Nichts ist schöner als diese Momente, in denen man sich denkt: „genau so habe ich mir das Studienleben vorgestellt“. Heute soll es aber nicht nur um die guten, sondern auch um die unangenehmen Situationen gehen, die einfach zum Studi-Lifestyle dazugehören und mit denen du nicht alleine bist:
Beim Coworken mehr Cappuccini schaffen als Sätze von der Hausarbeit
Im Café mit den Freund*innen zu lernen ist viel erträglicher als zuhause, denn geteiltes Leid ist halbes Leid und ihr könnt euch gegenseitig motivieren. Manchmal geht das aber mächtig schief: dein Kumpel hat einen Korb bekommen, deine Freundin hat Stress in der WG oder dein Kommilitone muss dir von seinem wilden Wochenende erzählen – und schon wird aus dem produktiven Coworking ein gemütlicher Kaffeeklatsch. Ob das jetzt positiv oder negativ ist, dürft ihr selbst beurteilen, es ist auf jeden Fall normal.
Lebensmittelmotten
Da bleibt nicht viel Raum für Auslegung, dieser Punkt ist einfach nur nervig – und teuer, wenn du viel wegschmeißen musst. Jede WG trifft es (mindestens) ein Mal und die Suche nach dem Ursprung beginnt. Das Einzige, was da vielleicht hilft, ist der Gedanke, dass du jetzt ein*e richtige*r Student*in bist.
Lebensplanung im Möbelhaus
Wenn du schon bei IKEA bist, um luftdichte Behältnisse für dein Mehl zu kaufen, damit die Motten nicht wiederkommen, fängt bestimmt gleich die Träumerei an. Möbelhäuser lösen einfach etwas in uns aus, das uns unser Leben planen lässt, das uns womöglich erwartet, wenn wir irgendwann endlich unseren Bachelor oder Master abgeschlossen haben.
Willhaben Fehlkauf
Bestimmt habt ihr aber nicht alles für eure Wohnung oder WG bei IKEA gekauft, sondern versucht, mit willhaben Geld zu sparen. Das ist schlau und nachhaltig, geht aber mit ziemlicher Sicherheit auch mal schief. Bei uns ist es ein Drucker, für den wir bis nach Transdanubien gefahren sind, der dann aber überhaupt nicht funktioniert hat. Darum gilt: immer erst vor Ort ausprobieren!
Ein Tattoo stechen lassen
Ob die Postleitzahl deines Bezirks oder ein Herz mit „Mom“, die Wahrscheinlichkeit, dass du dir in deinen Zwanzigern ein Tattoo stechen lässt, ist hoch. Und wenn du es dir mehr schlecht als recht von einer Freundin stechen lässt, hast du bestimmt mit 80 noch immer was zu lachen. Die weniger drastische Version wäre eine neue Frisur, die bereut man wenigstens nicht ganz so lange.
In der Öffentlichkeit weinen
Egal ob wegen Lebensmittelmotten, Unistress oder weil du dich mit deiner Mutter gestritten hast und jetzt das Tattoo bereust, oft hilft weinen. In How I Met Your Mother wird Robin erklärt, dass sie erst eine New Yorkerin ist, wenn sie in der U-Bahn weint, und ich finde, das passt auch zum Studierendenleben. Lass es raus, auch wenn du grade am Stephansplatz stehst.
Melancholisch auf dem Heimweg Musik hören
In den Öffis kann man aber nicht nur wunderbar weinen, sondern auch grenzenloses Glück fühlen. Gibt es etwas Schöneres als nachts durch das U-Bahnfenster den Himmel anzuschauen, neue Musik zu hören und mit dröhnenden Ohren und trockenen Lippen den Abend Revue passieren zu lassen?
Abendessen frühstücken
Wenn dein Schlafrhythmus das reinste Chaos ist, wird es Zeit, auch deine Essgewohnheiten umzukrempeln. Eine der wichtigsten Weisheiten des Studierendenlebens ist nämlich, dass nichts besser schmeckt als Lasagne am Morgen. Und wenn dir dann doch das Rührei oder Marmeladenbrot abgeht, dann iss das zum Abendessen. Vielleicht ist das die Veränderung, die du in deinem Leben gebraucht hast?
Immer die gleichen Gespräche in der Uni führen
Während irgendjemand gerade fragt „Ist das prüfungsrelevant?“, streiten sich bestimmt in einer Reihe ein paar Studierende darum, wer am wenigsten geschlafen und noch am wenigsten für die Prüfung gemacht hat und somit die Krone des Prokrastinierens verdient. Nicht der effektivste Weg, um mit Stress und schlechtem Gewissen umzugehen, aber doch immer wieder amüsant.
Second Hand Bücher kaufen, die man eh nie liest
Wien hat viele tolle Antiquariate, die dazu einladen, mit der eigenen aktuellen Identitätskrise klarzukommen und sich neu zu erfinden. Wenn du Ulysses, Walden oder Stolz und Vorurteil noch immer ungelesen zuhause liegen hast und doch zum achten Mal Breaking Bad schaust, ist es aus deiner neuen Persönlichkeit als intellektuelle*r Studierende*r wohl doch nichts geworden. Aber das ist okay, die Bücher sind bestimmt auch eine tolle Deko! Als nächstes kaufst du dir vielleicht Karten zu einem Rockkonzert, um dann zu merken, dass du die Musik gar nicht magst, oder ein Skateboard - genau dafür sind deine 20er da.
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