Wiens Film Szene erlebt den Höhepunkt des Jahres, die Jagd nach den begehrten Taschen geht los und Menschen gehen zu den lustigsten Tageszeiten ins Kino: die Viennale findet von 25. Oktober bis 8. November statt. Der Ticketverkauf startet am Samstag, 20.10. um 10 Uhr. Also such dir am besten deine Lieblingsfilme vorab raus, damit du nur mehr auf „Bestellen“ klicken musst – die beliebtesten Filme sind noch am selben Tag ausverkauft.

Dieses Jahr neu: die Unterscheidung in Spielfilm und Dokumentation wurde für das Festival aufgehoben, zur Freude vieler Filmschaffender. Bei vielen Filmen fällt die Kategorisierung in ein bestimmtes Genre ohnehin schwer, warum also nicht weglassen. Weiters wurde die Kooperation mit dem österreichischen Filmmuseum erweitert. Das Filmmuseum dient nicht mehr nur als Heimat für die Retrospektive sondern auch als zusätzliches Festivalkino.

 

Viennale Festivalzentrum im MQ

Das Festivalzentrum ist bereits zum zweiten Mal in der Kunsthalle, wo untertags zahlreiche Gespräche und Lectures stattfinden, bei denen man sich mit Filmemachern austauschen kann. Abends wird, wie immer, gefeiert – und das bei freiem Eintritt.

Wer sich bei der großen Auswahl an Filmen gar nicht entscheiden kann, kann sich an unseren subjektiven Lieblingsfilmen orientieren:

 

Spielfilme

Leave no Trace von Debra Granik

USA, 2018

Wann: 5.11., 20.15 Uhr im Gartenbaukino / 7.11., 15.30 Uhr im Stadtkino im Künstlerhaus

Vater und Tochter leben zurückgezogen in einem Naturschutzgebiet in Oregon fern ab der Zivilisation. Als die beiden zwangsweise wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden sollen, reagieren sie unterschiedlich. Ein Film in Wald- und Naturtönen und der Versuch verschiedene Arten von Freiheit zu zeigen. In Anwesenheit von Debra Granik.

 

RAY & LIZ von Richard Billingham

GB, 2018

Wann: 26.10., 21 Uhr im Gartenbaukino / 28.10., 18 Uhr im Künstlerhaus

Ray & Liz sind die Eltern des Filmemachers und Hauptfiguren seiner Dystopie. Billingham dokumentiert der Verfall seiner Familie in einer Sozialwohnung in faszinierender Kameraführung. In Anwesenheit von Richard Billingham.

 

Lazzaro Felice von Alice Rohrwacher

I/CH/F/D, 2018

Wann: 25.10., 23 Uhr / 26.10., 12.30 Uhr

Wo: Gartenbaukino

Lazzaro, ein junger Mann in einer verwunschenen Dorfgemeinschaft in Italien altert als einziger Bewohner nicht. Der Film ist eine Mischung aus Märchen und Neoliberalismus und überrascht mit jeder Szene. In Anwesenheit von Alice Rohrwacher und Lav Diaz.

 

Black Mother von Khalik Allah

USA/Jamaika, 2018

Wann: 26.10., 15.30 Uhr im Stadtkino im Künstlerhaus / 7.11., 21 Uhr im Filmmuseum

Ein Portrait über Jamaika abseits von Klischees. Der Fotograf Khalik Allah zeigt mit dem Filmmaterial die Spiritualität, die Symbolik schwarzer Mutterschaft und die Verhältnisse der Menschen untereinander. 

 

Fausto von Andrea Bussman

Mexiko/Kanada, 2018

Wann: 26.10., 11 Uhr im Metro Kino, Historischer Saal / 31.10., 15.30 Uhr im Stadtkino im Künstlerhaus

Foto: Fausto © Viennale

Von der Filmemacherin erfundene Geschichten verweben sich mit einer durchdringenden Erzählerstimme zu einem großen Ganzen. Von Toten, die in zwei Gräbern wohnen, blinden Tieren und im Kreis tanzenden Schildkröten.

 

First Reformed von Paul Schrader 

USA, 2017

Wann: 26.10., 15.30 Uhr / 31.10., 23 Uhr

Wo: Gartenbaukino

Pfarrer Ernst Toller (gespielt von Ethan Hawke) ist nach einem Gespräch mit einem suizidgefährdeten Gemeindemitglied in einer Glaubenskrise und sucht nach einem Ausweg. Düster. Ebenfalls mit dabei: Amanda Seyfried.

Filme aus Österreich und Retrospektiven gibt's auf der nächsten Seite.

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Kultur, 16.10.14