Offen über Sex, Lust und Sexualität und alles was damit zusammenhängt, zu sprechen, ist noch immer ein Tabu. In unserer Gesellschaft herrscht auch viel Unwissenheit vor. Äußerst problematisch ist, dass heteronormative und monogame Formen von Sexualität den Diskurs prägen. Dabei ist Repräsentation aller Facetten so wichtig. Denn solange heterosexuelle Auslebung von Sexualität als die Norm wahrgenommen wird, werden andere Formen weiterhin pathologisiert. Deswegen sollen unsere Empfehlungen zu 9 spannenden Dokus über Sexualität möglichst viele Aspekte abdecken.

 

#Female Pleasure

#Female Pleasure (2018) ist eine Dokumentation der Regisseurin Barbara Miller. Es werden fünf Frauen aus fünf unterschiedlichen Kulturen und Religionen begleitet. Alle Frauen setzen sich für eine geschlechtergerechte Welt ein und kämpfen für eine selbstbestimme weibliche Sexualität, sie setzten sich für das Ende patriarchaler Strukturen ein. Die Pornoindustrie, Zwangsheirat, sexueller Missbrauch, weibliche Genitalverstümmelung und die limitierende Erwartungshaltung an Frauen in unserer Gesellschaft werden thematisiert.

 

Sex und Liebe in aller Welt

Die Serie Sex und Liebe in aller Welt (2018) ist als Reportage angelegt. Ihr könnt sie auf Neflix schauen. Die CNN-Journalistin Christiane Amanpour besucht Menschen aus sechs Weltmetropolen und spricht mit ihnen offen über Sex, Liebe und Intimität. Ein enthüllender Bericht, der die diversen kulturellen Aspekte von Sexualität beleuchten soll.

 

Hot Girls Wanted

Die Dokumentation Hot Girls Wanted (2015) wirft einen unzensierten Blick auf die Pornoindustrie in den USA. In diesem Film werden die dunklen Seiten für Akteur*innen in pornographischen Filmen beleuchtet und wie junge Frauen zu Waren werden. Ausbeutung und prekäre Arbeitsverhältnisse. Die Doku könnt ihr auf Netflix streamen.

 

Weibliche Sexualität und Lust – Gibt es feministische Pornografie?

Weibliche Sexualität und Lust ist eine Dokumentation des SRF und in voller Länge auf Youtube verfügbar. Die Doku stellt sich die Frage, ob es feministische Pornografie gibt. Wenn ja, was kennzeichnet feministische Pornografie? Das Geschäft mit der Liebe war seit Beginn Männern vorbehalten, Frauen spielen dabei eine devote Rolle. Langsam aber doch ist ein Umbruch spürbar, die weibliche Sexualität und Lust muss weiter enttabuisiert werden. Wie steht Pornografie damit im Zusammenhang? Erika Lust übernimmt dabei seit Jahren als eine der wenigen weiblichen Pornoregisseurinnen eine wichtige Rolle. Sie arbeitet an dem Aufbrechen von stereotypen Darstellungen von Männern und Frauen in Pornografie und setzt sich für faire Bezahlung, sowie sichere Arbeitsverhältnisse ein.

 

Sexualbegleitung für Menschen mit Behinderung: Edith liebt ihren Beruf I Ganze Folge I 37 Grad

Sexualität und Behinderung ist für viele Menschen nicht denkbar. Aber warum? Die TV-Reportage des ZDF, die ihr einfach auf Youtube schauen könnt, behandelt diese Thematik. Edith is Sexualbegleiterin für Menschen mit Behinderung und bricht mehrere Tabus. Sie liebt ihre Arbeit. In dem Bericht wird offen über Sexarbeit, Sexualbegleitung, Intimität und Hass im Netz gesprochen. Notiz am Rande: Die Kommentare des Sprechers sind oftmals sehr wertend und kontraproduktiv für das Thema. Am besten ausblenden.

 

Viva la Vulva – Wie sehen Frauen eigentlich zwischen den Beinen aus?

Die kurze Dokumentation (2018) vom Y-Kollektiv, ein Programm von funk ist auf Youtube verfügbar. Viva la Vulva! Die Reporterin Julia besucht einen Vulva Watching-Workshop in Berlin, Ausstellungen mit Pussy-Kunst und einen Künstler, der Abdrücke von Vulva-Lippen macht. Eine schöne Auseinandersetzung mit der Vulva.

 

Ehe zu dritt

Was bedeutet es polyamourös zu sein? Mehr als eine Person zu lieben. Wieso gehen wir davon aus, dass ein monogames Beziehungs- oder Lebensmodell das einzig richtige ist? In der Kurz-Dokumentation (2020) von funk besucht die Reporterin Hannah Saskia, Luise und Marcin in Hamburg. Die drei führen eine polyamouröse Beziehung und sprechen offen über Liebe, Sex, Sorgen und den Umgang der Gesellschaft mit Polyamorie. Und wenn du dir jetzt denkst: „Ich könnte das nie.“, dann sei gesagt, das verlangt niemand von dir, sondern einfach nur etwas Akzeptanz. Sodass wir irgendwann in einer Welt leben können, in der Polyamorie und Monogamie gleichwertig angesehen werden und Dokumentationen wie diese nicht mehr notwendig sind.

 

Mala Mala – Sei du selbst

Der Film Mala Mala aus dem Jahr 2014 begleitet Menschen aus der Transgender-Community in Puerto Rico. Die Doku wurde von zahlreichen Filmkritiker*innen gefeiert und gelobt. Freundschaft, Aktivismus, Transition bzw. Angleichungen, unzureichende medizinische Versorgung und Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentitäten. Sehr empfehlenswert!

 

Wie haben queere Frauen Sex?

Auf dem Youtube-Kanal „Auf Klo“ geht es um Aufklärung und Enttabuisierung. In diesem Interview unterhält sich Maria mit Valentina. Valentina ist pansexuell, das heißt Valentina fühlt sich zu Menschen hingezogen. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Die beiden räumen mit Mythen rund um Sexualität auf, sprechen offen über Selbstbefriedigung und warum Kommunikation das wichtigste bei jeder sexuellen Interaktion ist.

 

Neben diesen Dokus kannst du hier auch mal einen Bilck auf die Newcomer der Wiener Musiker*innen - Szene werfen!

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