirst. Denn seien wir uns ehrlich: es passiert immer wieder.

 

 

Wusstest du, dass…

 

Wusstest du, dass es bei deinem Bewerbungsgespräch keine Rolle spielen darf, ob du planst, Kinder zu haben, oder ob du single, homosexuell oder Mitglied einer Partei bist? Diese Angelegenheiten sind Privatsache.

 

Wusstest du, dass du Überstunden ablehnen kannst? Dabei zählt, dass deine Gründe schwerer wiegen als das Interesse der Firma. Hast du in der Woche schon 50 Stunden gearbeitet, kannst du die Überstunden auch ohne Grund ablehnen – genug ist genug!

 

Wusstest du, dass Videoüberwachung am Arbeitsplatz nicht ohne weiteres legal ist? Dafür braucht es nämlich die Zustimmung des Betriebsrates oder, wenn es keinen gibt, die Zustimmung jeder einzelnen Arbeitnehmer*in. Es gibt Ausnahmeregelungen, die du aber bei den Stellen weiter unten leicht erfragen kannst. Know your rights!

 

Wusstest du, dass deine Urlaubstage erhalten bleiben, wenn du krank bist? Wenn deine Erkrankung länger als drei Tage dauert und du deinen Arbeitgeber spätestens nach diesen drei Tagen darüber informierst, wird dein Urlaub wieder gutgeschrieben. Dafür musst du bei deiner Job-Rückkehr eine Krankenstandsbestätigung vorlegen. Nimm deine Gesundheit ernst!

 

Wusstest du, dass unbezahlte »Praktika« illegal sind? Wenn du für eine Firma arbeitest – das heißt, Profit erwirtschaftest, einen Arbeitsplatz hast und Arbeitszeiten einhalten musst – dann ist das kein »Praktikum«, sondern unbezahlte Arbeit. Nennen wir sie auch so!

 

 

 

Hier bekommst du Unterstützung

 

Die Welt der Arbeitsrechte gleicht manchmal einem dichten Dschungel, der schnell undurchschaubar wirkt – das merkst du wahrscheinlich an der Liste gerade eben, oder aber spätestens, wenn du selbst in einer Misere steckst. Aber keine Sorge, du musst nicht über alle deine Rechte und Pflichten Bescheid wissen. Du solltest aber zumindest wissen, wer für dich den Überblick behält!

 

Dein Betriebsrat

Wenn du nicht in einem sehr kleinen Betrieb arbeitest, ist die Chance hoch, dass du mit deinen Problemen zu einem Betriebsrat gehen kannst. Der ist nämlich eine gute erste Anlaufstelle, wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Schließlich ist es die Aufgabe eines Betriebsrates, dich zu unterstützen und deine Rechte durchzusetzen.

 

Die Arbeiterkammer

Wenn du arbeitest, bist du sehr wahrscheinlich Mitglied bei der Arbeiterkammer – die allermeisten Arbeitenden Menschen in Österreich sind das, und zwar ganz automatisch.

Wie der Betriebsrat vertritt dich die Arbeiterkammer und macht sich für dich stark – nur, dass sie mehr Ressourcen hat und noch viel mehr Bereiche abdeckt. Wenn dich Fragen oder Zweifel plagen, kannst du dir online oder vor Ort Informationen und Broschüren holen. Im weiteren Verlauf ist es am besten, deinen Fall bei einem persönlichen oder telefonischen   Gespräch zu klären. Seit kurzem gibt es sogar persönliche Arbeitsrechtsberatung für Studierende! Sollte es hart auf hart kommen, geht die AK sogar vor’s Gericht für dich.

 

 

Deine Gewerkschaft

Mitglied bei einer Gewerkschaft bist du, anders als bei der Arbeiterkammer, in der Regel nicht automatisch. Aber auch Gewerkschaften sind wichtige Anlaufstellen, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bei der GPA, der größten Gewerkschaft Österreichs, kannst du dir zum Beispiel deinen Dienstvertrag überprüfen lassen, bevor du ihn unterschreibst, oder dir Informationen zur optimalen Gehaltsverhandlung einholen. Auch, wenn du noch bei keiner Gewerkschaft bist, gibt es online nützliche Informationen zu Kollektivverträgen, Arbeitsrecht und komplizierten Begrifflichkeiten, die dir vielleicht weiterhelfen.  

 

 

Jetzt bist du gewappnet für dein Berufsleben und weißt, wie du dich wehren kannst. Damit das gut klappt, solltest du unbedingt eigene Aufzeichnungen über deine geleisteten Stunden führen – das ist ein wichtiges Zeugnis, das du vorlegen kannst, sollte es Probleme geben. Schreibe dir auch auf, wenn dir Sachen in der Arbeit faul vorkommen und warte nicht damit, dir Unterstützung zu holen!

 

Deinen Verdient investiert du am liebsten in Essen? Dann schau doch mal bei diesen Fusion Kitchen-Lokalen in Wien vorbei! 

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