Die Viennale bringt alljährlich einige der meisterwarteten Filme vor regulärem Starttermin auf ausgewählte Wiener Kinoleinwände. Wir stellen euch 5 potenzielle Programmhighlights der heurigen Ausgabe vor.

 

„All Of Us Strangers“

„All Of Us Strangers“ ist der neue Film von Andrew Haigh. Mit seinem Indiestreifen „Weekend“ inszenierte dieser schon im Jahr 2011 eine bittersüße romantische Annäherung zweier Männer auf unglaublich authentische Weise. Diesmal fasst er mit Andrew Scott (Der Hot Priest aus „Fleabag“) und Paul Mescal (zuletzt oscarnominiert für seine Performance im herzzerreißenden Vater-Tochter-Drama „Aftersun“) zwei durchaus namhafte Darsteller ins Auge.

Während hier die romantische Innigkeit sicherlich nicht zu kurz kommen wird, scheint „All Of Us Strangers“ wohl vor allem die Vergangenheitsbewältigung des Protagonisten ins Zentrum zu rücken. Ausgangspunkt ist hierbei der tragische Verlust beider Elternteile, den Andrew Scotts Charakter bereits im jungen Alter erfahren muss.

 

„Der Junge und der Reiher“

Hayao Miyazaki, der Kopf hinter zeitlosen Meisterwerken wie „Mein Nachbar Totoro“, „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Das Schloss im Himmel“ ist zurück aus dem Ruhestand. Fantasiereiche Welten, emotionale Geschichten und starke Metaphern zeichneten seit jeher die beliebten Stoffe des Filmemachers aus. Dem Trailer nach zu urteilen, dürfte „Der Junge und der Reiher“ hierbei keine Ausnahme darstellen.

Der Film erzählt die Geschichte von dem Jungen Mahito, der sich im zweiten Weltkrieg nach seiner Mutter sehnt und daraufhin eine magische und geheimnisvolle Welt betritt.

  

„Poor Things“

Yorgos Lanthimos’ neuer Film hat jetzt schon ein beachtliches Kritiker*innenecho vorzuweisen. Der griechische Regisseur, der sich durch seine abseitig-schrägen und bitter-aufwühlenden Stoffe einen Namen machte, legte im Jahr 2018 mit „The Favourite“ seinen wohl zugänglichsten Film vor. Mit Leuten wie Olivia Colman, Emma Stone, Rachel Weisz und Nicholas Hoult war dieser zudem starbesetzt und bescherte Erstgenannter sogar einen Oscar als beste Hauptdarstellerin. In „Poor Things“ ist nun abermals Emma Stone vor der Kamera zu sehen. Daneben tauchen Stars wie Mark Ruffalo und Willem Dafoe im Cast auf. Wenn man nach dem Trailer geht, dürfte auch auf Ausstattung und Kostüme wieder ein großer Wert gelegt worden sein.

Ob der Film tatsächlich eine abgedrehtere Version des Kassenschlagers „Barbie“ verkörpert – wie es schon mancherorts angedeutet wurde – davon könnt ihr euch bei der diesjährigen Viennale selbst ein Bild machen.

 

„Angst“

Seit der Uraufführung 1983 wurde der berüchtigte Kultfilm „Angst“ nicht mehr in einem österreichischen Kino gezeigt. Der von Gaspar Noé als Liebling betitelte Streifen wird nun in neurestaurierter Fassung das Programm der Viennale bereichern. Den Rahmen dafür liefert die Programmsektion „Keine Angst“, mit der das Filmarchiv Austria das österreichische Kino der Achtziger Jahre in den Blick nimmt.

„Angst“ schildert frei nach wahren Ereignissen die Geschichte eines Mörders. Gerade aus dem Gefängnis entlassen, begibt sich dieser auf die Suche nach seinen nächsten Opfern und wird dabei durch reine Lust angetrieben. Das Schauspiel, die Kameraarbeit sowie der Soundtrack stellen hier bis heute brillante Bausteine eines ansonsten durchaus streitbaren Werkes dar.

 

„Perfect Days“

Wim Wenders schrieb mit Werken wie „Paris, Texas“ oder „Der Himmel über Berlin“ (deutsche) Filmgeschichte. Mit „Perfect Days“ zeigt die Viennale nun den neuen Film des Regisseurs. Die deutsch-japanische Koproduktion wurde beim Filmfestival in Cannes mit dem Preis der Ökumensichen Jury ausgezeichnet und kommt somit schon mit reichlich Vorschusslorbeeren daher. Kōji Yakusho erhielt zudem den Preis als bester Schauspieler.

Im Film beobachten wir den Alltag von Hirayama, der in Tokio ein genügsames, jedoch gänzlich zufriedenes Leben führt. Sein Geld verdient er mit dem Reinigen von Toiletten und in seiner Freizeit widmet er sich seinen Leidenschaften – der Musik, den Büchern und dem Fotografieren von Bäumen. Im Laufe des Films wird schließlich nach und nach mehr über die Vergangenheit von Hirayama offenbart.

 

Vor oder nach dem Kino noch Lust auf einen Schmankerl? Dann check unsere Neueröffnungen im September aus!

Mehr zum Thema