Verborgen, abgeschoben, liebevoll: die „Rohe Kunst“

Tausende an Kilometern sind die bunten Bilder gereist. Nicht dabei: Die Künstlerin. Sie blieb Zuhause. Zuhause in der Psychiatrie. Aloise Corbaz war schizophren – und überhaupt hätte sie sich selbst nicht als Künstlerin bezeichnet. Sie malte, um ihre Welt zu zeigen: ein kindlich verspieltes, buntes Universum.

Wie Corbaz ging es vielen international bekannten Künstlern der Art Brut, der „rohen Kunst“. Sie lernten nicht, was Kunst war oder zu sein hatte, sie werkten und pinselten einfach drauf los. Heraus kamen Kunststücke, die Verborgenes, Abgeschobenes, aber auch Liebenswürdig-Phantasievolles ausstrahlen.

Das Gemälde Brevario Grimani (um 1950) von Aloise Corbaz. Die Künstlerin wurde 1886 in Lausanne geboren und verstarb 1964. Foto: © César Decharme.

 

Wie die Art Brut aus der Psychiatrie ausbrach

Doch wie kamen die Art-Brut-Werke überhaupt aus der Psychiatrie heraus – und hinein in die Museen der Welt? In vielen Kliniken landeten die Bilder und Objekte vermutlich erstmal im Müll – bis sich einige Sammler für die Kunst interessierten. Der Kunsthistoriker und Arzt Hans Prinzhorn sammelte etwa „rohe Kunst“ aus ganz Europa und veröffentlichte 1922 das Buch „Bildnerei der Geisteskranken“.

Eine schönere Beschreibung für die Kunstströmung fand bald Jean Dubuffet. Nach dem zweiten Weltkrieg suchte der französische Künstler nach Werken aus Psychiatrien und gab diesen den Namen „Art Brut“: Wie rohe Diamanten eben, die im Vergleich zur klassischen Kunst nicht geschliffen, aber genauso wertvoll waren.

Die Art Brut hat unzählige Facetten. Seit einem guten Jahrzehnt zieht sie zunehmend Menschen in den Bann ihrer Emotion. Die Strömung steht mittlerweile nicht mehr nur für Kunst aus der Psychiatrie, sondern für alles Schaffen von geistig Beeinträchtigten, behinderten Menschen und mediumistischen Künstlern. Oft zählen auch Kinder oder Laien dazu.

 

Frauenpower – finally! 

Emanzipation? Auch in der Art Brut einst ein schwieriges Thema. Denn Männer hatten die Macht über die Veröffentlichung von Werken. Psychiater, Kunsthistoriker und Publizisten – fast alle waren damals männlich. Die meisten unter ihnen bevorzugten Bilder und Objekte von ebenfalls männlichen Patienten.

Noch heute finden sich Art-Brut-Museen, in denen Künstlerinnen nicht oder unterrepräsentiert sind. Das will nun das Bank Austria Kunstforum Wien ändern. Am 15. Februar öffnet die Ausstellung „Flying High: Künstlerinnen der Art Brut“ – und zu sehen gibt es eine geballte Ladung an Frauenpower aus der rohen Kunst.

Die Ausstellung könnt ihr bis zum 23. Juni 2019 im Bank Austria Kunstforum Wien, Freyung 8 im ersten Bezirk sehen.

 

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Dieses Advertorial entstand in Kooperation mit dem Bank Austria Studentenkonto.

 

Einleitungs- und Headerbild: Darya Kraplak via Unsplash / Beitragsbild: César Decharme

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