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Radltour auf den Kahlenberg: Ausflug mit Aussicht

Schnapp dir dein Bike und erklimme den Kahlenberg – Schweißperlen inklusive, aber die Aussicht lohnt sich!
Autor:in
Alina Lindermuth
05.05.2018

Eine kleine Wiener Radtour auf den Kahlenberg ist gut schaffbar, bringt Aussicht, Bräune im Gesicht und wirklich nur ganz wenige Spatzen. Hier ein Plan, wie ihr die 4 Etappen gut meistern könnt - inklusive den besten Lokal- und Heurigenstopps.

Fakten:

Distanz: 30,6 Kilometer
Höhenmeter: 296 Meter
Fahrzeit: 2-3 Stunden
Spaßfaktor: groß bis riesig

Etappe 1: Friedensbrücke - Katholischen Kirche Weidling

Distanz: 12,0 Kilometer

Route: am Donaukanal entlang bis zur Donau – weiter entlang der Donau auf der Donaustraße – Abzweigung links auf die Wiener Straße bis Abzweigung rechts Weidlinger Straße – entlang der Weidlinger Straße bis zur Katholischen Kirche Weidling

Ausgangspunkt für diese Radltour ist die Friedensbrücke. (Alle, die sich schon vor Distanz und Höhenmetern fürchten – und zum Beispiel in Ober St. Veit wohnen – können bis dahin noch mit der U-Bahn anreisen.) Von dort geht es luftig leicht den Donaukanal entlang in Richtung Norden. Unterwegs auf dem Radweg kann man die „Löwenbrücke“ an der Nussdorfer Wehr- und Schleusenanalage bewundern (und vielleicht auch schon den ersten Stopp einlegen, sofern das nach Kilometer Drei notwendig ist.)

Mehr Infos zur von Otto Wagner gestalteten Brücke, findest du hier.

Von den Löwen geht es dann weiter an der „richtigen Donau“ entlang, wo man an den Donau-Kreuzfahrtschiffsanlegestellen Slalom um die weißhaarigen Urlauber fahren kann, die dort aus den niedrigen Booten strömen. Das gemütliche Radeln an der schönen blauen Donau geht noch bis zum Ende der Donaustraße, wo ihr (nach einem kurzen Stück über die Wiener Straße) rechts auf die Weidlinger Straße abbiegt.

Noch immer luftig leicht bei wenig Steigung empfiehlt es sich die verbleibende Puste zu nutzen und dem Weidlingbach entlang Radler-Lieder zu pfeifen, während es in das Tal hineingeht. Nach wenigen Kilometern habt ihr die erste Etappe geschafft! Die katholische Kirche Weidling ist ein schönes Örtchen, um am Bankerl vor dem Gemäuer (viel!) Wasser zu trinken und ein Weilchen das beschauliche Dorfleben zu betrachten.

Etappe 2: Katholische Kirche Weidling - Cobenzl

Distanz: 9,1 Kilometer

Route: entlang der Hauptstraße und später Sieveringer Straße bis zur Abzweigung Höhenstraße – entlang der Höhenstraße bis zum Cobenzl

Wieder zurück im Sattel solltet ihr die Turnpatschen gut geschnürt, die Sonnencreme nachgeschmiert und euren Wasserhaushalt aufgefüllt haben. Denn die Spatzen, von denen oben die Rede war, werden auf den nächsten knapp 10 Kilometern entstehen. Zugegeben, jetzt wird es ein bisserl zach – aber die 223 Höhenmeter sind auf jeden Fall schaffbar.

Entlang der Hauptstraße (Ja, nur „Hauptstraße“) geht es gemächlich auf den Kahlenberg hinauf – Kehre um Kehre – da kann man sich schon ein bisschen wie auf der Tour de France fühlen. Es empfiehlt sich – spätestens ab der Sieveringer Straße (in die die Hauptstraße automatisch übergeht) einen sehr kleinen Gang zu wählen, damit das Beißen in den Oberschenkeln nicht zu stark wird.

