Selbstverständlich finden sich unzählige Frauen, über die man ganze Bücher schreiben könnte - wurde in den meisten Fällen ja auch schon gemacht. Ich sage nur: Anne Frank, Michelle Obama, Sophie Scholl, Malala Yousafzai, Deborah Feldman, Greta Thunberg, Diane Perry, Amelie Earhart, Billie Jean King, Frida Kahlo.. die Liste an bekannten, starken, charismatischen und inspirierenden Frauen ist bis in alle Ewigkeit fortführbar.
Die folgenden sechs Frauen haben völlig unterschiedliche Leben. Eine von ihnen kämpft für Gleichberechtigung, die andere schießt beeindruckende Fotos und wieder eine andere.. ach.. lies einfach selbst, aber unbedingt bis zum Schluss!
Elfie Semotan
Elfie Semotan ist eine der berühmtesten Fotografinnen Österreichs - während viele vor allem ihre berühmten Mode- bzw. Werbefotografien kennen, gibt es auch wahnsinnig beeindruckende Portraits, Stillleben und Landschaftsfotografien von der Künstlerin. In Paris stand sie anfangs als Model vor der Kamera, bis sie dann entdeckte, dass sie lieber selbst fotografiert. Wieder zurück in Wien begann Elfie Semotans aufregende Fotograf*innen-Karriere, zu Beginn mit hochkarätigen Werbefotografien - schließlich aber auch mit beeindruckenden Portraits für internationale Magazine. Neben diesen Werken wurde die Künstlerin auch mit Reisedokumentationen und Künstler*innenportraits beauftragt.
Momentan (ab 5.5.) werden ihre inspirierenden Werke mit einer großen Retrospektive im KUNST HAUS WIEN gewürdigt. Die Ausstellung heißt "Haltung und Pose" und zeigt über 150 Werke aus sechs Jahrzehnten von Elfie Semotans Schaffenszeit als Fotografin.
Alle Infos zur Ausstellung findest du hier!
Johanna Dohnal
(1939-2010)
Die österreichische Politikerin Johanna Dohnal war ab 1990 die erste Frauenministerin Österreichs und gilt bis heute als Ikone der Frauenbewegung. Moment, eine Politikerin kann eine Ikone der Frauenbewegung sein? Sie schon, denn sie kämpfte (in der SPÖ) für Frauen und schlug damit derart große Wellen in der männerdominierten Politikwelt, dass sie maßgebliche gesellschaftliche Errungenschaften und eine Vielzahl an Reformen zugunsten von Frauen in Österreich erzielte. Im Dokumentarfilm „Die Dohnal“ kann man den Lebensweg der liebenswerten Frauenministerin genauer unter die Lupe nehmen.
Noch mehr spannende Dokus zum Thema Feminismus findest du hier.
Miriam Lancewood
Miriam Lancewood, 36, lebt seit gut zehn Jahren in der Wildnis. Nein, nicht wie du dir das vorstellst - noch viel ärger! Die Niederländerin hat keinen Job, keine Wohnung, kein Bett, kein Auto, keine Kranken- oder Pensionsversicherung, kein Smartphone, keinen Laptop, keine Kaffeemaschine und sicherlich auch keine Internetverbindung. Sicherheiten, so wie du und ich sie kennen, sind für Lancewood irrelevant. Was sie besitzt, passt in einen 25 Kilo Rucksack. Dazu zählt ein scharfes Jagdmesser, Wechselkleidung, Kochgeschirr und ein Zelt. Wanderschuhe? Zu klobrig und überflüssig, da diese durch Morgentau, Schlamm und sumpfartige Landstriche ohnehin nass werden. An richtig kalten Tagen trägt sie solide Trekkingsandalen. Ohne Socken. Meistens ist sie aber barfuß unterwegs. Diese Frau weiß ganz genau, wie sie sich in der Wildnis mit ihrem Jagdbogen bewegen und Wildtiere jagen muss, um nicht zu verhungern. Sie weiß auch, wie sie ohne Spuren zu hinterlassen durchs Wasser watet, wie sie im Winter Feuer macht (ohne Feuerzeug) und wie ihr Körper bei Minusgraden warm bleibt. OK, ich könnte ewig und drei Tage so weiterschreiben. Miriam Lancewood hat mir, als ich sie vor ein paar Jahren zufällig in Form ihres Buches „In der Wildnis bin ich frei“ entdeckt habe, wortwörtlich den Atem geraubt und zählt für mich nach wie vor zu den inspirierendsten Frauen aller Zeiten!
