Du fragst dich in welchem Bezirk all deine Kindheitshelden in Wien leben würden und was aus ihnen geworden wäre? Wir auch.
Pocahontas: Neubau 1070
Sie ist gerade zurück von einem dreimonatigen Trip in LA um dort ihre Ideen für nachhaltige und ergonomische Trinkflaschen für Chinchillas zu pitchen. Obviously, redet sie halt jetzt halt almost nur in English. Anyway, sie wohnt in einer lässigen WG im 7. Bezirk und ihre Mitbewohner studieren Kunst an der Angewandten. Das Lied Pocahontas von Annemaykantereit ist natürlich auch ihr gewidmet. Sie hat den Sänger nämlich auf einer Afterhour kennengelernt als sie ihm von ihrer Kampagne gegen die Stigmatisierung von Katzen als arrogante Tiere erzählt hat. Einkaufen geht sie meistens im Denns. Leisten kann sie sich das nur, weil sie gerade ihre eigene Schmuckline aus Karton, weil beige ihre Lieblingsfarbe ist, rausgebracht hat. Sonst trifft man sie im Café Nil oder Liebling.
Hercules: Leopoldstadt 1020
Dieser Body kommt nicht von allein. Hercules pumpt fast jeden Tag im Fitti. Er wohnt im 2. Bezirk, weil er gerne in der Nähe von Parks sein wollte. Da bietet sich der Augarten und der Prater sehr gut an. Da Sport eh sein Ding ist, studiert er es auch an der USI. An seinen Cheatdays geht er am liebsten in die Weinschenke am Karmelitermarkt und gönnt sich dort einen XL-Burger.
Am Wochenende geht Hercules gerne mit seinen Trainingsbuddys ins U4 fort. Dort betört er die Ladys mit einem ausgeklügelten Hand-durch-die-Haare-Fahren Move und einer Axe Deowolke.
Cruella De Vil : Simmering 1110
[Wienerische Aussprache: Kruela de Wü]
Die ältere Dame, die in der Bim raunzt, nach starkem Parfüm und Zigaretten riecht: Sie wohnt in einem Gemeindebau im 11. Bezirk und ihr Hobby ist es zu nörgeln und "Mitten im Leben" auf RTL zu schauen. Ausländer*innen mag sie nicht so gerne und sie schreit ihren Nachbarn gerne mal „Geh schleich di“ hinterher.
Das einzige, was sie ein bisschen milde stimmt, ist das Schnitzel mit Erdäpfelsalat im Beisl nebenan. Dort leitet sie auch einen Stammtisch und beschwert sich einmal in der Woche über die Hundeschule in ihrem Grätzl. Auf Grund einiger Protestaktionen, darf sie sich der Hundeschule allerdings nur auf 300 Meter nähern.
Prince Charming: Innere Stadt 1010
Alle Aufheiterungsversuche seiner Eltern sind gescheitert. So hängt Prince Charming fast 24/7 in seiner schicken Wohnung im Ersten rum und trauert immer noch der schönen Unbekannten nach, die er letztens im Voga kennengelernt hat. Seitdem trainiert er täglich seinen Daumen und tindert wie wahnsinnig – in der Hoffnung die eine wiederzufinden. Seine bisherigen Dates hat er entweder ins Schwarze Kamel, auf einen Kuchen im Oberlaa oder Sofitel eingeladen. Papa zahlt ja eh.
Auf sein Studium an der WU kann er sich auch nicht mehr wirklich konzentrieren und er überlegt ein Urlaubssemester zu machen. Er wird dann wahrscheinlich ein „Praktikum“ in der Kanzlei seines Vaters in Singapur machen.
Arielle: Donaustadt 1220
Als Neo-Wienerin ist sie eigentlich nur wegen des Namens nach Donaustadt gezogen. Verständlicherweise wollte sie unbedingt in Wassernähe bleiben. Sie wohnt jetzt in der Seestadt und blickt von ihrem Zimmer aus auf den Asperner See. Im 22. Bezirk hat sie Zugang zu allen Kanälen der Donau. Im Sommer sonnt sie sich meistens an der Alten Donau oder macht mal einen Ausflug in die Lobau. Arielle hatte schon immer eine Abneigung gegenüber Bikinis. In der Lobau braucht sie beim Nacktbaden eh keinen. Im Winter geht sie gerne auf der gefrorenen Neuen Donau Eislaufen. Wenn sie mal Heimweh hat, lässt sie sich in der Donau bisschen treiben, bis sie im Schwarzen Meer landet.
Tarzan: Währing 1180
Er studiert an der BOKU Umwelt und Bioressourcemanagement und wohnt auch gleich in der Nähe. Seinen Zweitwohnsitz hat er im Türkenschanzpark, wo er im Sommer mit seinen Freunden auf der Slackline abhängt oder in den Bäumen klettert. Alternativ dazu chillt er einfach auf einer Decke und vertraut auf Kräuterheilkunde #420.
An Wochenenden arbeitet der Beau im Tiergarten Schönbrunn. Am liebsten im Orang-Utan Gehege.
Lust auf noch mehr Fantasie-Gespinste unserer Redaktion? Hier lest ihr, wie die Quarantäne in den 2000er Jahren abgelaufen wäre.