Räder ohne Gangschaltung sind hier mehr als ungeeignet.

Wenns schon wieder flacher wird, habt ihr das härteste Stück hinter euch gelassen – Gratulation! In der Euphorie dann aber nicht die Abzweigung „Höhenstraße“ verpassen, über die es relativ gemütlich die letzten Meter bis zum Cobenzl geht.

Verdienterweise könnt ihr euch dort im Radleroutfit und (stolz) verschwitzt zwischen die lahmen Spaziergänger, die die Höhe mit Bus oder Auto überwunden haben, vor das Cobenzl Luftschloss setzten und bei Kaffee und Kuchen die Aussicht genießen. Bis sich eure Nachbarn über den Schweißgeruch beschweren. Spätestens dann ist es Zeit für die dritte Etappe. Die guten Nachrichten: Ab jetzt geht es eigentlich nur noch bergab! (Was wenigstens einmal etwas positives bedeutet!)

Etappe 3: Cobenzl – Mayer am Nussberg

Distanz: 2,8 Kilometer

Route: entlang der Höhenstraße bis zur Abzweigung Krapfenwaldgasse – über die Krapfenwaldgasse zur Abzweigung auf den Mountainbike-Weg – über den Mountainbike-Weg bis zum Mayer am Nussberg

Weiter geht es über die gepflasterte Höhenstraße.

Die ab 1934 aufwendig manuell verlegte Pflastersteinstraße war ein Teil des Programms zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit zu dieser Zeit. Wenn man da mit dem Radl heute drüber holpert, kann man sich gut vorstellen, wie personenintensiv diese Arbeit gewesen sein muss.

Bei den Kontemplationen über den Arbeitsmarkt der dreißiger Jahre solltet ihr aber keinesfalls die Abzweigung auf die Krapfenwaldgasse verpassen.

Von dort aus gibt es wieder viel zu sehen: Den Georg aus Wien zum Beispiel, wie er sich am Parkplatz fertig fürs „Krapfenwaldl“ macht, weil der „immer“ dort ist! Oder die Grillage auf den umliegenden Wiesen, die den Charme der Donauinsel-Grillzonen versprühen. Direkt beim Krapfenwaldbad – Parkplatz zweigt nun nach links ein „Mountainbike-Weg“ ab, den man auch locker mit normalem Radl befahren kann. Nichts wie rauf auf den „Trail“ und gemütlich durch die Wiesen und Weinberge bis zum Mayer am Nussberg. Nächste Etappe geschafft!

Wir empfehlen, das Radler-Dress zu lüften und die Turnpatschen zu lockern und nun in einem Liegestuhl ein Gläschen Traubensaft (frisch oder vergoren) und ein zwei Heurigen-Schmankerl zu genießen.

Für die ganz Fleißigen unter euch, die ein kleines Picknick mit auf den Berg hinauftransportiert haben: Nur wenige Meter entfernt findet man unzählige Plätzchen zwischen den Weinreben, wo man ungestört picknicken oder auch ein bisschen einnicken kann. Wie gesagt: Verdient nach dem Anstieg!


Etappe 4: Mayer am Nussberg - Friedensbrücke

Distanz: 6,7 Kilometer

Route: entlang der Kahlenberger Straße hinunter bis zur Nussdorfer Lände – entlang am Donaukanal bis zur Friedensbrücke

Bei der letzten Etappe braucht man mehrheitlich nur noch eine Muskulatur: Die der Hände. Es geht nämlich über die Kahlenberger Straße (zuerst recht steil!) bergab. Fahrt langsam und genießt dabei die Aussicht! Folgt der Straße, bis ihr wieder zurück herunten in der Stadt seid und ziemlich genau bei der Löwenbrücke herauskommt.

Die letzten Kilometer am Donaukanal entlang sind jetzt ein Kinderspiel. Die Spatzen in den nächsten Tagen werdet ihr gar nicht mehr spüren – vor Lauter Freude über Ausflug, Selfies und Bräune im Gesicht.

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