Dr. Jane Goodall
Du hast bestimmt schon mal von der Primatologin Jane Goodall gehört oder gelesen. Diese unglaublich weise, sanfte und tierliebe Frau, welche am 3. April 1934 in London geboren wurde, ist nicht nur für ihre Verhaltensforschungen und Primatenstudien, sondern insbesondere für ihre wundervollen, auf Vertrauen basierten Beziehungen zu den Tieren bekannt. Die britische Powerfrau ist auch Umweltschützerin und hält Vorträge über Umweltverschmutzung und Klimaveränderungen. Auch gegen den illegalen Tierhandel kämpft sie. Was die meisten nicht wissen: Jane hat keinen Schulabschluss, musste sich also umso mehr in der von Männern dominierten Welt durchkämpfen. Die "Botschafterin der Schimpansen“ zählt zu den inspirierendsten Frauen der Welt und das zurecht.
Simone de Beauvoir
(1908-1986)
Simone de Beauvoir war eine französische Schriftstellerin, Feministin und Philosophin. Sie gehörte zu den Begründerinnen der Philosophie des Existenzialismus, engagierte sich politisch für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen und schrieb ganz nebenbei zahlreiche weltbekannte Werke, wie etwa „Das andere Geschlecht“, in dem es um Thesen zur Selbstverwirklichung der Frau geht. Beauvoir sagte einmal, dass die Rolle der Frau vor allem durch die Gesellschaft entsteht. Mit ihren Essays, Romanen und Memoiren stellte sie Mitte des 20. Jahrhunderts das Denken vieler Menschen auf den Kopf und das schafft sie auch heute noch. Diese Frau ist ein absoluter Meilenstein der Frauenbewegung und eine wahre Inspiration.
Mozn Hassan
Kann man (frau!) in Ägypten leben und Feministin sein? Mozn Hassan kann und frau kann auch! Seit der arabischen Revolution wird in Ägypten gegen sexualisierte Gewalt, gegen Zwangsehen und Beschneidungen die Stimme erhoben. Die Ägypterin Mozn Hassan kämpft mit ihrer Organisation "Nazra for Feminist Studies" für die Frauenrechte in ihrem Land. Vom Regime kommt Widerstand: Mozn darf das Land seit Jahren nicht verlassen, ihre Gelder sind eingefroren, die Konten ihrer NGO werden regelmäßig gesperrt. Nichtsdestotrotz konnte Mozn im Rahmen des arabischen Frühlings dafür sorgen, dass sexuelle Belästigung als Strafbestand verankert wurde. Die Aktivistin wurde 2016 mit dem "Right Livelihood Award" ausgezeichnet. Mozn droht derzeit eine Haftstrafe, die sie für die nächsten 40 Jahre ins Gefängnis bringen könnte. Gegenüber dem feministischen Magazin Emma, gegründet von Alice Schwarzer, sagt sie dazu:
"Mir drohen 40 Jahre Haft. Und das nur deswegen, weil ich mit meiner Organsiation Nazra für Gleichberechtigung kämpfe. Das ist am härtesten für mich: Ich habe das Gefühl, dass ich wegen meiner feministischen Überzeugung bestraft werde. Und wir reden ja nicht über eine kleine Strafe. Diese Kampagne der Regierung gegen mich läuft auch schon länger. Seit 2016 sind meine Konten eingefroren und ich unterliege einem Reiseverbot. Der Druck auf Nazra ist so groß geworden, dass wir im Frühjahr das Büro schließen mussten. Mit dieser ständigen Angst zu leben und dabei genau zu wissen, dass ich nichts falsch gemacht habe - das ist schwer auszuhalten."
DU
Ja, du hast richtig gelesen - du bist inspirierend und hast dir einen Platz in dieser Liste verdient! Denn irgendwas, was du bis zu dem Zeitpunkt, an dem du diesen Absatz liest, gesagt oder getan hast, hat dich oder einen anderen Menschen auf eine positive Art und Weise inspiriert. Stärker gemacht. Mit Liebe erfüllt. Ganz egal, ob du dich mit Affen anfreunden, weltberühmte Bücher schreiben oder einfach nur DU sein kannst.
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