Steckbrief Barnabitengasse
Das schönste Eck: das Brunch-Buffet am Wochenende bei Pierre
Das Schirchste: das Foltermuseum
Das Merkwürdigste: stöbert im Comic Treff und ihr werdet fündig
Das musst du gesehen haben: Ausblick von der Terrasse des Haus des Meeres
Wenn man auf der Mariahilfer Straße, auf Höhe der Kirchengasse in Richtung sechsten Bezirk abbiegt, kommt man an einen netten Platz vor der Mariahilfer Kirche. Dort gibt es meist Marktstände, die zum Beispiel frisch gepressten Orangen-Karotten-Saft anbieten. Wenn du dich an der Kirche links hältst, gehst du unter einem steinernen Torbogen durch und kommst auf die Barnabitengasse.
Diese geht leicht bergab und ist eine mit Pflastersteinen ausgelegte Fußgängerzone voller Lokale und Schanigärten. Gleich zu Beginn hinter der Kirche befindet sich die „Gruft“, ein Betreuungszentrum für Obdachlose, das von der Caritas geführt wird.
Wenn du etwas weiter nach unten spazierst kommst du am Comic Treff vorbei. Ein Comicladen, der seit 1990 besteht und als Pionier in dem Fach gilt. Hier gibt es jede Woche englischsprachige Neuheiten aus den USA. Und spätestens seit "The Big Band Theory" wissen wir ja, dass Comic-Nerds oft sehr lustig und liebenswert sind.
Grätzl Food
Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Grieche, ein typisch griechisches Restaurant mit traditionellen Gerichten. Wenn es das Wetter erlaubt, am besten in den Gastgarten setzen! Die Straße weiter runter findet man noch eine Pizzeria, einen Kroaten sowie das vegetarisches Restaurant Formosa, jeweils mit Schanigärten vor der Tür.
Ein besonderer Tipp ist aber das Café Pierre an der Ecke, ein französisches Lokal mit sehr gutem Essen. Am Wochenende gibt’s hier Brunch-Buffet, bei dem man sich mit Quiche, Croissant und Co für 13,90 € den Bauch vollschlagen kann.
Rund ums Haus des Meeres
Am Ende der Gasse kommt man auf die Kreuzung Gumpendorferstraße / Schadekgasse, wo sich am Eck das Haus des Meeres befindet. Wenn man noch nicht dort war, ist es auf jeden Fall einen Besuch wert (Ich persönlich lasse das Stockwerk mit den Schlangen zwar aus, aber wer’s mag ist hier genau richtig!), nur nicht am Wochenende oder in den Schulferien. Besonders zu empfehlen ist der Blick über Wien von der Terrasse im 9. Stock aus. In Kombi mit dem Eintrittsticket erhält man außerdem auch Zutritt zum Foltermuseum nebenan.
Nach so viel „Kultur“ brauchst du wahrscheinlich erst mal einen Kaffee. Hinter dem Haus des Meeres, in der Schadekgasse befindet sich das futuregarden und das Lokal Schadekgasse 12 (denen ist wohl nichts Besseres eingefallen), das zum Liebling in der Zollergasse gehört. Beide Lokale sind relativ klein, aber extrem charmant - im Sommer mit süßem, kleinen Schanigarten und jeder Menge Sonnenstunden.
Auf der anderen Seite des Haus des Meeres, auf der Gumpendorferstraße, liegt unübersehbar das Apollo Kino, das um 1900 Wiens beliebtestes Varieté-Theater war. Rechts daneben findet man das AJ’s, einen Fast-Food-Laden mit einer unüberschaubaren Auswahl an Burgern. Wer fürs Kino lieber was Süßes möchte, der kann in Wiens einzigen Spätkauf gehen, der gegenüber des Kinos auf der Kaunitzgasse liegt. In dem Kiosk gibt es wirklich alles, und zwar täglich bis 23 Uhr, auch am Sonntag! „Onkel Ali“, wie der Besitzer auch genannt wird, wird also an so manchem Wochenende zum Lebensretter.
Annas Fazit
Das Grätzl rund um die Barnabitengasse verbindet Wiener Fixpunkte, wie das Haus des Meeres, die Gruft und das Apollo Kino miteinander und bietet zudem kulinarische Abwechslung. Wer die asiatische Küche vermisst, muss nur in den 57A steigen und die Gumpendorferstraße entlang, in Wiens kleines China-Town, fahren.
Header- und Einleitungsbild: By Wolfgang Glock (Own work (own photo)) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons