Die erste Klima Biennale Wiens

Die Rolle von Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft auf dem Weg dorthin soll auf der Klima-Biennale beleuchtet werden. Und die Teilnahme der Besucher*innen ist ein wichtiger Bestandteil des Festivals!

Wien soll zum Ort werden, wo sich jede*r mit Lösungswegen für die Klimakrise beschäftigt. Über 100 Partner*innen sind am Festival beteiligt, darunter Unis, Museen und Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace.

Für den Festivalpass gibt es keinen fixen Preis. Nach dem Motto: Zahle, was es dir wert ist! Er ist vom 5. April bis zum 14. Juli 2024 unter anderem für alle Veranstaltungen und Ausstellungen auf dem Areal des Nordwestbahnhofs und im Foto Arsenal Wien gültig sowie für eine Ausstellung im Kunsthaus Wien. Der Eintritt zum MAK oder der Kunsthalle Wien ist durch den Festivalpass zum Beispiel auch ermäßigt.

Die Eröffnungswoche vom 6. bis 14. April

In der Opening Week gibt es ein dichtes Programm! Man kann Talks besuchen, zum Beispiel am 12. April zum Thema „Der Wald in der Krise”, einen Meditationsworkshop am 10. April, ein Konzert des „VIENNA REED QUINTET” am 7. April undLectures wie „Fish’n Sprizz -Zukunftsperspektiven für das Lebensmittelsystem” am 8. April oder „Re:use Architecture mit Breathe Earth Collective” am 9. April. Zum Queer feministischen Performance-Abend wird am 11. April geladen. Workshops wie „Meme thinking and Meme Making” am 8. und 9. April und Führungen durch die Biennale-Orte ergänzen das Angebot.

Das Festivalareal am Nordwestbahnhof

Fotocredits: Claudius Schulz

In einer Halle in der Nordwestbahnstraße 16 ist die Ausstellung „Songs for the Changing Seasons” zu sehen. In seh-und hörbarer Form setzen sich Künstler*innen aus aller Welt mit den Veränderungen der Natur auseinander. Bei der Herstellung der Kunstwerke wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Brotfiguren einer chilenischen Künstlerin wurden beispielsweise vor Ort in Wien bei Ströck aus übrig gebliebenem Teig gebacken. Sie sind von den Brotfiguren beim chilenischen Allerheiligenfest inspiriert. 

Aus einem Lautsprecher ertönt ein Audio über die industrielle Lachszucht, die die Tiere und die Umwelt schädigt. Der menschlich-tierische Gesang von Sofia Jernberg bildet die vorherrschende Geräuschkulisse der Halle. Ein Schwarm an Fischzeichnungen, Vogelbehausungen, ein Meermann und ein Landschaftsgemälde laden zu einem Spaziergang durch Wasser, Luft und Land ein. Die zentralen Themen sind Liebe und Trauer sowie Wiedergutmachungen von Umweltschäden.

Eine zweite Ausstellung -„Design with a Purpose” -zeigt nachhaltige österreichische Designprodukte und wurde zusammen mit der Vienna Design Week umgesetzt. Auch die „Biofabrique Vienna” ist auf Nordwestbahnhof beheimatet: Hier dreht sich alles um die Frage, wie man Materialien für zukünftige Stadtprojekte aus ungenutzten lokalen Ressourcen gewinnen kann. Die „Biofabrique Vienna” ist eineKooperation zwischen dem Atelier LUMA, der Wirtschaftsagentur Wien und einem Institut der TU Wien.

Das Gelände am Nordwestbahnhof besteht nicht nur aus einem Indoor-sondern auch einem Outdoorbereich, der mit geretteten Pflanzen geschmückt wurde. In den nächsten Monaten werden am Areal verschiedene Events stattfinden, wie Tee-und Kräuterworkshops und Verkostungen von Staud’s Wien Lebensmitteln, aber auch Angebote der TU, der Angewandten und der Akademie der bildenden Künste. Einen Heurigen zum Schmausen und eine konsumfreie Zone wird es auch geben. Und wer mit Kindern vorbeikommt, kann sich auf Angebote für die Jüngsten freuen.

 

Im KunstHausWien liegt die Biennale Zentrale 

Der Ort wurde perfekt gewählt, denn das Museum wurde erst vor Kurzem nachhaltig saniert und wurde bereits 2019 als erstes Grünes Museum Österreichs ausgezeichnet.  

Die im Festivalpass inkludierte Ausstellung „Into the Woods” zeigt anhand von Werken verschiedener Künstler:innen, wie das Ökosystem Wald unter anderem durch die Klimakrise bedroht wird. Fotos, Zeichnungen und Videos rund um internationale Wälder zieren zwei Etagen des KunstHausWien. Auch das ein oder andere Stück Natur wurde künstlerisch verarbeitet.  

Im Projekraum der Garage findet man die interaktive Installation „Arapolis” von Baltic Raw Org. Sie thematisiert eine postapokalyptische Zuflucht im Jahr 2070 und lädt dazu ein, über den Klimanotstand nachzudenken. 

Die Biennale Zentrale wird außerdem zum Ort von Repair-Cafés, Workshops, Konzerten, Talks und am 24. und 25. Juni findet hier der erste Wiener Klimagipfel statt! 

 

Auch das MAK ist  Schauplatz der Klima Biennale

Noch bis zum 26. Mai kann man im „MAK Plakat Forum: NICHTS IST ERLEDIGT!” 25 Plakate zum Thema Umweltverschmutzung und Klimaveränderung betrachten. 

Vom 1. Mai bis zum 11. August beherbergt das MAK die immersive Rauminstallation „Terminal Beach” vom Künstler*innenkollektiv Troika. Auf einer LED-Wand wird ein dystopisches Video zu sehen sein, in dem ein Roboter mit einer Axt auf einen Baum einschlägt, der sich in einer Landschaft befindet, die verlassen von jeglichem natürlichen Leben ist. Das Video zeigt nicht nur die Sicht durch die Kamera, sondern auch die des Täters und des malträtierten Baums. Zusätzlich zum Video werden unter anderem 3D-gedruckte Objekte gezeigt. Nicht-menschliche Intelligenz ist eines der Themen der Ausstellung.  

Von 30. August bis 8. September wird die Ausstellung „Critical Consumption” gezeigt, die sich mit Themen der Modeindustrie, etwa den schlechten Produktionsbedingungen und der Umweltzerstörung durch Textilmüll auseinandersetzt. Fragen wie „Wer kann sich Konsumverweigerung überhaupt leisten?” werden auch behandelt. Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich. 

 

Aktivismus Camp  und Ausstellungen in ganz Wien 

Außer dem MAK sind noch Museen wie das Weltmuseum oder Galerien wie KEX - Kunsthalle Exnergasse dabei. Die „Immediate Matters”-Ausstellungen finden an freien Kunsträumen in ganz Wien von 16. bis 18. April statt. 

Das Aktivismus Camp ist Freiraum von Klimaaktivist*innen für die Öffentlichkeit: Man kann am Protesttraining mit der Letzten Generation teilnehmen oder Workshops zur Kampagnenentwicklung von Greenpeace besuchen. 

Weitere Partner*innen des Festivals sind zum Beispiel GLOBAL2000, die Brunnenpassage, das Admiral Kino und Fridays for Future. Die Biennale wird von drei Ressorts der Stadt Wien finanziell und inhaltlich unterstützt, die Bank Austria und die Wiener Stadtwerke unterstützen das Festival als Sponsoren. 

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