Die aktivistische Kunstszene ist breitgefächert, bunt und laut. Wir stellen euch die besonders lauten und spannenden Künstler*innen vor und zeigen euch, wo ihr in Wien aktivistische Kunst und Musik (auch online) erleben könnt.

 

Yasmo und die Klangkantine

„Aus taktischen Gründen leiser zu treten, hat sich immer noch als Fehler erwiesen“, zitiert Yasmo, Johanna Dohnal in ihrem Auftritt beim Amadeus Austrian Music Award, wo sie 2018 als erste weibliche Künstlerin in der Kategorie "Best HipHop/Urban" nominiert wurde. Die Wienerin hat sich schon früh als Poetry Slammerin einen Namen gemacht und ist heute eine der stärksten Performerinnen der österreichischen Rap und Literaturszene. Yasmo macht, was sie will und das ist immer aktivistisch, politisch und feministisch! Seit April unterhält sie eine Insta-Talkshow, bei der sie Leute aus der Wiener Kulturszene einlädt, die sie selbst leiwand findet.

Reinhören kann man jeden Montag auf ihrem Kanal um 18 Uhr! 

 

FARCE

Seit vier Jahren nimmt FARCE aka. Veronika König die Bühnen und Clubs in Wien mit experimenteller Popmusik und intensivster Bühnenpräsenz ein. Feminismus ist für sie eine humanistische Grundlage und deshalb selbstverständlich. Dass Frauen ihre Gleichberechtigung immer wieder neu erkämpfen müssen, und keine echte systemische Veränderung stattfindet nervt sie. Für die abgeklärt coole Wienerin heißt Feminismus den Status Quo anzufeinden und sich aufzuregen. Feminismus ist nicht gemütlich und trendy! Farce macht es vor, nimmt Platz ein und ist laut und kritisch.

Alexandru Cosarca

Alexandru Cosarca arbeitet facettenreich an den Schnittstellen zwischen Performance, Kunst, Fotografie, Literatur und Installation und ist Teil des Performancekollektiv „Contextcocktail“. Auf Facebook veranstalten sie regelmäßig den Poetry Club und die Drag-Show WERISTdICHTER?, in der wild eine neue Normalität zelebriert wird. Das nächste Mal offline am 18.9. im Rahmen der Wienwoche im Club U.

Anschauen kann man sich sämtliche vergangene Performances auch auf Youtube



Ahna Prinz

Ihre bunten Bilder und ihr Tanz verbinden Kunst mit Politik und stellen sich gegen intersektionale Unterdrückung. Ihre Kunst entsteht dabei meist „for the sake of doing“, aus intrinsischen Bedürfnissen. Durch die Darstellung von Sexualität, Nacktheit und Körpern, vermittelt sie ebenso wie durch ihren Tanzstil, feministische Inhalte auf verspielte Art und Weise. Als Tanzlehrerin macht die Wienerin ihren Schülerinnen vor, wie sie beim Tanzen ihre Sexualität für sich selbst ausleben können und sich dabei von gesellschaftlichen Körper- und Geschlechterstereotypen lösen.

Lust auf eine fetzige Dancehall-Stunde? Melden kann man sich persönlich über IG

Rumi von Baires

Gerade in Wien betreiben viele Leute in der queeren Kulturszene öffentlichen Aktivismus. Romi hat, bevor er nach Wien gekommen ist, bereits in der Schweiz, den USA und Argentinien gelebt. Heute ist er in der Wiener Voguing Szene aktiv und auf verschiedenen Queer Events anzutreffen Neben seiner Auflegerei ist er Resident bei der House-Reihe „A party called Jack“. Als Sozial- und Gesundheitswissenschaftler, von einer allein-erziehenden Mutter großgezogen, liegt es ihm besonders am Herzen gegen patriarchale Sozialisierungsstrukturen zu kämpfen!

Sobald die Umstände es erlauben, wird auch direkt eine neue Partyreihe gestartet!

 

Linda Steiner


Das Problem einer Bubble ist, dass man das Gefühl hat in einer aufgeklärten Welt zu leben, bis man sich mal aus seiner Comfort-Zone bewegt! Teil der feministischen Begegnung wurde Linda durch Konfrontation mit Sexismus bei der Arbeit im Kunstbereich automatisch. Durch ihre Street Art hat Linda eine gute Möglichkeit erkannt auch Leute zu erreichen, die nichts mit Kunst am Hut haben. Besonders hier trifft sie gerne klare feministische Aussagen, da nicht nur die Reichweite größer ist als bei ihren Illustrationen, Drucken und Skulpturen, sondern auch die vorwiegend männliche Szene etwas frischen Wind vertragen kann.

Ihre beeindruckenden Kunstwerke gibt es hier zu bestaunen und zu kaufen

 

Stefanie Grübl

Die Sexualpädagogin ist unter anderem auf das Anfertigen von Materialien für die sexuelle Bildung spezialisiert und arbeitet seit 2017 als selbstständige Künstlerin unter dem Label Vielma (so wie: Vielfältige Materialien). Sexuelle Bildung ist politisch, ist ermächtigend. Ihre Arbeit ist eine Nische künstlerischen Ausdrucks, durch die sie etwas Konkretes beitragen möchte: Materialien zu schaffen, die über Körper, Sexualität, Vielfalt, Begehren und Grenzen sprechen. „Die einzige reale Norm ist die Vielfalt“, meint Stefanie dazu. Die Einzigartigkeit des Menschen ist eine Tatsache, die sie nur in (queer)feministischen Kontexten annähernd repräsentiert sieht.

 

Header und Vorschaubild (c) Linda Steiner

 

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