Das Wetter in Wien spielt aktuell vielleicht verrückt, aber die Kultur-Tipps für den April lassen keine Wünsche offen. Egal ob du auf digitale Kunst, feministisches Kino oder nostalgische Popkultur stehst: Hier kommen die spannendsten Empfehlungen mit einer extra Portion Frauen*power!
Theater-Highlights
SHOWDOWN IM VOLKSTHEATER
Volkstheater - Arthur-Schnitzler-Platz 1, 1070 Wien
Auch die schönsten Zeiten gehen einmal zu Ende. Mit einem eindrucksvollen SHOWDOWN nimmt das Volkstheater Wien Abschied von der Intendanz Kay Voges. Im April und Mai habt ihr noch die einmalige Chance, Stücke wie Krankheit oder moderne Frauen, Malina oder Fräulein Else auf der Bühne zu erleben. Sichert euch jetzt Tickets für Theateraufführungen, Konzerte und Gespräche, die in Erinnerung bleiben.
Neue Ausstellungen in Wien
Radical Software: Women, Art & Computing 1960–1991
Kunsthalle Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien
Lange bevor Internet und Laptops zum Alltag gehörten, haben Künstlerinnen bereits mit Großrechnern experimentiert – und damit digitale Kunstgeschichte geschrieben. Die Ausstellung Radical Software: Women, Art & Computing 1960–1991 holt genau diese Pionierinnen vor den Vorhang.
Gezeigt werden über 100 Arbeiten von 50 Künstlerinnen – von abstrakter Computergrafik über performative Installationen bis hin zu algorithmisch erzeugten Texten. Viele Werke entstanden in Uni-Labors oder mit den ersten Heimcomputern. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf den Tools, sondern auch auf den Themen: Feminismus, Technik, Körper, Kontrolle – und wie sich Künstlerinnen in einer von Männern dominierten Tech-Welt ihren Platz geschaffen haben.
Girl Meets Manga
MAK - Stubenring 5, 1010 Wien
Was Mangas mit Feminismus, Konsumkritik und persönlicher Selbstfindung zu tun haben? Die Ausstellung GIRL MEETS MANGA im MAK zeigt von 2. April bis 17. August 2025, wie tief japanische Comics in gesellschaftliche Themen eintauchen – und dabei besonders junge Frauen prägen.
Kuratiert von Mio Wakita-Elis, die selbst in den 80ern im Großraum Tokio aufwuchs, verknüpft die Schau persönliche Erfahrungen mit popkultureller Analyse. Zwischen Herzschmerz und Heldinnenpower spiegeln Mangas gesellschaftliche Erwartungen – oft überraschend progressiv.
Zu sehen gibt’s eine breite Auswahl ikonischer Manga-Bände, dazu Musik, Illustrationen und japanische Alltagsobjekte. Im Epilog erzählen Wienerinnen, wie Mangas heute ihre Realität beeinflussen.
Ein Pflichttermin für alle, die Popkultur feiern und wissen wollen, wie Comics Identität formen.
ALL TOMORROW’S PARTIES - TWEN: DAS MAGAZIN DER SECHZIGER JAHRE
Westlicht- Westbahnstraße 40, 1070 Wien
twen war das Magazin, das ab 1959 den deutschsprachigen Zeitschriftenmarkt komplett aufmischte. Es stand für alles, was das konservative Nachkriegsdeutschland nicht wollte: sexuelle Befreiung, Hedonismus, internationale Fotokunst, Popkultur und linke Gesellschaftskritik. Unter der Art Direction von Willy Fleckhaus wurde twen zur Designrevolution – mit doppelseitigen Fotografien, minimalistischer Typografie und radikaler Bildsprache.
Inhaltlich mischte die Zeitschrift Politik, Lifestyle und Tabubrüche: Es ging um Abtreibung, Homosexualität, Antisemitismus, Gleichberechtigung und Gegenkultur. Damit war twen weit mehr als ein Jugendmagazin – es war Sprachrohr und Stilbibel zugleich.
Film-Empfehlungen
"Ein Tag ohne Frauen" – Der Film zum isländischen Frauenstreik
Island, 1975: 90 Prozent der Frauen streiken – keine Arbeit, kein Haushalt, kein Kinderbetreuungsdienst. Das Land steht still, Gleichberechtigung wird Realität.
„Ein Tag ohne Frauen“ erzählt diese bahnbrechende Bewegung erstmals aus der Sicht der Aktivistinnen – mit Humor, kreativen Animationen und einer starken Botschaft. Zum 50. Jahrestag des Streiks kommt der Film ins Kino und zeigt, wie kollektiver Protest eine Gesellschaft verändern kann. Inspirierend, witzig und absolut sehenswert.
Nur noch kurze Zeit – also ab ins Kino!
The Last Showgirl – Wenn der letzte Vorhang fällt
Shelly ist seit 30 Jahren Showgirl in Las Vegas – Glitzer, Bühne und Routine sind ihr ganzes Leben. Doch als die Razzle Dazzle Show eingestellt wird, gerät alles ins Wanken.
Zusammen mit ihrer besten Freundin Annette kämpft sie sich durch die letzten Shows und stellt sich endlich ihrer Vergangenheit. Als sie den Kontakt zu ihrer längst entfremdeten Tochter sucht, steht plötzlich mehr auf dem Spiel als nur das Karriereende.
Regisseurin Gia Coppola erzählt in The Last Showgirl vom Abschied, Neuanfang und der Kraft, alte Wunden zu heilen.