Kennst du das? Du hast eine Zuckerwattemaschine, einen Campingkocher oder ein Banjo daheim liegen, das Staub sammelt, bis es einmal im Jahr hervorgeholt und verwendet wird. Klaro, manchmal gibt es Dinge, die wir wirklich brauchen, keine Frage. Die Welt wäre aber eine schönere und nachhaltigere, wenn wir auch Andere an unserer Zuckerwattenmaschine oder unserer Büchersammlung teilhaben lassen würden! Hier findest du einige Orte und Ressourcen, mit denen das in Wien ganz gut klappt.

 

Frag Nebenan

Deine Nachbarschaft ist jetzt auch im Cyberspace! Das Ziel von »Frag Nebenan« ist es, die Anonymität der Großstadt zu überwinden und die Leute – zumindest digital – zusammenzubringen. Die digitale Nachbarschaft könnte, zugegeben, ein wenig größer sein, aber ein paar wenige digitale Nachbar*innen sind besser als keine! Vor allem die Tauschkultur wird hier großgeschrieben: Menschen fragen nach Schraubenziehern, Umzugskisten oder auch Ratschlägen. So kannst du, mit ein wenig Glück, selber zu einer besseren Tauschkultur beitragen und dabei vielleicht sogar die ein oder andere nette Nachbarin kennenlernen!

 

Kostnix-Laden

Erlgasse 27, 1220 Wien

Im »Kostnix-Laden« gibt es keine Preisschilder. Ja, du hast richtig gehört – alles, was du hier findest, ist gratis zu haben. Du musst nicht einmal eine Gegenleistung dalassen! Natürlich kannst du das aber, wenn du zuhause noch funktionierende Dinge hast, die du gerade nicht brauchen kannst. Eine Liste an erwünschten bzw. unerwünschten Sachen findest du online, denn der Laden soll schließlich kein Ersatz für eine Sperrmüllhalde sein. Weil der »Kostnix-Laden« aber ohne Profit betrieben wird, hat er leider nur Montags und Freitags geöffnet, also schau lieber einmal zu oft auf die Öffnungszeiten bevor du dich nach Transdanubien aufmachst.  

 

Öffentliche Bücherschränke

Bücherregale wandern zunehmend aus den Wohnzimmern in die Straßen der Stadt und das finden wir schön. Die Schränke stehen in vielen Bezirken Wiens und halten garantiert Unerwartetes für dich bereit. Aber selbst, wenn du selber schon genug Lesematerial hast, ist es ein guter Ort, um deinen alten Büchern eine zweite Chance zu bieten. Warum also nicht einmal deinen eigenen Bücherschrank aussortieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen?

Eine Auswahl der besten Bücherschränke der Stadt findest du übrigens HIER.

 

Leila Leihladen

Grundsteingasse 20, 1160 Wien

Wie wär’s mit einem Affenkostüm für einen Euro am Tag, oder einem Dörrgerät? Bei »Leila« findest du vor allem Gerätschaften und Dinge, die du in der Regel sowieso nicht oft verwendest. Wir finden das Konzept absolut wundervoll, weil Leihen so viel nachhaltiger als Kaufen ist und auch die Preise absolut fair sind. Eine Liste der Dinge findest du online, wo du sie auch reservieren kannst. Die Abholung passiert vor Ort in der Grundsteingasse, wo du das Gerät auch wieder zurückbringst – hoffentlich unversehrt!

 

Shareonimo

Während »Leila« wie eine Bibliothek der Dinge ist, ist »Shareonimo« ein digitales Tauschportal ohne zentrale Filiale. Das kann ganz praktisch sein, wenn Ottakring nicht um’s Eck liegt. Außerdem kannst du hier auch selber Geräte zum Ausleihen anbieten, was du bei »Leila» nicht kannst. Es gibt allerdings einen Nachteil: »shareonimo« ist wesentlich teurer als »Leila«. Oft zahlst du hier das fünffache – das kann sich aber auch als Vorteil erweisen, wenn du die Person mit der ersehnten Schlagbohrmaschine bist und sie hier feilbietest!

 

Spielebox

Albertgasse 37, 1080 Wien

In der berühmt berüchtigten »Spielebox« gibt es über 8000 Spiele, die darauf warten, von dir gespielt zu werden! Schon gut, einige davon sind vielleicht eher dem Zielpublikum Volksschulkind vorbehalten, aber auch für Student*innen gibt es genug Spiele für einen gemütlichen Spieleabend. Du kannst die Spiele bis zu mehrere Wochen lang gegen Kleingeld ausleihen, solltest sie aber mindestens einen Tag im Voraus vorbestellen, damit alles gut geht. Den ganzen Spielekatalog findest du online, aber das Personal vor Ort kennt sich super aus und kann dir gute Empfehlungen geben, damit dein Spieleabend nicht zum Flop wird.

 

Kleidertauschparties

Das sind Partys oder Veranstaltungen, an denen du all das mitbringst, was in deinem Kleiderschrank seit Jahren Staub fängt. Nach einer Wühlrunde findest du vielleicht dein neues Lieblingsteil und wirst gleichzeitig deine alte Kleidung los. Eine wichtige Adresse in Wien ist die »Wiener Wäsch«, die regelmäßig und kostenlos solche Veranstaltungen organisiert. Oder veranstalte selber eine Kleidertauschparty, deine Freund*innen werden es dir danken! Dasselbe Prinzip lässt sich natürlich auch auf Make-up, Schmuck, Pflanzen und viel mehr anwenden.

 

Pflanzentauschbörse

Pflanzentauschregale der GB*:

Max-Winter-Platz 23, 1020 Wien

Menzelstraße 8, Stiege 2, 1210 Wien

Scherbangasse 4, 1230 Wien

Du wirst mit deiner Forellenbegonie einfach nicht warm? Kein Problem! Es gibt auch Pflanzentauschbörsen, bei denen du dir eine neue grüne Mitbewohnerin nachhause holen kannst. Eine Anlaufstelle ist die Organisation GB*, die laufend solche Events organisiert. Die Termine werden auf der Website kundgemacht, aber es ist auch nicht tragisch, wenn du einen Wunschtermin verpasst hast – vor einigen Büros der GB* stehen in den wärmeren Monaten nämlich Regale, die für regen Pflanzenaustausch aufgestellt wurden! Bevor du losgehst, wirf einen Blick auf die Öffnungszeiten der jeweiligen Büros, weil die Regale nicht Tag und Nacht draußen stehen.

 

Fairteiler

Diese öffentlichen Kühlschränke stehen versteckt in vielen Winkeln von Wien und sind eine Möglichkeit, zum Beispiel deine überschüssigen Eier loszuwerden, bevor du auf Urlaub fährst. Du kannst auch vorbeischauen, um dir selber Lebensmittel zu holen und vielleicht sogar eine ganze Mahlzeit aus dem Fairteiler auf den Tisch zaubern! Lebensmittel retten kann so gut schmecken.

 

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Design, 10.1.20